Schwanentanz
Sie schmiegte sich an seinen zerschundenen Rücken. Es musste ihre Magie sein, die ihn steif werden ließ, obwohl die Schmerzen seinen Magen verkrampften und er gegen einen Würgereiz schluckte.
„Willst du ihn lieber ficken?“, flüsterte Cara. Ihr Daumen kreiste auf seiner Eichel, mit den Fingern bildete sie ein Loch, in das er stoßen musste. Ein enges Loch. Sehr eng.
„Sag schon, Brandon. Du musst Aiden nicht schlagen, mein Herz. Fick ihn für mich.“
Aiden schüttelte in Panik den Kopf.
Nein. Nein, Aiden würde lieber totgeschlagen, statt von ihm, dem einzigen Menschen, dem er vertraute, vergewaltigt zu werden. Es war nicht so, dass Brandon nicht wollte. Es musste Caras Magie sein, der Schmerz, der ihm den Verstand umnebelte, oder der Ekel vor der Vorstellung, seinen Freund zu schlagen. Er wollte. Und durfte nicht. Alles, aber das nicht.
Er drehte den Kopf, ließ es geschehen, dass Caras gierige Zunge zwischen seine Lippen drang, und knallte die Peitsche so hart auf Aidens Rücken, dass die Haut beim ersten Schlag platzte wie die Pelle von Wurst unter einem scharfen Messer.
deich - zehn
A
ls Suzanna das Dorf erreichte, hing die Sonne bereits tief am Himmel, sodass ihr Licht lange Schatten über die Straße zog. Aus der Bäckerei kam noch immer ein verführerischer Duft, offenbar backte Liz bis zum Abend. An einem der Stehtische stand eine ältliche Frau mit O-Beinen, durch die ein Waschmittelkarton quer gepasst hätte und blätterte in einer Zeitung.
„Wie lang noch, Lizzy?“, maulte die Frau, ohne die Bäckerin anzusehen.
„Bis es fertig ist, halt.“
Die Alte brummte unwirsch und verengte die Augen, um Suzanna misstrauisch anzustarren. Ein aufdringlicher Geruch von Menthol ging von ihr aus. Japanisches Heilpflanzenöl.
Liz warf Suzanna ein müdes Lächeln zu. „Hallo Stadtpflanze. Hübsch siehst du aus, die Luft hier scheint dir gutzutun.“
Oh, nicht nur die Luft. Doch die neugierigen Blicke von Mrs. O-Bein bewogen sie dazu, nicht mal an ihr sexuelles Abenteuer zu denken. Sicher würde sie erröten und Neugierde wecken.
„Ich brauche Briefmarken“, erklärte sie Liz, „und noch einen Laib von dem Brot, das ich gestern gekauft habe.“
„Hat’s so gut geschmeckt?“ Liz wirkte zufrieden und wickelte ein Brot in knisterndes Papier.
„Ich hatte unerwarteten Besuch.“ Suzanna rückte näher an die Theke heran, um leiser sprechen zu können. Diese Mrs. O-Bein schien ihr zu neugierig, ihr Blick in die Klatsch-Illustrierte nicht echt. Sie sah aus wie das personifizierte Kaffeekränzchen und das ausladende Hinterteil ließ vermuten, dass dabei jede Menge Schlagsahne im Spiel war.
„Besuch, soso.“ Liz schmunzelte. „Besuch, der deine Ohren rot anlaufen lässt, ja? Bist du darum aus der Stadt geflüchtet? Vor einer Liebelei?“
„Ach was.“ Suzanna nahm zwei Zeitschriften, die sie nur mäßig interessierten, aus dem Ständer und reichte sie Liz zum Kassieren, wobei sie unauffällig noch näher an die Bäckerin herantreten konnte. „Mal was ganz anderes, Liz. Ich wüsste gerne etwas mehr über meine unmittelbaren Nachbarn. Ich habe da einen jungen Mann kennengelernt, wirklich nett, aber er verhält sich ein wenig seltsam.“
„Seltsam? Inwiefern?“
Suzanna hätte ihr am liebsten ein Zeichen gegeben, ruhiger zu sein. Mrs. O-Bein hatte schon auffällig lange ihre Illustrierte nicht mehr umgeblättert. Sie glaubte, die Blicke dieser Vettel im Rücken zu spüren. Unbehagen tastete sich durch ihre Empfindungen.
„Ach, vermutlich bin eher ich es, die sich seltsam benimmt. In der Stadt ticken die Uhren eben anders.“
„Nee nee, Mädchen, so leicht kommst du mir nicht davon. Wenn etwas hier seltsam ist, dann will ich davon hören. Warte einen Moment.“ Liz wandte sich erst dem Ofen zu, dann Mrs. O-Bein. „Dein Braunes Brot ist so weit, Louise. Ich schlag es doppelt ein, dann verbrennst du dich nicht dran. Sieh zu, dass du es daheim gleich aus dem Papier holst, sonst wird es matschig, hörst du?“
Louise öffnete ihre Handtasche und nahm ihr Portemonnaie und eine Tüte Pfefferminzklümpchen heraus. „Mögen Sie eins, junge Frau?“, fragte sie Suzanna.
„Danke, nein.“
Die Alte zuckte mit den Schultern, tauschte ein paar Münzen gegen das Brot aus und wechselte einen Blick mit Liz, der Suzanna seltsam vorkam.
„Die Zeitung da nicht?“, wollte Liz wissen.
„Ach was.“ Die Alte lachte. „Die hab ich doch schon fast durch.“
Die Bäckerin stieß langsam die Luft
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