Schwangerschaft und Geburt
allem sollten Sie bedenken, dass die Müdigkeit im letzten Schwangerschaftsdrittel werdende Mütter dazu anhalten will, mit ihren Kräften zu haushalten. Sie brauchen alle Energie, die Sie jetzt sammeln können, für die Geburt und vor allem die Zeit danach. Tipps zum Kräftesparen finden Sie auch in Kapitel 6.
Wenn Sie aber die Erholung bekommen, nach der Ihr Körper verlangt, und sich trotzdem ständig schlapp fühlen, sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen. Extreme Müdigkeit, die sich auch durch ausreichend Schlaf nicht bessert, kann ein Anzeichen für Anämie (Blutarmut) sein. Aus diesem Grund wird meist im 7. Monat noch einmal ein Bluttest durchgeführt.
Schwellungen
»Meine Füße und Knöchel sind geschwollen, besonders am Abend. Was ist da los?«
I hr Bauch ist nicht das einzige Körperteil, das momentan anschwillt. Der Mama-Look breitet sich bis in die Extremitäten aus. Die Schwellungen sind zwar nicht angenehm – besonders nicht, wenn Schuhe und Armbanduhr zu eng werden und Sie kaum noch Ihre Ringe vom Finger bekommen –, doch leichte Ödeme an Fesseln, Füßen und Händen sind völlig normal und durch das erhöhte Flüssigkeitsvolumen bei Schwangeren bedingt. 75 Prozent der Frauen entwickeln irgendwann im Laufe der Schwangerschaft diese Wassereinlagerungen, und zwar meist im letzten Trimenon. (Die restlichen 25 Prozent haben keine Ödeme, auch das ist normal!) Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, äußern sich die Schwellungen besonders am Abend, bei warmem Wetter oder nachdem Sie lange gesessen oder gestanden haben. Über Nacht oder nach einer mehrstündigen Ruhepause im Liegen verschwinden die Schwellungen zum größten Teil. Noch ein Grund also, für ausreichend Entspannung zu sorgen.
Schwellungen dieser Art sind unangenehm und erfordern kleine Kompromisse in der Schuhmode, ansonsten aber sind sie unschädlich. Trotzdem werden Sie wahrscheinlich etwas dagegen unternehmen wollen. Hier ein paar Tipps:
Wenn langes Stehen oder Sitzen zu Ihrem Alltags-oder Berufsleben gehört, sollten Sie immer wieder Pausen einlegen. Setzen Sie sich, wenn Sie lange gestanden haben, und stehen Sie auf, wenn Sie lange gesessen haben. Am besten ist ein fünfminütiger flotter Spaziergang, der bringt Ihren Kreislauf in Schwung und die gestaute Flüssigkeit in Bewegung.
Strecken Sie die Beine aus. Wenn momentan jemand die Füße hochlegen darf, dann Sie.
Schlafen Sie auf der Seite. Falls Sie sich noch nicht damit angefreundet haben, wird es jetzt Zeit, es auszuprobieren. Die seitliche Schlafposition unterstützt eine wirksame Arbeit der Nieren, wodurch Abfallstoffe besser abgebaut und Schwellungen reduziert werden.
Tragen Sie bequeme statt schicke Schuhe (die passen sowieso nicht mehr), und wechseln Sie zu Hause in weiche Pantoffeln.
Bewegen Sie sich. Wenn Sie weiterhin Sport treiben (und Ihr Arzt das gutheißt), wird das die Schwellungen reduzieren. Laufen (wahrscheinlich sehen Sie sich bald eher watscheln) ist ein gutes Mittel gegen geschwollene Füße, da es das gestaute Blut in Bewegung bringt. Schwimmen oder Wassergymnastik sind sogar noch besser, weil der Wasserdruck die Gewebeflüssigkeit zurück in die Venen drückt. Von dort geht es dann in die Nieren, und Sie können es ausscheiden.
Spülen Sie das Wasser fort. Es mag kontraproduktiv erscheinen, aber je mehr Sie trinken, desto weniger Wasser wird eingelagert. Wenn Sie gut zwei Liter Flüssigkeit am Tag trinken, spülen Sie die Abfallstoffe aus dem System. Eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr dagegen sorgt keinesfalls für ein Abklingen der Schwellungen.
Salzen Sie. Früher nahm man an, eine Salzreduzierung würde Schwellungen mindern – heute weiß man, dass eine verringerte Salzaufnahme die Schwellungen verschlimmert. Greifen Sie also ruhig zum Salzstreuer – aber natürlich in Maßen.
Nehmen Sie Unterstützung in Anspruch. Stützstrumpfhosen sind nicht gerade sexy, aber Sie wirken Ödemen entgegen. Für Schwangere stehen mehrere Modelle zur Wahl: Strumpfhosen mit reichlich Platz für den Bauch oder knie-bzw. hüftlange Strümpfe, die etwas luftiger zu tragen sind (achten Sie aber darauf, dass das Gummi am Bein nicht einschneidet).
Die gute Nachricht lautet aber: Ödeme sind nicht nur normale Begleiterscheinungen der Schwangerschaft, sie verschwinden auch wieder! Sie können sich schon darauf freuen, dass Ihre Fesseln wieder schlank und Ihre Finger wieder dünn werden, nachdem Sie entbunden haben. Manche Mütter erleben jedoch, dass es mehrere
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