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Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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sie um Hilfe. Lang hatte sie das Für und Wider erwogen, und sich schließlich dagegen entschieden. Sie war Fotografin und liebte ihren Beruf. Seither hatte sie sich in die Arbeit gestürzt und eisern jede Anfrage abgelehnt, die nichts mit Fotografie zu tun hatte. Das war ihr nicht immer leicht gefallen, doch Katrin war unerbittlich, wenn sie einmal einen Entschluss gefasst hatte.
    Dabei nagte die Neugier an ihr, das wusste Manfred. Nun, dann hatte diese unangenehme Erbschaft wenigstens ein Gutes. Katrin konnte in einem alten Haus auf Spurensuche gehen und bekam dazu noch die passende Geistergeschichte geliefert. Vielleicht munterte sie das ein bisschen auf. Seit einigen Tagen war sie ziemlich neben der Spur. Und das lag nicht nur daran, dass er miese Laune hatte, seit er von der Erbschaft wusste. Es hatte schon vorher begonnen.
    Manfred schloss die Augen und legte den Kopf auf das Lenkrad, doch im gleichen Augenblick schreckte er hoch. Aus dem Haus gellte ein Schrei. Katrin! Manfred stolperte aus dem Wagen und rannte los. Wieder schrie sie.
    »Was ist los? Ich komme!« Manfred rannte ins Haus, prallte mit dem Kopf gegen einen Balken und rieb sich fluchend die Stirn. Hektisch sah er sich um. Der Schrei war aus dem hinteren Zimmer im Erdgeschoss gekommen. Er hatte dumpf geklungen, so als sei Katrin in ein Loch gefallen. War das möglich? War etwa der Fußboden eingebrochen und Katrin in den Keller gestürzt?
    Als Manfred den Raum betrat, sah er zunächst nichts außer dem verschlissenen Sofa, dem Couchtisch und dem großen Schrank an der Wand. Die Schranktüren standen offen, von Katrin war nichts zu sehen.
    »Katrin! Wo steckst du? Geht es dir gut?«
    »Hier drin!«, drang es gedämpft aus dem Schrank.
    »Du bist im Schrank? Was zum Teufel –?« Manfred trat vor, spähte ins Innere und erstarrte.

3
    Den Jungen kannte sie noch von früher. Sie erinnerte sich an den dürren, langbeinigen Kerl mit dem blonden Wuschelkopf und der roten Latzhose, der manchmal oben auf dem Hof im Garten gespielt hatte, während die Erwachsenen drinnen an der Kaffeetafel saßen. Der Kleine hatte ihr immer leidgetan, weil es auf dem Hof keinen Spielkameraden gab. Später war die Familie seltener gekommen, und irgendwann hatten die Besuche ganz aufgehört. Jetzt fuhr der Junge ein riesiges grünes Auto, das man eigentlich nur als Jäger oder Förster brauchte. Anna Henk schüttelte den Kopf. Dann besann sie sich. Vielleicht wollte er ja in das Haus seines Onkels einziehen. Dann konnte er das Auto natürlich gut gebrauchen. Schließlich gehörten jede Menge Weideflächen und sogar ein Stück Wald zum Anwesen.
    Anna Henk schob die Gardine ein wenig beiseite, um besser hinaussehen zu können, doch bis hoch zum Grauweilerhof reichte die Aussicht nicht. Eben war der Geländewagen vorbeigefahren. Sie hatte sofort gewusst, dass es der Junge war. Sein Haar war immer noch so strubbelig wie damals. Wie hieß er noch? Martin? Nein, Manfred. Manfred Kabritzky. Er hatte das Haus geerbt. Das Haus und den Dämon.
    Anna blickte die Straße hinauf und hinunter. Sollte sie Manfred Kabritzky von dem Dämon erzählen? Ihn warnen? Nein, bestimmt würde er sie auslachen. Diese jungen Leute bildeten sich ein, alles zu wissen. An Geister und Dämonen glaubten sie nicht mehr. Doch sie wusste es besser.
    Ein anderes Auto passierte das Haus in überhöhter Geschwindigkeit, Bremsen quietschten, als das Fahrzeug die Kurve erreichte. Anna konnte nicht erkennen, wer im Inneren saß, doch sie wusste, dass der Wagen Dieter gehörte. Dieter Mäder. Auch ihn kannte sie, seit er ein kleiner Junge war. Dieter war nie schüchtern oder einsam gewesen. Nein. Er hatte sich genommen, was er wollte, ohne sich darum zu scheren, wie es anderen damit ging. Glücklich hatte es ihn nicht gemacht, und seine Frau auch nicht. Die arme Gitta schien immer kleiner und dürrer zu werden, als würde sie schrumpfen. Kein Wunder, wo doch Dieter den ganzen Platz für sich beanspruchte.
    Der Wagen verschwand um die Biegung. Anna schüttelte unwillkürlich den Kopf, als sie den Motor aufheulen hörte. Dieter fuhr wie immer viel zu schnell. So, als wollte er vor etwas davonlaufen. Doch es gab Dinge, denen entkam man nicht, da konnte man noch so sehr das Gaspedal hinuntertreten. Anna schob die Gardine zurück an ihren Platz und trat vom Fenster weg. Dieter Mäder besitzt seine eigenen Dämonen, schoss es ihr durch den Kopf, und eines Tages werden sie ihn zur Strecke bringen.

    *

    Katrin lehnte an der

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