Schwangerschaft und Geburt
Rolle:
Sicherheit. Eine Entbindung per Kaiserschnitt ist extrem sicher für Mutter und Kind – besonders mit der heutigen Technologie, die durch die Überwachung des Fötus und verschiedene andere Testmethoden zuverlässig anzeigt, wenn ein Kind in Schwierigkeiten ist.
Schwere Babys. Da immer mehr werdende Mütter die empfohlene Gewichtszunahme von 11 bis 16 Kilo überschreiten und die Wahrscheinlichkeit für Schwangerschaftsdiabetes steigt, kommen immer mehr große Babys zur Welt, die nur schwer vaginal entbunden werden können.
Schwere Mütter . Die Kaiserschnittquote ist mit dem Anteil der Übergewichtigen gestiegen. Bei einer Frau, die übergewichtig ist oder während der Schwangerschaft zu viel zunimmt, besteht eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt – teils, weil Übergewicht von anderen Risikofaktoren begleitet wird (etwa Schwangerschaftsdiabetes), und teils, weil übergewichtige Frauen meist weniger Kondition haben, die Geburt sehr lange dauert und letztendlich oft im OP endet.
Ältere Mütter . Immer mehr Frauen Ende 30 und bis Mitte 40 können erfolgreich schwanger werden, entbinden aber mit höherer Wahrscheinlichkeit per Kaiserschnitt. Dasselbe trifft für Frauen mit chronischen Gesundheitsproblemen zu.
Wiederholte Kaiserschnitte . Obwohl in einigen Fällen auch nach einem Kaiserschnitt eine vaginale Entbindung für möglich erachtet wird, lassen immer weniger Ärzte und Krankenhäuser diese Option zu und operieren lieber.
Weniger instrumentenunterstützte Geburten . Immer weniger Kinder kommen mithilfe eine Saugglocke und noch weniger mithilfe einer Geburtszange auf die Welt. Ärzte wählen häufiger die Geburts-OP, während sie früher vielleicht eher zu diesen Hilfsmitteln gegriffen haben.
Wunsch der Mutter . Da Kaiserschnitte so sicher sind, da sie Geburtsschmerzen verhindern und den Damm unverletzt lassen, ziehen einige Frauen – besonders jene, die schon einen Kaiserschnitt hatten – sie einer vaginalen Entbindung vor und bitten im Voraus um eine OP.
Machen Sie sich schlau
J e besser Sie sich informieren, desto besser wird wahrscheinlich Ihre Geburtserfahrung. Und das gilt auch für die Kaiserschnitt-OP. Folgende Punkte werden Sie mit Ihrem Arzt besprechen wollen, bevor die Wehen einsetzen:
Können, wenn die Geburt nicht fortschreitet, noch Alternativen versucht werden, bevor man zum Kaiserschnitt greift? Zum Beispiel die Gabe von Oxytocin, um die Wehen anzuregen, oder die Hockstellung, um effektiver zu pressen?
Werden, wenn sich das Baby in Beckenendlage befindet, zunächst Versuche unternommen, es zu drehen (durch eine äußere Wendung oder andere Verfahren)? Gibt es Fälle, in denen eine vaginale Entbindung auch bei Steißlage möglich ist?
Welcher Schnitt wird gesetzt?
Kann Ihre Geburtsbegleitung bei Ihnen sein, wenn Sie wach sind? Und auch, wenn Sie unter Narkose stehen?
Kann Ihre Hebamme oder Doula bei Ihnen sein?
Können Sie und Ihr Partner das Kind gleich nach der Geburt in den Arm nehmen, und können Sie es im Aufwachraum stillen?
Kann das Baby, wenn es keine besondere Überwachung benötigt, bei Ihnen im Zimmer sein?
Wie lange wird die Erholung im Krankenhaus und zu Hause dauern? Mit welchen körperlichen Beschwerden und Einschränkungen müssen Sie rechnen?
Womit Sie bei einer Kaiserschnittentbindung rechnen müssen, können Sie in Kapitel 15 nachlesen.
Zufriedenheit. Familienfreundliche Verfahrensweisen sorgen für eine viel größere Zufriedenheit mit der operativen Geburt. Die Mutter ist während eines Kaiserschnitts wach und erlebt die Entbindung bewusst mit. Familienfreundliche Krankenhäuser ermöglichen dem Vater, an ihrer Seite zu bleiben, und das Kind kann oft gleich im OP begrüßt werden. Zudem dauert die eigentliche Entbindung per Kaiserschnitt kaum zehn Minuten (das Vernähen allerdings dauert noch einmal 30 Minuten).
Selbst angesichts der aktuell hohen Kaiserschnittraten (bei Hebammen liegt die Quote viel niedriger, weil sie nur Geburten mit niedrigem Risiko begleiten) sollten Sie wissen, dass operative Entbindungen nur einen kleinen Teil der Geburten ausmachen: Zwei von drei Frauen können immer noch damit rechnen, ihre Babys vaginal zu entbinden.
»Weiß man im voraus, ob ein Kaiserschnitt gemacht wird, oder ist es meist eine Notfallentscheidung? Was sind die Gründe für einen Kaiserschnitt?«
E inige Frauen erfahren erst nach mühevollen Wehen, dass ein Kaiserschnitt gemacht wird, andere wissen es schon im Voraus. Jeder Arzt
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