Schwangerschaft und Geburt
entbunden wird (besonders, wenn der Geburtstermin nicht sicher berechnet werden konnte).
Wenn Sie nach gründlichem Abwägen immer noch an einem Wunschkaiserschnitt interessiert sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, und überlegen Sie gemeinsam, ob diese Entscheidung für Sie und Ihr Kind okay ist.
Geburtsvorbereitung auch vor einem Kaiserschnitt
S ie glauben, weil Sie per Kaiserschnitt entbinden werden, benötigen Sie keine Geburtsvorbereitung? Das stimmt nicht ganz. Sicher, Sie brauchen keine Atemtechnik-oder Presswehenexpertin zu werden, aber ein Geburtsvorbereitungskurs kann Ihnen und Ihrer Begleitung doch einiges bieten (nicht zuletzt viele Informationen zu Kaiserschnitt und PDA). In den meisten Kursen geht es außerdem um Babypflege (und die müssen Sie ja in jedem Fall beherrschen), Stillen und Rückbildung. Und selbst wenn Atemübungen durchgenommen werden, sollten Sie nicht abschalten: Es könnte sein, dass Ihnen die Atemtechniken auch zugutekommen, wenn Sie Nachwehen haben, weil sich der Uterus wieder zur normalen Größe zusammenzieht, oder wenn Ihr Kind an Ihren schmerzhaft vergrößerten Brüsten trinken möchte. Und Entspannungsübungen sind für alle frischgebackenen Mütter (und Väter) hilfreich.
Wiederholte Kaiserschnittentbindungen
»Ich habe schon zwei Kaiserschnittentbindungen hinter mir, und bald soll die dritte folgen. Wir wünschen uns vielleicht ein viertes Kind. Gibt es eine Begrenzung bei der Anzahl der Schnittentbindungen?«
S ie möchten gerne viele Kinder, sind sich aber nicht sicher, wie oft Sie den fröhlichsten OP-Saal des Krankenhauses besuchen dürfen? Ihre Chancen stehen gut. Eine Einschränkung für Kaiserschnittentbindungen wird heute nicht mehr nach der bloßen Anzahl getroffen, und mehrmalige Schnittentbindungen sind allgemein viel sicherer geworden als früher – wie sicher, hängt davon ab, welche Schnitte bei den vorangegangenen OPs gesetzt wurden und wie die Wunden vernarbt sind, besprechen Sie also Ihren konkreten Fall mit Ihrem Arzt.
Abhängig davon, wie viele Kaiserschnitte Sie hinter sich haben, wo die Schnitte gesetzt wurden und wie die Narbe verheilt ist, kann bei mehrmaligen Kaiserschnitten ein höheres Risiko für bestimmte Komplikationen auftreten. Dazu gehören ein Gebärmutterriss, eine Placenta praevia (tief liegender Mutterkuchen) und eine Placenta accreta (ein in die Gebärmutter eingewachsener Mutterkuchen). Sie sollten während Ihrer Schwangerschaften besonders auf hellrote Blutungen achten und zudem auf Anzeichen für einsetzende Wehen (Kontraktionen, abgehender Blutpropf, Blasensprung). Wenn diese Symptome auftreten, sollten Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen.
Vaginale Entbindung nach Kaiserschnitt (VBAC)
»Ich habe mein letztes Kind per Kaiserschnitt entbunden. Jetzt bin ich wieder schwanger und frage mich, ob ich dieses Mal eine vaginale Entbindung versuchen sollte.«
W elche Antwort Sie auf Ihre Frage bekommen, hängt davon ab, wem Sie sie stellen. Bei der Bestimmung der Risiken einer VBAC gehen die Meinungen von Experten und Nichtexperten auseinander. Es gab eine Zeit, da Ärzte und Hebammen schwangere Frauen, die eine Schnittentbindung hinter sich hatten, generell ermutigten, eine vaginale Geburt zumindest zu versuchen. Dann aber wurde eine Studie veröffentlicht, die vor den Risiken (Uterusruptur oder Narbenriss) einer VBAC warnte und viele Schwangere und ihre Ärzte in der Frage, wie bei einer Geburt nach einem Kaiserschnitt zu verfahren sei, verwirrte und verunsicherte.
Laut Statistik sind die Chancen für eine erfolgreiche VBAC jedoch recht gut. Mehr als 60 Prozent der Frauen, die schon einmal per Kaiserschnitt entbunden haben und später eine vaginale Geburt versuchen, können Wehen und Entbindung komplikationslos meistern. Auch Frauen, die schon zwei Kaiserschnittgeburten hinter sich haben, haben eine gute Chance, vaginal zu entbinden, solange die richtigen Vorkehrungen getroffen werden. Die Studie, die für einen Rückgang der VBAC sorgte, zeigte im Grunde sogar, dass eine Uterusruptur recht selten ist und nur in einem Prozent der Fälle auftritt. Zudem besteht hier nur ein erhöhtes Risiko bei bestimmten Frauen mit bestimmten Voraussetzungen: etwa bei Frauen mit einem tiefen vertikalen statt einem horizontal an der Bikinigrenze verlaufenden Schnitt (95 Prozent der Schnitte werden heute horizontal gesetzt – sehen Sie in Ihren Unterlagen nach, um sicherzugehen, wie bei Ihnen verfahren wurde) oder bei Frauen, deren Wehen
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