Schwangerschaft und Geburt
Schwangere oft die Schultern zurück und krümmen den Hals. Den Bauch im Stehen vorzustrecken (damit auch jeder sieht, dass Sie in anderen Umständen sind), verschlimmert das Problem noch. Das Resultat: ein starkes Hohlkreuz, verspannte Rückenmuskeln, Schmerzen.
Auch Schmerzen, die einen Sinn haben, tun weh. Die körperlichen Ursachen für Rückenschmerzen in der Schwangerschaft können Sie nicht bekämpfen, aber Sie können die Schmerzen lindern. Dazu einige Tipps:
Sitzen Sie vernünftig. Die Sitzposition belastet Ihre Wirbelsäule mehr als alles andere, also ist es wichtig, richtig zu sitzen. Achten Sie zu Hause und an Ihrer Arbeitsstelle darauf, dass Sie möglichst Stühle mit gerader Lehne, Armlehnen und einem festen Polster benutzen. Eine Rückenlehne, die sich leicht zurückneigt, nimmt den Druck von der Wirbelsäule. Benutzen Sie einen Fußschemel, und schlagen Sie die Beine nicht übereinander, sonst wird die Wirbelsäule nach vorn gedreht und die angespannten Rückenmuskeln weiter strapaziert.
Langes Sitzen kann genauso schlecht für Ihren Rücken sein wie falsches Sitzen. Versuchen Sie, nicht länger als eine Stunde zu sitzen, ohne zwischendurch einige Schritte zu gehen oder Dehnübungen zu machen. Halbstündige Intervalle sind sogar noch besser.
Vermeiden Sie aber auch, zu lange zu stehen. Wenn Sie im Stehen arbeiten, sollten Sie einen Fuß auf einen Tritt setzen, um den Druck vom unteren Rücken zu nehmen. Wenn Sie auf einem harten Fußboden stehen – zum Beispiel auf den Küchenfliesen beim Kochen oder Abwaschen – hilft es, einen kleinen rutschfesten Teppich unterzulegen.
Heben Sie keine schweren Gegenstände, und falls es doch einmal notwendig ist, lassen Sie es bitte langsam angehen. Bringen Sie sich in eine stabile Lage, indem Sie sich breitbeinig hinstellen, und beugen Sie nicht die Wirbelsäule, sondern die Knie. Heben Sie mit Armen und Beinen, nicht mit dem Rücken (siehe Abb. rechts). Wenn Sie viele Einkäufe zu tragen haben, verteilen Sie diese am besten auf zwei Taschen und nehmen in jede Hand eine.
Versuchen Sie, die Gewichtszunahme in den empfohlenen Grenzen zu halten. Überflüssige Pfunde vergrößern nur die Last, die Ihr Rücken aushalten muss.
Tragen Sie die richtigen Schuhe. Sehr hochhackige Schuhe sind eine Qual für Ihren Rücken – genau wie ganz flache. Experten raten zu einem etwa fünf Zentimeter hohen, festen Absatz, der für eine gerade Körperhaltung sorgt. Vielleicht helfen Ihnen auch orthopädische Einlagen zur Muskelunterstützung.
Eine bequeme Schlafposition und ein langes Stützkissen lindern Schmerzen beim Aufwachen. Wenn Sie aufstehen, sollten Sie die Beine über den Bettrand schwingen und die Füße gleichzeitig auf den Boden stellen, anstatt sich unnötig zu verdrehen.
Ein orthopädisches Stützband speziell für Schwangere nimmt das Gewicht des Bauches vom unteren Rücken.
Greifen Sie nicht nach den Sternen und auch nicht nach den Keksen auf dem Küchenschrank. Benutzen Sie einen niedrigen, stabilen Hocker, um an hoch platzierte Gegenstände zu kommen. So vermeiden Sie zusätzliche Überspannung.
Wechseln Sie kalt und heiß ab, um die überdehnten Rückenmuskeln zeitweilig zu entspannen: erst 15 Minuten einen Eisbeutel, dann 15 Minuten einen Wärmebeutel, beides in ein Handtuch eingewickelt.
Nehmen Sie ein warmes (kein heißes) Bad. Wenn Ihr Brausekopf eine Massagefunktion hat, gönnen Sie sich eine sanfte Rückenmassage unter der Dusche.
Behandeln Sie Ihren Rücken gut. Gönnen Sie sich eine fachmännische Massage (am besten von jemandem, der sich mit der Kunst der Pränatalmassage auskennt).
Lernen Sie, sich bewusst zu entspannen. Viele Rückenprobleme werden durch Stress verschlimmert. Versuchen Sie es bei Schmerzattacken mit Entspannungsübungen. Befolgen Sie die Ratschläge zum Stressabbau im Alltag.
Machen Sie einfache Übungen zur Stärkung der Bauchmuskeln, zum Beispiel den Katzenbuckel oder die Beckenkippe . Sie können auch auf einem Gymnastikball sitzen und vor-und zurückwippen (oder sich mit dem Rücken darauflegen, um Rücken-und Hüftschmerzen zu lindern). Auch Schwangerschaftsyoga und Wassergymnastik oder gar Wassertherapie sind empfehlenswert (für Letzteres sollten Sie jedoch einen auf die Behandlung von Schwangeren spezialisierten medizinischen Therapeuten finden).
Wenn die Schmerzen zu stark werden, erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt nach einem Physiotherapeuten oder Spezialisten für Alternativmedizin wie Akupunktur oder Biofeedback.
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