Schwangerschaft und Geburt
auftreten. Meine Kontraktionen kommen schneller, sind aber überhaupt nicht regelmäßig. Jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll.«
S o wie jede Schwangerschaft verschieden ist, sind auch die Wehen verschieden. Die Wehen, die oft in Büchern, in Schwangerschaftskursen und von Ärzten beschrieben werden, sind die typischen Verläufe – ähnlich dem, was viele Frauen erwarten können. Aber nicht jeder Wehenvorgang verläuft exakt nach Plan, mit Kontraktionen in regelmäßigen Abständen und kontinuierlich fortschreitend.
Wenn Sie sich unsicher über Ihren Geburtsfortschritt sind, dann machen Sie sich jederzeit auf den Weg. Denn es ist gut möglich, dass Ihre Wehen nicht mehr regelmäßiger werden und Sie bereits die Aktivphase erreicht haben. Ihre Hebamme oder das Team im Krankenhaus werden nach der Kontrolle der kindlichen Herztöne, der Wehenmessung und einer Untersuchung feststellen, ob sich Ihr Baby bereits auf den Weg gemacht hat. Sollten es wirklich nur Vor-oder Senkwehen sein und somit »falscher Alarm«, dann gehen Sie einfach noch einmal nach Hause und nehmen ein entspannendes Bad oder versuchen noch etwas zu ruhen. Dies kommt häufiger vor, als Sie denken, und ist überhaupt nicht schlimm!
Anruf beim Arzt während der Wehen
»Gerade haben meine Wehen begonnen, und sie kommen alle drei bis vier Minuten. Aber irgendwie finde ich es albern, jetzt schon ins Krankenhaus zu fahren oder meine Hebamme anzurufen.«
G ehen Sie lieber auf Nummer sicher. Es stimmt zwar, dass die meisten Erstgebärenden (deren Wehen langsam beginnen und allmählich zunehmen) die ersten Stunden sicher zu Hause verbringen und in aller Ruhe ihr Köfferchen packen und die Babysachen zusammensuchen können. Aber Ihre Wehen scheinen nicht in dieses typische Erstgebärendenschema zu passen. Wenn Ihre Kontraktionen schon stark begonnen haben – mindestens 45 Sekunden dauern und häufiger als alle fünf Minuten auftreten –, könnte Ihr erstes Wehenstadium schon für eine Eröffnung des Muttermundes und einen guten Geburtsfortschritt sorgen. Und wenn Sie nicht zum ersten Mal Mutter werden, kommen Ihre Wehen vielleicht sogar noch schneller, und es ist sowieso mit einer schnelleren Entbindung zu rechnen. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die erste Wehenphase weitgehend schmerzlos vorübergegangen, und Ihr Muttermund hat sich in dieser Zeit schon deutlich geweitet.
Rufen Sie doch ruhig vorher im Krankenhaus oder im Falle einer außerklinischen Geburt Ihre Hebamme an. Beschreiben Sie genau Häufigkeit, Dauer und Stärke der Wehen.
Obwohl die Geburtshelfer geübt sind, die Wehenphase zum Teil am Klang der Stimme einer Frau zu beurteilen (versuchen Sie bloß nicht, Ihren Schmerz zu verbergen, indem Sie Ihre Stimme bei der Schilderung Ihres Zustandes betont ruhig klingen lassen), wird es trotzdem besser sein, sich zu einer Untersuchung an den Ort der Entbindung zu begeben. Dann ist sichergestellt dass es Ihrem Baby noch gut geht, und die Untersuchung zeigt ganz genau den Geburtsfortschritt an.
Nehmen Sie für alle Fälle schon mal Ihr Köfferchen mit, aber seien Sie auch darauf gefasst, dass Sie wieder nach Hause geschickt werden, falls sich der Muttermund nur sehr wenig oder noch gar nicht geöffnet hat.
Nicht rechtzeitig ins Krankenhaus kommen
»Ich habe Angst, nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus zu kommen.«
Z um Glück kommen die meisten dieser Überraschungsgeburten nur im Film vor. In Wirklichkeit passieren Geburten, vor allem bei Erstgebärenden, selten ganz ohne Vorwarnung. Aber hin und wieder verspürt eine Frau, die zuvor keine oder nur unregelmäßige Wehenschmerzen hatte, ganz plötzlich einen überwältigenden Drang zu pressen; dabei verwechselt sie diesen Drang häufig mit dem Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen.
Obwohl die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass Sie in diese Notlage kommen, ist es eine gute Idee, wenn Sie und Ihr Partner sich mit den Grundregeln einer Notgeburt vertraut machen (siehe Kasten oben).
Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Wehen kommen plötzlich, vor allem nach einem Blasensprung, dann versuchen Sie ruhig zu bleiben. Verständigen Sie eine Person Ihres Vertrauens zur Unterstützung. Wenn es noch möglich ist, wählen Sie den Notruf 112, und teilen Sie der Rettungsleitstelle mit, dass Sie glauben, Ihre Entbindung steht kurz bevor. Diese informiert dann das zuständige Krankenhaus und schickt umgehend den Notarzt mit einem Rettungsteam zu Ihnen.
Kurze Wehentätigkeit
»Ich höre immer von
Weitere Kostenlose Bücher