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Schwanentanz

Schwanentanz

Titel: Schwanentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Francis
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war es Bedauern, was düster in ihren Augen blitzte? Unmöglich, diese Frau war in keiner Weise zu durchschauen. Schon spielte wieder dieses kalte Lächeln um ihren Mund.
    „Dann können Sie mir helfen?“
    „Bestimmt.“ Cara rollte mit den Augen, als wäre das Ganze bloß lästig. „Aber ich wiederhole mich ungern. Komm her, Mädchen.“
    Sie deutete auf den Boden zu ihren Füßen und Suzanna gehorchte. Die Sídhefürstin glitt mit den Händen durch Suzannas Haar, strich ihren Nacken hinab. Ihre Fingerspitzen fühlten sich kalt über der Wirbelsäule an. Mit der anderen Hand berührte Cara erst ihre eigenen und dann Suzannas Lippen. Sie wollte zurückweichen und wagte es nicht.
    „Bitte“, murmelte sie und senkte den Kopf, so weit es ging, um sich der Fürstin zu entziehen. „Wir müssen uns beeilen.“
    Cara schob zwei feuchte Finger in Suzannas Mund und sie spürte eine seltsame Veränderung durch ihren Körper strömen. Leichtigkeit. Gar Lust. Der Gedanke, sich dieser Frau auszuliefern, verlor an Absurdität. Warum nicht ausprobieren, wozu vermutlich nur eine Handvoll Menschen je in der Lage sein würden?
    Nein! Nein, sie musste einen kühlen Kopf bewahren. Ihre Aufgabe war es, Brandon zu helfen. Cara war gefährlich, sie durfte sich nicht von ihr einlullen lassen. Was hatte Liz gesagt? Die Sídhe würden versuchen, sie zu täuschen. Illusion war ihr Metier.
    Cara strich ihre Wirbelsäule hinab, schob ihre Hand zwischen Suzannas Haut und dem Oberteil entlang nach unten und öffnete ihren BH mit einer geschickten Bewegung. Zu Suzannas Entsetzen gefielen ihr die Berührungen.
    „Nicht.“ Ihr Widerspruch war nur ein Hauchen. „Wir haben keine Zeit. Wir müssen Brandon helfen.“
    „Schscht“, machte Cara und drehte Suzannas Gesicht am Kinn zu sich.
    Suzanna musste den Hinterkopf auf dem Thron ablegen, den Hals beugen. Cara lehnte sich über sie, so nah, dass sie ihren Atem auf den Lippen spürte. Ein Duft wie Frost, der unerwartet über einen Garten voller Blumen gekommen war.
    „Aber …“
    „Geduld“, flüsterte die Sídhefürstin. „Brandon schläft, ich kann ihn nicht spüren, so weit meine Fühler auch nach ihm tasten. Solange ich ihn nicht spüre, kann ich ihn nicht finden. Wir haben Zeit, kleines schönes Mädchen. Zeit für uns. Zeit für dich, zu zahlen.“
    Suzanna stockte der Atem, als Cara ihr das Shirt über den Kopf zog. Liz hatte sie darauf vorbereitet, dass Sídhe selten etwas aus gutem Willen taten und den Tauschhandel liebten. Aber sie hatte nicht erwähnt, dass es ihr Körper war, den sie zum Tausch bieten musste. Cara küsste sie, mit Lippen so weich und süß, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Ein Seufzen entrang sich ihr gegen ihren Willen. Caras Zunge strich, streichelte und neckte die ihre. Pures Verlangen löste sich in ihrem Mund auf und erfüllte sie. Fordernd, beinah wild küsste sie Cara zurück. Was war das für ein Spiel? Ihr Körper drohte, sich jeder Kontrolle zu widersetzen. Sie begriff, dass es eine Droge sein musste, eine Substanz, die ihr den Willen nahm, und – nein – das ging zu weit.
    Caras Hände massierten ihre Brüste, mit den Daumen umkreiste sie die Brustwarzen. Gott, sie sollte nicht aufhören, es bloß lassen, ihr den Willen zu rauben und ihn zu verschlingen. Erinnerungen an die Welt draußen begannen zu verblassen. Selbst Brandon löste sich im Nebel auf.
    Nein!
    „Stopp“, keuchte sie in Caras Kuss. „Nein, nicht, hören Sie sofort auf.“
    Cara lachte, kratzte mit den Nägeln über ihre Brust und biss ihr so stark in die Unterlippe, dass Suzanna das Blut in ihrem eigenen und in Caras Mund schmeckte. Angst, Schmerz und diese unsägliche falsche Lust bauschten einander auf. Suzanna stöhnte, gierte nach mehr und tastete gleichzeitig mit einer Hand nach ihrer Hosentasche. Endlich hatte sie das flache Briefchen gefunden und riss es mühsam auf. Etwas ging daneben – gar nicht gut, das Tütchen enthielt nur zwei Gramm. Ihre Hände zitterten. Panik, Verlangen, alles kam zusammen. Als sie schon glaubte, das Päckchen wegwerfen und sich hingeben zu müssen, gelang es ihr mit letzter Willenskraft, das Salz über Caras Hände zu streuen.
    Die Sídhefürstin kreischte auf. In einer Bewegung, die zu schnell für Suzannas schwummrige Blicke waren, sprang sie vom Thron und wirbelte schreiend um die eigene Achse, sodass die rotblonden Haare nur so flogen. Sie sah aus wie ein glühender Taifun und klang auch so. Suzanna rang den Impuls, fortzurennen, mit

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