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Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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ihnen.
    »Wir machen Fortschritte«, sagte er fröhlich. »Bis morgen sollte alles bereit sein.«
    »Ihr werdet ein volles Haus haben«, sagte Fen wohlwollend, »wenn auch nur deswegen, weil die arme Joan plötzlich so berüchtigt ist.«
    »Alle Vorstellungen sind ausverkauft«, informierte Adam ihn. »Wir wollen kein sensationslüsternes Publikum, aber über dessen Geld wird Levi sich zweifellos genauso freuen wie über jedes andere Geld auch.«
    »Wie nimmt Joan es auf?«, fragte Fen. »Ich habe seit einigen Tagen nicht mehr mit ihr gesprochen.«
    »Sie erträgt es mit stoischer Ruhe, finde ich. In letzter Zeit ging es eigentlich … Ich nehme an, gegen sie wird keine Anklage erhoben werden?«
    »Sie haben nicht genug Beweismaterial. Außerdem vermute ich, dass sie das Betäubungsmittel und das Erhängen als unzusammenhängend betrachten.«
    »Hängen sie denn zusammen?«
    »Ich glaube schon. Der anonyme Brief an den Sprecher der Jury lässt das vermuten … aber leider kann ich es nicht beweisen. Natürlich könnte jener anonyme Brief aus purer Boshaftigkeit abgeschickt worden sein. Es ist mir bis jetzt aber nicht gelungen, jemanden zu finden, der Joan nicht leiden kann … Ganz nebenbei gefragt, was kommt jetzt dran?«
    »Die erste Szene des letzten Aktes«, sagte Adam. »Da wir unserem Zeitplan hinterherhinken, wurde die zweite Szene auf morgen früh verschoben. Der Chor ist schon nach Hause geschickt worden.«
    »Ich frage mich«, sagte Fen gedankenverloren, »ob ein Drink …«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag.« Elizabeth wühlte in ihrer Handtasche nach Stift und Notizblock. »Wir nutzen die Gelegenheit und bringen das Interview hinter uns. Einverstanden?«
    »Vollkommen einverstanden«, sagte Fen erfreut. Er dachte kurz nach. »Man könnte sagen, die Ära meiner größten Erfolge«, begann er, »erstreckt sich von dem Moment, als ich mein Interesse für die Detektivarbeit entdeckte, bis zum heutigen Tage, an welchem ich mich in einen dermaßen verblüffenden und komplizierten Fall verstrickt sehe, wie ich ihn noch nie zuvor …«
    An dieser Stelle wurde er jedoch zu seinem großen Ärger von Judith Haynes unterbrochen, die eilig den Gang entlanggelaufen kam und rief:
    »Sie haben nicht zufällig Boris gesehen, oder?«
    Ganz offensichtlich war das Mädchen in großer Sorge. In dem Halbdunkel konnten sie ihr Gesicht kaum erkennen, aber ihre Stimme klang flehentlich und ihre Hand, die sie auf eine der Stuhllehnen gelegt hatte, zitterte.
    »Nein, habe ich nicht«, sagte Elizabeth. »Das heißt, nicht während der letzten halben Stunde. Ich dachte, er wäre bei Ihnen.«
    »Das war er bis vor ein paar Minuten auch. Aber jetzt kann ich ihn nirgends finden.«
    »Vielleicht ist er nach Hause gegangen.«
    »Das würde er nicht tun«, sagte Judith. Die Scheinwerfer gingen an und ließen ihr hellblondes Haar leuchten wie einen Heiligenschein. »Jedenfalls nicht, ohne mir etwas davon zu sagen.«
    »Aber ganz sicher« – Elizabeth sprach mit sanfter Stimme – »gibt es keinen Grund, sich Sorgen zu machen.«
    »Er hat sich überhaupt nicht wohl gefühlt. Den Nachmittag über wurde es immer schlimmer … Bitte, helfen Sie mir!«
    Sie war den Tränen so nahe, dass es keine Möglichkeit gab, ihr diese Bitte abzuschlagen. Fen und Adam trennten sich, um das Opernhaus abzusuchen. Zehn Minuten später trafen sie sich am Fuße der eisernen Leiter wieder, die vom obersten Garderobenstockwerk durch eine Luke hinauf aufs Flachdach führt. Adam hatte sich inzwischen einen Umhang über das grüne Wams und die Kniehosen geworfen, in denen er einen fränkischen Ritter aus dem sechzehnten Jahrhundert gespielt hatte.
    »Wer sind Sie?«, fragte Fen. »Sie sehen Adam zum Verwechseln ähnlich.« Darüber musste er herzlich lachen. Adam lachte nicht mit.
    »Keine Spur«, berichtete er stattdessen. »Ich glaube, der Kerl ist gegangen. Es wäre doch ganz natürlich, wo er sich so krank fühlte.«
    »Ja, schon möglich.« Fen wurde wieder ernst. »Aber gleichzeitig glaube ich dem Mädchen, wenn sie behauptet, dass er ihr in diesem Fall ganz sicher Bescheid gesagt hätte.«
    »Tja, du glaubst doch nicht etwa, dass man ihn entführt hat?«
    »Ich habe keine Ahnung … Es ist nur so, dass mir die Geschichte von seiner ›Krankheit‹ gar nicht gefällt – vor allem, weil jemand durch die Gegend zu laufen scheint, der ein ganzes Giftsortiment mit sich herumschleppt … Komm und hilf mir, das Dach abzusuchen.«
    »Hast du eine Taschenlampe? Es

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