Schwangerschaft und Geburt
sich als Fehlalarm herausstellt (Sie wären nicht die Erste, die Ihre Wehen nicht richtig einschätzt – und auch nicht die Letzte). Und wenn Sie die Kontraktionen nicht für richtige Geburtswehen halten, rufen Sie trotzdem an, denn Sicherheit geht immer vor.
Kontaktieren Sie auf jeden Fall sofort Ihren Arzt, wenn die Kontraktionen sehr stark sind, aber der Geburtstermin noch Wochen entfernt ist, wenn die Fruchtblase platzt, aber die Wehen noch nicht eingesetzt haben, wenn die Fruchtblase platzt und das Fruchtwasser eine grünlich braune Färbung hat, wenn Sie hellrote Blutungen bekommen oder wenn Sie spüren, dass die Nabelschnur in Gebärmutterhals oder Scheide rutscht.
Wann ist es so weit?
S ind Sie beziehungsweise Ihr Baby für die Geburt bereit? Das nächste Kapitel informiert umfassend über Wehen und die Geburt.
Kapitel 15: Wehen und Entbindung
Z ählen Sie schon die Tage? Können Sie es kaum noch erwarten, Ihre Füße wieder zu sehen? Wollen Sie unbedingt wieder auf dem Bauch schlafen – oder brauchen Sie einfach nur dringend Schlaf? Keine Sorge – das Ende (der Schwangerschaft) ist nah. Und während Sie sich diesen glücklichen Moment vorstellen – wenn Ihr Baby endlich in Ihren Armen liegt anstatt in Ihrem Bauch –, werden Sie wahrscheinlich auch über den Verlauf von Wehen und Geburt nachdenken, und dabei werden eine Menge Fragen auftauchen. Wann fangen die Wehen an, und – wichtiger noch – wann ist alles vorbei? Wie werde ich mit dem Schmerz umgehen können? Werde ich eine Periduralanästhesie brauchen oder einen Dammschnitt? Was ist, wenn ich Wehen bekomme und das Kind kommt, während ich auf der Toilette sitze? Ohne ärztliche Hilfe? Was passiert, wenn der Geburtsverlauf nicht voranschreitet? Was ist, wenn die Wehen so schnell kommen, dass ich es nicht mehr bis zum Krankenhaus schaffe?
Ausgestattet mit Antworten auf diese (und andere) Fragen – sowie mit Unterstützung Ihres Partners und Ihrer Geburtshelfer (Ärzte, Hebammen, Krankenschwestern und anderen) –, werden Sie auf alles vorbereitet sein, was mit Wehen und Geburt zu tun hat. Aber vergessen Sie dabei nicht das Wichtigste (auch wenn nichts nach Plan verlaufen sollte): Ihr wundervolles neugeborenes Baby.
Was Sie sonst noch wissen wollen
Schleimpfropf
»Ich glaube, mein Schleimpfropf ist abgegangen. Was soll ich tun?«
B estellen Sie noch keinen Champagner. Der Schleimpfropf – diese durchsichtige, klebrige, gallertartige natürliche Barriere, die Ihren Muttermund die ganze Schwangerschaft hindurch verschlossen hat – löst sich gelegentlich, wenn der Muttermund sich zu weiten beginnt. Manche Frauen bemerken die Ausscheidung des Schleimpfropfs, andere nicht. Obwohl die Ausscheidung des Pfropfs ein Zeichen dafür ist, dass Ihr Körper sich auf den großen Tag vorbereitet, ist es kein verlässliches Signal dafür, dass der große Tag gekommen ist – oder dass er vor der Tür steht. Zu diesem Zeitpunkt können die Wehen in ein oder zwei Tagen oder auch erst in ein paar Wochen auftreten, und während dieser Zeit öffnet sich der Muttermund allmählich immer weiter. Mit anderen Worten, es gibt noch keinen Grund, Ihren Arzt oder Ihre Hebamme anzurufen oder in aller Eile den Koffer zu packen.
Kein Schleimpfropf im Slip oder in der Toilette? Keine Sorge. Bei vielen Frauen löst er sich nicht vor der Zeit (und andere übersehen ihn), und das sagt nichts über das Voranschreiten der Wehen aus.
Blutiger Schleim
»Ich habe einen rosafarbenen Schleimausfluss. Beginnen nun die Wehen?«
D as klingt wie die Voranzeige zu einem blutigen Horrorfilm, doch zum Glück handelt es sich in diesem Fall nur um eine Vorankündigung der Wehen. Schleimabgänge, die rosa oder braun verfärbt sind, sind normalerweise ein Zeichen dafür, dass die Blutgefäße bei der Öffnung des Muttermunds reißen und die Geburt begonnen hat (und das ist doch einen Applaus wert!). Wenn sich der blutige Schleim erst einmal in Ihrem Slip oder auf dem Toilettenpapier gezeigt hat, wird Ihr Baby aller Wahrscheinlichkeit nach in ein bis zwei Tagen auf die Welt kommen. Aber da Wehen unberechenbar sind, werden Sie sich so lange gedulden müssen, bis die ersten richtigen Kontraktionen auftreten. Eine leichte Blutung um den Entbindungstermin auch ohne Schleimabgang ist erst einmal nichts Schlimmes. Aufgrund der guten Durchblutung des Muttermundes kann eine vorausgegangene Untersuchung auch ein bis zwei Tage später eine leichte, rötlich bräunliche Schmierblutung auslösen.
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