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Schwanentanz

Schwanentanz

Titel: Schwanentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Francis
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Tod.
    Nein! Er durfte seinen früheren Freund nicht töten.
    Es mochte der Augenblick der Ablenkung sein, der Brandons Aufmerksamkeit vernebelte. Plötzlich stieß ihm jemand von hinten einen Schwertgriff in den empfindlichen Bereich zwischen Hals und Schulter. Er fiel auf den Boden, als hätte man ihm die Wirbelsäule entzweigehackt, erlangte das Gefühl für seine Beine jedoch schnell zurück, wandte sich um und erstarrte. Aiden war nicht geflüchtet. Er war zurückgekommen. Um ihm … zu helfen? Aiden rang mit Ian, der auf seinem Pferd saß und den Jüngeren mit Tritten von sich fortdrängte, weil er ihmim Zweikampf sicher unterlegen war.
    Flynn hielt Brandon ein Kurzschwert unters Kinn; Brandons Blick floss die Blutrille entlang, am Handgriff und an Flynns behandschuhter Faust vorbei bis zum Ringknauf, in dem das Zeichen Lady Caras reliefähnlich eingearbeitet war: Der Stier. Ursprünglich ein Symbol für den Guten Gott Dagda, aber nach ihrer Verbannung aus Avalon ins Exil gab es für Cara keinen Grund mehr, sich nicht auf die Stufe einer Göttin zu stellen. Sie war eine Göttin. Seine Göttin.
    Durfte man sich gegen seine Götter auflehnen? War das nicht ebenso aussichtslos wie Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen? Und Brandon hatte ja nicht mal mehr ein Pferd. Sein Pferd hatte sie ihm Jahre zuvor genommen.
    Wider Willen sanken seine Fäuste zu Boden.
    Es war Aiden, der nicht aufgab. In seinem Rücken hörte Brandon einen Schlag, dicht gefolgt von einem Keuchen. Flynn stolperte an ihm vorbei. Aiden riss ihn auf die Füße, wandte ihm den Rücken zu, wie sie es etliche Male trainiert hatten. Brandon empfand seine eigene Vierteldrehung als zu langsam. Kampfgeist brauchte Hoffnung, um sie zu verfeuern, sonst erlosch er. Er hatte kaum noch welche. Flynn und Dregan drangen auf sie ein, beide mit den Kurzschwertern der Lady bewaffnet. Aiden hatte einen Knüppel zur Abwehr, nicht dicker als ein Unterarm, und diesen zierten bereits Kerben der geschärften Klingen. Brandons Messer war kaum länger als sein Schwanz, der lederumwickelte Griff schlüpfrig wie eine Möse. Dieser Kampf war verloren. Warum sah Aiden das nicht ein? Synchron wehrten sie erste Schwertstreiche ab. Dass ihre ehemaligen Kameraden nicht mit voller Härte angriffen, rettete ihnen das Leben. Fast tröstlich, dass selbst in den langjährigen Elitekämpfern der Lady noch Herzen schlugen, die es verweigerten, einen Freund niederzumetzeln. Dabei waren sie nun keine Freunde mehr. Die Hiebe wurden stärker, die Möglichkeiten der Gegenattacken schwächer, während die Wut ihrer Angreifer stieg.
    Brandon und Aiden waren geflohen. Sie waren Verräter. Feige Verräter. Nichtsdestotrotz gute Kämpfer, und so zog sich der Kampf in die Länge, bis Aidens Knüppel brach, Flynn ihn mit einem tiefen Schlag in den Oberarm kampfunfähig machte, womöglich für immer, und Brandon sich zwei Gegnern gegenübersah, die ihn von vorn und hinten angriffen. Flynn konnte er abwehren. Dregans Schwertstoß nur mit Mühe. Zurück zu Flynn. Brandons Gegner mussten ihn nicht verletzen, es reichte, ihn mürbezumachen. Stahl schlug über seinem Kopf aufeinander, sodass Funken regneten. Er warf sich erneut herum, parierte einen Schlag, dessen Ziel sein Oberschenkel werden sollte. Flynn brüllte vor Wut, doch wieder gelang es Brandon, seine Attacke mit dem Messer zu verhindern. Die schartige Schwertseite, die zeitgleich seine Hüfte streifte und die Hose zerriss, spürte er nur als Brennen. Das Blut, das aus Flynns Schulter über sein Messer und seine Hände rann, gab ihm neuen Zunder. Er warf sich in einer halben Drehung herum und registrierte peripher, dass Ian Aidens Hände fesselte. Dregan hob seine Waffe. Brandon setzte zur Parade an. Im gleichen Augenblick schoss ihm ein unglaublicher Schmerz in den Hinterkopf und gleißendes Licht in die Augen. Während er begriff, von hinten niedergeschlagen zu werden, ersoff die Welt in Schwärze.
    Als er blinzelnd zu sich kam, waren ihm die Arme auf dem Rücken zusammengebunden, die Fäuste zwischen die Schulterblätter gezerrt. Von den Stricken, die seine Hände fixierten, führte eine Schlinge um seinen Hals, die sich zuziehen würde, sollte er versuchen, die Arme freizubekommen. Dregan, Flynn und Ian saßen auf ihren Pferden. Aiden stand dicht neben Ians Pferd, auf dieselbe Art gefesselt wie Brandon. Jemand ruckte an seinem Strick.
    „Steh auf, Mann“, sagte Flynn müde. „Gehen wir nach Hause.“
    Bis dahin kamen sie nicht. Cara

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