Schwangerschaft und Geburt
Ihre Nerven betäuben oder die Kontraktionen lindern, aber sie kann Sie so tief entspannen (manche Frauen beschreiben das Gefühl, als wäre man eine biegsame Stoffpuppe), dass Sie tatsächlich kaum Beschwerden spüren. Hypnose funktioniert jedoch nicht bei jedem: Sie müssen äußerst empfänglich sein (ein hohes Konzentrationsvermögen, eine reiche Fantasie und die Gabe, gut allein sein zu können, sind hilfreich). Immer mehr Frauen suchen sich die Hilfe eines medizinisch geprüften Hypnotherapeuten (von jenen ohne eine solche Qualifikation sollten Sie Abstand halten), der mit Ihnen trainiert, wie Sie sich die Geburt durch Selbsthypnose erleichtern können. Sie müssen allerdings während der Schwangerschaft intensiv üben, um totale Entspannung zu erreichen. (Sie können die Hypnose übrigens auch einsetzen, um Schwangerschaftsbeschwerden und Stress zu lindern.) Ein großer Vorteil der Hypnogeburt ist, dass Sie komplett entspannt und zugleich vollkommen wach sind und jeden Augenblick der Geburt miterleben. Die Hypnose hat keine körperlichen Auswirkungen auf Ihr Baby.
Ablenkungstechniken . Wenn Sie nicht der Typ für Hypnose sind (oder zu wenig im Voraus geplant haben), können Sie immer noch versuchen, den Schmerz durch Ablenkungstechniken aus dem Kopf zu bekommen. Fernsehen, Musik hören, meditieren – alles, was Sie vom Schmerz ablenkt, kann auch die Wahrnehmung des Schmerzes dämpfen. Sie können sich auch auf einen Gegenstand konzentrieren (ein Ultraschallbild Ihres Babys, eine beruhigende Landschaft, ein Foto von Ihrem Lieblingsplatz) oder etwas visualisieren (zum Beispiel, wie Ihr Baby durch die Wehen sanft hinausgeschoben wird und sich erwartungsvoll darauf vorbereitet, die Gebärmutter zu verlassen). Sie werden viel leichter durch die Wehen kommen, wenn die Schmerzen Sie nicht komplett beherrschen. Bleiben Sie ruhig, entspannt und zuversichtlich. Denken Sie immer daran, dass die schmerzhaften Kontraktionen Sie Ihrem Baby näher bringen und dass der Schmerz nicht ewig dauern kann.
Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) . Bei dieser Technik werden Elektroden mit niedrigen Impulsen eingesetzt, um die Nervenbahnen zum Uterus und Muttermund zu stimulieren und auf diese Weise die Schmerzempfindung zu blockieren. Die Fachleute sind sich uneinig, ob TENS wirklich Geburtsschmerzen reduziert, aber einige Studien belegen, dass die Eröffnungsphase verkürzt wird und weniger Bedarf an Schmerzmitteln besteht.
Wie entscheiden?
S ie haben nun eine Übersicht über die Möglichkeiten zur Schmerzerleichterung während der Geburt und damit alle Informationen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Aber bevor Sie entscheiden, was für Sie und Ihr Baby das Beste ist, sollten Sie:
das Thema Schmerzmanagement mit Ihrem Arzt/Ihrer Hebamme besprechen. Lange vor der ersten Wehe sollten Sie sich über die verschiedenen zur Verfügung stehenden Methoden und Medikationen und ihre Nebenwirkungen informieren.
Bleiben Sie offen. Obwohl es klug sein kann, schon vorher darüber nachzudenken, was für Sie unter bestimmten Umständen das Beste ist, lässt sich nicht absehen, wie Ihre Geburt verläuft, wie Sie auf die Wehen reagieren und ob Sie eine Schmerzmittelbehandlung wirklich benötigen. Sie haben bereits im Vorfeld die Möglichkeit, sich Ihren Geburtsort frei zu wählen. Nutzen Sie die Gespräche mit Hebammen und Ärzten, und erkundigen Sie sich nach den in der Einrichtung üblichen Verfahren zur Schmerzlinderung. Sie werden dann eine gute Entscheidung für sich treffen. Wichtig ist, dass Sie das Gefühl haben, dem Fachpersonal vertrauen zu können, denn während der Geburt sollen Sie sich einfach fallen lassen können.
Selbst wenn Sie absolut davon überzeugt sind, dass Sie eine PDA haben möchten, sollten Sie sich vielleicht doch die Option alternativer Methoden offenhalten, welche vor oder während der PDA angewandt werden können. Vielleicht sind die Geburtsschmerzen ja leichter zu ertragen oder auch kürzer, als Sie dachten. Und auch wenn Sie sich für eine schmerzmittelfreie Geburt entschieden haben, möchten Sie sich vielleicht dennoch die Option der Medikation offenhalten, falls die Wehen schmerzhafter sind, als Sie sich vorgestellt hatten.
Vor allem aber sollten Sie eines im Auge behalten: Ganz gleich, wie Sie die Schmerzen der Geburt bewältigen – und selbst wenn es Ihnen nicht auf die Art gelingt, wie Sie geplant oder erhofft hatten –, Sie werden Ihr Kind so oder so auf die Welt bringen. Und das ist
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