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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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vielversprechender Verdächtiger zu sein«, sagte Mendez. »Das Einzige, was wir gegen ihn in der Hand haben, ist, dass er der Letzte war, der Vickers an diesem Tag gesehen hat. Jeder hätte die Frau dort entführen können. Und die Autos waren bei Sells.«
    »Was halten Sie von Gordon Sells?«
    Mendez ließ die Schultern kreisen, als bereite es ihm körperliches Unbehagen, die Sells-Theorie zu vertreten. »Mit diesem Mann stimmt definitiv etwas nicht. Aber er ist bislang ausschließlich als pädophil aktenkundig geworden. Und unsere Opfer sind erwachsene Frauen.«

    Leone nickte zufrieden. »Und was Ihren Zahnarzt angeht: Ja, jeder hätte die junge Frau in der Gasse entführen können. Und jeder hätte sie in dem leeren Gebäude verstecken können. Am Tor hängt ein Schloss, aber es ist kaputt. Wenn es speziell um sie gegangen ist, dann muss es allerdings jemand gewesen sein, der wusste, dass sie diesen Termin hatte.«
    Mendez dachte darüber nach. Karly Vickers auf dem Weg zum Zahnarzt, Farman hält sie an. Warum fahren Sie so schnell, fragt er sie. Sie erklärt ihm, dass sie einen Termin beim Zahnarzt hat … Außerdem wusste natürlich Crane, wo sie sein würde, und auch Leute aus dem Frauenhaus und beim Friseur …
    Dixon kam herein und informierte die Männer darüber, dass er Frank Farman von dem Fall abgezogen hatte. Keiner schien zu wissen, was er dazu sagen sollte.
    »Er hat Karly Vickers an dem Tag, an dem sie verschwand, einen Strafzettel ausgestellt«, sagte Dixon. »Er hat es gemeldet, ohne irgendetwas daran verschleiern zu wollen. Der Strafzettel stammt von 15 Uhr 38. Mehr als eine Stunde, bevor Ms Vickers zuletzt gesehen worden ist.«
    »Sein Junge ist mit dem Finger einer toten Frau in der Hosentasche herumgelaufen«, sagte Detective Hamilton. »Ziemlich schräge Geschichte.«
    »Der Junge ist schon mehrmals wegen seines Verhaltens aufgefallen«, räumte Dixon ein.
    »Ich habe Detective Farman bis auf weiteres in den Innendienst versetzt. Mittlerweile haben wir einen Verdächtigen. Wir sollten uns erst einmal auf Gordon Sells konzentrieren.«
    »Hat die Durchsuchung des Grundstücks irgendetwas ergeben?«, fragte Mendez.
    »Bislang nichts, das ihn in direkte Verbindung mit einem der Opfer bringen würde«, sagte Dixon. »Der Wohnwagen
ist eine einzige Müllkippe. Es wird Monate dauern, bis wir sämtliche Spuren untersucht haben.«
    »Bei der Vernehmung ist nichts herausgekommen, das ihn belasten würde«, sagte Mendez. »Er ist, gelinde ausgedrückt, nicht besonders kooperativ.«
    »Wie lange ging die Vernehmung?«, fragte Vince.
    »Sechs Stunden. Hicks und ich haben uns abgewechselt.«
    »Und er hat nicht um einen Anwalt gebeten?«
    »Nein«, antwortete Hicks, »er traut Pflichtverteidigern nicht über den Weg. Er sagt, der Letzte, den er hatte, hätte ihn aufs Kreuz gelegt.«
    »Womit er wahrscheinlich sogar recht hat«, sagte Vince. »Er ist pädophil. Wie anständige Leute solche Scheißkerle verteidigen können, verstehe ich sowieso nicht.«
    »Welche anständigen Leute?«, fragte Detective Trammell. »Ich dachte, es geht um Anwälte.«
    Allgemeines Gelächter. Es gab doch nichts Schöneres, als sich über Anwälte lustig zu machen.
    »Er saß im Gefängnis«, sagte Vince. »Welches Vergehen?«
    »Man warf ihm vor, drei zwölfjährige Mädchen missbraucht zu haben, aber nur in einem Fall kam es zum Prozess. Sells bekannte sich der Unzucht mit einer Minderjährigen und des Besitzes von Kinderpornographie schuldig«, sagte Mendez. »Er wurde zu acht bis zwölf Jahren verurteilt und saß jeden Tag davon ab. Die Mutter des Mädchens kam zu sämtlichen Bewährungsanhörungen.«
    »War er gewalttätig?«, fragte Leone. »Hat er eine Waffe benutzt?«
    »Er hat die Opfer mit einem Messer bedroht.«
    »Aber er hat sie nicht zum Geschlechtsverkehr gezwungen?«
    »Nein, er stand auf Oralsex, aber er hatte die zwölf Jahre, in denen er saß, Zeit, seine Phantasien weiterzuspinnen.«

    »Zwölf Jahre, in denen er wahrscheinlich jedem Kerl im Knast seinen Arsch hinhalten musste«, sagte Trammell. »Jede Menge Gründe, sich an Frauen zu rächen.«
    »Das stimmt«, sagte Vince. »Aber Männer wie Sells wechseln für gewöhnlich nicht ihre Zielgruppe. Er stand schon lange, bevor man ihn weggesperrt hat, auf Zwölfjährige - wahrscheinlich seit seiner Jugend. Er fühlt sich sexuell angezogen von pubertierenden Mädchen, die sich leicht manipulieren und einschüchtern lassen. Es braucht nicht besonders viel Mumm,

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