Schwangerschaft und Geburt
natürlicher fühlt es sich an, und desto enger wird Ihre Bindung. Ob Sie’s glauben oder nicht: Bevor Sie es merken, fühlen Sie sich wie die Mutter, die Sie sich erträumt haben, die Ihrem Kind in Liebe verbunden ist, nur mit einem Unterschied – Sie sind diese Mutter.
»Mein Sohn ist zu früh geboren und kam gleich auf die Neonatalstation. Die Ärzte meinen, er muss dort noch mindestens zwei Wochen bleiben. Ist es zu spät für eine gute Bindung, wenn er dort rauskommt?«
K eineswegs. Natürlich ist es schön, wenn man gleich nach der Geburt Gelegenheit hat, einander nahezukommen und Blick-und Hautkontakt aufzunehmen. Es ist der erste Schritt zu einer langen Verbindung zwischen Eltern und Kind. Aber es ist nur der erste Schritt. Und dieser Schritt muss nicht bei der Entbindung gemacht werden. Er kann auch Stunden oder Tage später durch die Armlöcher eines Inkubators oder gar Wochen später zu Hause stattfinden.
Und auch auf der Neonatologie werden Sie Gelegenheit haben, Ihr Baby zu berühren, mit ihm zu sprechen und es vielleicht sogar im Arm zu halten. Die meisten Krankenhäuser erlauben den Eltern-Kind-Kontakt nicht nur, sie fördern ihn. Sprechen Sie mit dem Pflegepersonal, und finden Sie heraus, wie Sie Ihrem Neugeborenen in dieser schwierigen Zeit nahe sein können.
Und bedenken Sie auch, dass selbst Mütter und Väter, die Gelegenheit haben, schon im Geburtsraum eine erste Bindung aufzubauen, diese sofortige Nähe nicht unbedingt empfinden. Liebe, die ein Leben lang dauert, braucht Zeit, sich zu entwickeln – Zeit, die Sie und Ihr Baby sehr bald zusammen genießen können.
Rooming-in
»Als ich noch schwanger war, fand ich es eine prima Idee, das Baby bei mir im Zimmer zu haben. Aber ich hatte keine Ahnung, wie geschafft ich nach der Geburt sein würde. Was bin ich für eine Mutter, wenn ich die Schwestern darum bitte, sich um das Baby zu kümmern?«
E ine nur allzu menschliche Mutter. Sie haben soeben eine der größten Herausforderungen des Lebens hinter sich und ein Kind zur Welt gebracht, und Sie werden nun eine noch größere Herausforderung meistern müssen: ein Kind großziehen. Dass Sie zwischendurch eine kleine Ruhepause benötigen, ist vollkommen normal und absolut verständlich.
Rooming-in ist eine Option der familienorientierten Wochenbettbetreuung und gibt Eltern Gelegenheit, schon ab der ersten Minute ihren Neuankömmling kennenzulernen. Aber es besteht keine Pflicht, sein Kind ständig um sich zu haben. Manche Frauen können leichter damit umgehen – vielleicht, weil die Geburt ein Kinderspiel war oder sie schon Erfahrung mit Neugeborenen haben. Für sie ist ein nicht zu beruhigender Säugling um drei Uhr morgens nicht unbedingt eine Freude, aber auch kein Albtraum. Einer frischgebackenen Mama, die unzählige Stunden nicht geschlafen hat, die von der Geburt erschöpft ist und ein Baby bisher nur in der Windelwerbung gesehen hat, können solche vormorgendlichen Brüllattacken aber das Gefühl geben, überfordert und unvorbereitet zu sein.
Wenn Sie glücklich damit sind, Ihr Baby im Zimmer zu haben, ist das eine schöne Sache. Wenn Sie sich aber für das Rooming-in entschieden haben und nun merken, dass Sie doch lieber in Ruhe schlafen möchten, sollten Sie sich nicht scheuen, die Abmachung noch einmal zu ändern. Teilweises Rooming-in (bei Tag, aber nicht bei Nacht) könnte für Sie ein guter Kompromiss sein. Oder Sie schöpfen eine Nacht Schlaf und Erholung und nehmen das Kind in der folgenden Nacht wieder zu sich. Wenn Sie stillen, sollten Sie jedoch darauf achten, dass Ihnen Ihr Baby gebracht wird und nicht zusätzlich mit Flaschennahrung gefüttert wird.
Seien Sie flexibel. Sehen Sie vor allem die Qualität der Zeit, die Sie mit Ihrem Baby verbringen, nicht nur die Quantität, und haben Sie keine Schuldgefühle, wenn Sie auch Ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigen. Rundum Rooming-in haben Sie noch genug zu Hause. Holen Sie sich jetzt die nötige Erholung, dann sind Sie für die kommende Zeit besser gerüstet.
Erholung von einem Kaiserschnitt
»Wie schnell kann ich mich von meinem Kaiserschnitt erholen?«
D ie Rekonvaleszenz nach einem Kaiserschnitt ist ähnlich wie nach einer Bauch-OP. Sie müssen sich allerdings nicht nur von einer OP, sondern auch von einer Entbindung erholen. Abgesehen von einem intaktem Damm werden Sie in den kommenden Wochen dieselben Wochenbettbeschwerden haben wie nach einer vaginalen Geburt: Nachwehen, Wochenfluss, Dammschmerzen (wenn Sie vor dem
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