Schwangerschaft und Geburt
von Arzt zu Arzt unterschiedlich, und auch Ihr Zustand nach der OP trägt zu der Entscheidung bei, wann die Infusion abgestöpselt wird und die Teller auf den Tisch kommen. Die Rückkehr zur festen Nahrung erfolgt schrittweise: Sie beginnen mit flüssiger Kost, gehen dann zu weicher und bekömmlicher Kost über und tasten sich von dort weiter vor. Ihre Ernährung wird einige Tage aus Schonkost bestehen. Sobald Sie wieder feste Nahrung zu sich nehmen dürfen, sollten Sie trotzdem weiter reichlich Flüssigkeit trinken – das gilt besonders, wenn Sie stillen.
Schulterschmerzen . Eine Irritation des Zwerchfells, hervorgerufen durch kleine Blutmengen im Bauch, kann nach der OP zu mehreren Stunden anhaltenden Schulterschmerzen führen. Bei Bedarf hilft ein Schmerzmittel.
Verstopfung . Da die Folgen von Betäubung und Operation (und die eingeschränkte Kost) Ihre Verdauung verlangsamen, könnte es ein paar Tage dauern, bis Sie wieder Stuhlgang haben – das ist normal. Die Verstopfung ruft womöglich schmerzhafte Blähungen hervor. Bei starkem Unwohlsein können ein Stuhlweichmacher, ein Zäpfchen oder ein mildes Abführmittel der Sache auf die Sprünge helfen. Versuchen Sie es aber auch mit den Hinweisen in diesem Kapitel.
Bauchschmerzen . Wenn Ihr Verdauungstrakt (der durch die OP vorübergehend lahmgelegt wurde) wieder zu arbeiten beginnt, können nicht abgehende Gase beträchtliche Beschwerden auslösen – besonders, wenn diese gegen die OP-Narbe drücken. Die Schmerzen werden womöglich heftiger, wenn Sie lachen, husten oder niesen. Fragen Sie das Pflegepersonal oder den Arzt, was sich dagegen tun lässt. Ein Zäpfchen kann die Gase lösen, aber auch ein Spaziergang über die Flure. Es könnte Ihnen auch Erleichterung verschaffen, wenn Sie auf der Seite oder dem Rücken liegend die Knie anziehen und mehrmals tief einatmen (legen Sie dabei eine Hand auf die OP-Wunde).
Zeit mit Ihrem Baby . Sie werden ermuntert, Ihr Kind so bald wie möglich zu halten und zu füttern (wenn Sie stillen, legen Sie das Baby auf ein Kissen über der Narbe, oder liegen Sie auf der Seite). Und ja, Sie können Ihr Baby auch hochnehmen. Je nach Handhabe des Krankenhauses und vorausgesetzt, Ihr Zustand erlaubt es, können Sie das Baby ganz oder teilweise bei sich haben. Eine große Hilfe ist es zudem, wenn auch Ihr Partner im Zimmer übernachten kann. Strapazieren Sie das Rooming-in aber nicht, wenn Sie sich nicht fit fühlen oder einfach etwas Ruhe brauchen.
Fäden ziehen . Wenn die Kaiserschnittnähte nicht selbstauflösend sind oder die Wunde geklammert wurde, müssen Fäden oder Klammern etwa vier bis fünf Tage nach der Entbindung entfernt werden. Die Prozedur ist nicht schmerzhaft, höchstens etwas unangenehm. Wenn der Wundverband entfernt ist, können Sie sich die Narbe mit der Krankenschwester oder dem Arzt gründlich ansehen. Erkundigen Sie sich, wie schnell die Wunde verheilen wird, welche Veränderungen der Narbe normal sind und welche Veränderungen medizinische Aufmerksamkeit verlangen könnten.
In den meisten Fällen können Sie damit rechnen, etwa vier bis sechs Tage nach der Entbindung nach Hause zu kommen. Sie müssen es aber trotzdem langsam angehen lassen und werden weiterhin Hilfe bei der Pflege des Neugeborenen und der eigenen Pflege benötigen. Versuchen Sie, in den ersten Wochen möglichst ständig jemanden bei sich zu haben.
Mit dem Baby zu Hause
»Im Krankenhaus haben die Krankenschwestern mein Baby gewickelt, gebadet und mir gesagt, wann ich es stillen soll. Jetzt bin ich allein mit ihm und fühle mich überfordert und unvorbereitet.«
M achen Sie sich keine Sorgen – die wichtigsten Dinge haben Sie ja bereits erklärt bekommen. Und mit einer guten Wochenbettbetreuung haben Sie die Möglichkeit, Ihre Hebamme um Rat zu fragen. Sie hilft beim Baden und Wickeln und natürlich beim Anlegen.
Außerdem haben Sie vielleicht schon den ersten Termin beim Kinderarzt, der Sie mit noch mehr Informationen versorgen wird. Haben Sie Geduld! Ausdauer und Übung bekommen Sie sowieso in den nächsten Wochen und Monaten reichlich. Glücklicherweise sind Babys in dieser Lernphase nicht nachtragend. Ihnen macht es nichts aus, wenn Sie die Windel verkehrt herum anlegen oder vergessen, sie beim Baden auch hinter den Ohren sauber zu machen. Sie scheuen sich auch nicht, Ihnen ein klares Feedback zu geben: Ihr Baby wird Sie garantiert wissen lassen, ob es hungrig oder müde ist und ob das Badewasser zu kalt ist (obwohl Sie anfangs
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