Schwangerschaft und Geburt
nebenbei macht es einfach Freude, das Kind anzuschauen.
Wenn Sie sich Sorgen über den bevorstehenden Ultraschall machen und nachgrübeln, was diese körnigen Aufnahmen wohl aufdecken, dann fragen Sie Ihren Arzt während der Untersuchung, wonach er sucht. Höchstwahrscheinlich sind Sie danach nicht nur erleichtert, sondern auch ein ganzes Stück schlauer.
Ein Bild fürs Leben
D ank des Zweittrimesterscreenings halten Sie nun das erste Porträt Ihres Babys in der Hand. Damit das wertvolle Bild nicht beschädigt wird oder verblasst, können Sie es in Ihren Computer einscannen und auf der Festplatte oder einer CD speichern. Oder Sie scannen es bei einer Foto-Website ein und lassen es auf säurefreiem Papier mit echter Fototinte ausdrucken, dann verblasst es nicht so schnell wie Ihre Erinnerungen …
»Ich habe demnächst, in der 20. Woche, die nächste Ultraschalluntersuchung, aber wir haben uns noch nicht entschieden, ob wir das Geschlecht des Kindes erfahren möchten.«
D iese Entscheidung können nur Vater und Mutter gemeinsam fällen, und es gibt dabei kein Richtig oder Falsch. Manche Eltern möchten aus ganz praktischen Gründen wissen, ob es ein Mädchen oder Junge wird, denn es vereinfacht den Kauf der Babyausstattung, die Gestaltung des Kinderzimmers und die Namenswahl erheblich! Andere möchten das Geschlecht kennen, weil sie ganz einfach die Spannung nicht aushalten. Doch einige Eltern wollen immer noch auf die altmodische Art erfahren, welches Geschlecht ihr Nachwuchs hat: nämlich am Tag der Geburt.
Wenn Sie schon jetzt wissen möchten, ob Sie einen Jungen oder ein Mädchen erwarten, sollten Sie beachten, dass die Bestimmung des Geschlechts durch Ultraschall keine exakte Wissenschaft ist (anders als bei einer Fruchtwasseruntersuchung, bei der die Geschlechtsbestimmung durch Chromosomenanalyse erfolgt). Es kann vorkommen, dass den Eltern beim Ultraschall gesagt wird, sie würden ein Mädchen bekommen, es aber bei der Entbindung heißt: »Sie haben einen Jungen!« (oder umgekehrt). Es handelt sich um eine wohl fundierte Annahme, aber eben nur eine Annahme, das sollten Sie im Kopf behalten.
Lage der Plazenta
»Meine Ärztin meinte, im Ultraschall sei zu erkennen, dass der Mutterkuchen über dem inneren Muttermund liegt. Sie sagte, es sei noch zu früh, um sich deswegen Sorgen zu machen, aber ich bin natürlich trotzdem beunruhigt.«
N icht nur Ihr Baby bewegt sich im Uterus, sondern auch die Plazenta. Natürlich nicht losgelöst, aber der Mutterkuchen wandert nach oben, wenn sich der untere Teil der schneller wachsenden Gebärmutter streckt. Während bei etwa zehn Prozent der Schwangeren im zweiten Trimenon die Plazenta noch tief in der Gebärmutter liegt (und vor der 14. Schwangerschaftswoche bei einem sogar noch höheren Anteil), ist sie bei der großen Mehrheit der Frauen kurz vor der Entbindung nach oben gewandert. Falls die Plazenta im unteren Abschnitt der Gebärmutter verbleibt und den Muttermund (Zervix) ganz oder teilweise bedeckt, spricht man von einer Placenta praevia. Diese Komplikation tritt in nur sehr wenigen Spätschwangerschaften auf (etwa 1 von 200). Ihre Ärztin hat also recht: Es ist zu früh, sich Sorgen zu machen – und statistisch gesehen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie sich überhaupt je Sorgen machen müssen.
»Während des Ultraschalls wurde mir gesagt, ich hätte eine Vorderwandplazenta. Ist das gefährlich?«
E s bedeutet einfach, dass Ihr Kind sich hinter der Plazenta versteckt. Normalerweise nistet sich eine befruchtete Eizelle in der Hinterwand der Gebärmutter ein, näher zur Wirbelsäule, und dort entwickelt sich dann auch die Plazenta. Es kann aber auch sein, dass sich die Eizelle auf der gegenüberliegenden Seite einnistet, näher zum Bauchnabel. Die Plazenta wächst dann auf der Vorderseite der Gebärmutter, und das Baby liegt dahinter. Genau das ist in Ihrem Fall passiert.
Ihrem Kind ist es vollkommen gleichgültig, auf welcher Seite es liegt, und die Lage der Plazenta hat auch keinerlei Auswirkungen auf seine Entwicklung. Der einzige Nachteil für Sie besteht darin, dass Sie die Tritte Ihres Kindes weniger deutlich spüren (und später sehen) werden, weil die Plazenta wie ein Kissen zwischen Kind und Bauchdecke liegt. Das könnte Sie unnötig beunruhigen. Aus demselben Grund könnte es Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme auch etwas schwerer fallen, die Herztöne des Fötus zu hören. Aber neben diesen kleinen Nachteilen, derentwegen man sich überhaupt nicht
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