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Schwanentanz

Schwanentanz

Titel: Schwanentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Francis
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unheimlich war.
    „Mrs. Williams, der Mann, der sich Ihnen näherte …“
    „Moment mal!“, unterbrach sie ihn. „Von wem sprechen Sie denn genau?“
    „Das hier ist ein kleiner Ort. Hier spricht sich alles schnell rum.“
    Okay, es abzustreiten hatte demnach keinen Sinn. Wieso bekam sie das böse Gefühl, dieser Mann würde sie verhören? „In Ordnung.“ Sie seufzte, lehnte sich gegen den Tisch und verschränkte die Arme. „Was ist mit diesem Mann?“
    „Ich muss dringend mit ihm sprechen.“
    Er sah sie bei seinen Worten nicht mehr an, sondern senkte den Blick. Das gefiel ihr nicht. Er verbarg seine Absichten. „Soll ich ihm etwas ausrichten, falls ich ihn noch mal sehe?“
    „Nein. Sagen Sie mir einfach, wo ich ihn finde.“
    „Das tut mir leid, aber ich habe wirklich keine …“
    Sie hatte nicht mit dem gerechnet, was folgte. Der Mann packte sie in einer schnellen Bewegung, die sie ihm nie zugetraut hätte. Seine Linke griff um ihr Handgelenk. Sie drehte den Arm, um freizukommen. Schlug mit der freien Hand nach ihm. Bewegungen, die ihr durch Selbstverteidigungskurse in Fleisch und Blut übergangen waren. Sie erwischte ihn mit der Faust am Kinn. Gleichzeitig schoss bereits ihr Knie in Richtung seiner empfindlichen Stellen. Aber sie war einen Hauch zu langsam. Dieser kleine, tückische Kerl fasste ihr an den Hals und drückte seinen Daumen kurz und kräftig gegen einen Punkt an ihrer Kehle. Es tat wahnsinnig weh, aber schlimmer war, dass ihre Beine nachgaben. Sie fiel wie ein Stein. Glaubte, ohnmächtig zu werden und wurde es doch nicht. Sie spürte genau, wie ihre Wange auf die Dielen schlug und für einen Augenblick war ein Hämatom ihre zweitschlimmste Befürchtung; ein loser Zahn die Schreckensfantasie. Dann realisierte sie, was geschehen war. Beim Versuch, an ihre Kehle zu fassen, zuckten bloß ihre Finger. Sie konnte nicht sprechen. Das Atmen tat weh. Was hatte der Irre mit ihr gemacht? Entscheidender: Was hatte er als Nächstes vor?
    Sie hörte sich wimmern, als er sich bedächtig neben sie kniete. In seinen glasigen Augen stand noch immer diese Verzweiflung, und das machte ihr ernsthaft Angst. Dieser Mann hatte nichts zu verlieren und er glaubte, dasssie eine Information besaß, die er haben wollte. Nein, haben musste.
    „Was wollen Sie“, presste sie an dem Druck in ihrem Hals vorbei.
    „Es tut mir leid. Sehr leid. Aber Sie müssen verstehen, wie ernst mir diese Sache ist. Ich warte schon mein ganzes Leben auf die Möglichkeit, sie zu kriegen.“
    „Sie?“
    „Die Anderen.“ Sein Blick wurde finster. „Sie haben mein Leben ruiniert.“
    „Ich bin keine von denen, wer immer die auch sind.“ Langsam kehrte das Gefühl in ihre Arme zurück. Sie betastete ihre Kehle und schaffte es, sich aufzurichten. Mit an den Schrank gepresstem Rücken versuchte sie, Blickkontakt zu Alec aufzunehmen, um ihn zu beschwichtigen. „Das sehen Sie doch, oder? Ich habe Ihnen nichts getan und habe das auch nicht vor.“
    „Die suchen den Kontakt zu Ihnen. Ich weiß nicht, warum das so ist, normalerweise interessieren sie sich nicht für junge Frauen. Aber die Gründe tun nichts zur Sache. Ich brauche Sie. Sie müssen mir helfen.“
    Das war keine Bitte. Er hatte sie sicher nicht mit einem Griff auf die Dielen befördert, um eine Bitte auszusprechen. Es war eine kompromisslose Anweisung.
    „Ich fürchte nur“, begann Suzanna und verfluchte das Zittern ihrer Stimme, „dass ich das nicht kann. Ich weiß nichts über diese Anderen.“
    „Sagen Sie mir einfach, wo ich den Mann finde, den Sie getroffen haben.“
    Suzanna schauderte heftig. Sie musste die Zähne aufeinanderbeißen, damit sie nicht klapperten. „Ist der einer … von denen?“ Oh Gott, er durfte doch jetzt nicht nicken! Sie konnte nicht glauben, was das bedeutete. Entweder war in diesem Dorf wirklich jeder verrückt geworden, oder sie musste sich an den Gedanken gewöhnen, einem Feenmann einen geblasen zu haben. Einem Mann aus den Hügeln, als Baby von den Menschen geraubt. Kein Wunder, dass er bei ihrer ersten Begegnung wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Hinter der Eiche in ihrem Garten gab es einen Hügel. Oh nein, jetzt glaubte sie schon selbst an diesen Unsinn!
    „Wo ist er?“, rief Alec erschreckend heftig. Als sie nicht sofort reagierte, rüttelte er sie an den Schultern. „Wo finde ich den Kerl?“
    „Was machen Sie mit ihm?“ Feenmann hin oder her. Aber sie würde eher dem Teufel den Hintern küssen, bevor sie Brandon an diesen

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