Schwangerschaft und Geburt
blähendes Gemüse.
Auslaufende Milch
D ie ersten Stillwochen können eine recht feuchte Angelegenheit werden. Milch sickert, tropft oder spritzt gar aus Ihren Brüsten, und Sie können nichts dagegen tun, denn es passiert jederzeit, überall und ohne Vorwarnung. Plötzlich spüren Sie den kitzelnden Milchfluss, und bevor Sie noch nach einer Stilleinlage oder einem Pullover greifen können, um die Brust zu bedecken, sehen Sie schon den feuchten Ring um die Brustwarze.
Es passiert in denkbar ungünstigen Augenblicken (»Ach, deswegen hat der Paketbote mich so komisch angeguckt …«), aber auch im Schlaf, unter der warmen Dusche, wenn Sie Ihr Baby weinen hören oder wenn Sie von Ihrem Baby sprechen oder an es denken. Milch tropft aus der einen Brust, wenn Sie mit der anderen stillen, und wenn Ihr Baby einen nahezu regelmäßigen Mahlzeitenrhythmus entwickelt hat, tropft schon Milch aus Ihren Brüsten, bevor Sie Ihr Kind anlegen.
All das mag unangenehm, unschön und peinlich sein, aber dieser Nebeneffekt des Stillens ist ganz normal, besonders in den ersten Wochen. (Genauso normal ist es aber auch, wenn keine oder kaum Milch ausläuft. Oft läuft beim zweiten Stillkind weniger Milch aus.) In den meisten Fällen pendelt sich das System bald ein, und es kommt nur noch selten dazu, dass eine Brust ausläuft. Bis dahin können Sie die tropfende Brust zwar nicht zudrehen, aber Sie können damit umgehen lernen:
Decken Sie sich mit Stilleinlagen ein. Wenn Ihre Brüste oft auslaufen, werden Sie die Stilleinlagen in den ersten Wochen nach der Geburt bei jedem Stillen wechseln müssen – manchmal auch öfter. Stilleinlagen sollten genau wie Windeln gewechselt werden, sobald sie nass geworden sind. Benutzen Sie Einlagen, die keine Plastikumrandung haben, sonst wird die Feuchtigkeit eingeschlossen, und es kann zu entzündeten Brustwarzen kommen. Einige Frauen bevorzugen die Wegwerfvariante, während andere das Hautgefühl waschbarer Einlagen aus Baumwolle mögen.
Schützen Sie Ihr Bett. Wenn besonders nachts viel Milch aus Ihren Brüsten läuft, benutzen Sie am besten zusätzliche Einlagen oder legen ein großes Handtuch unter sich. Das Letzte, wonach Ihnen momentan sein dürfte, ist tägliches Bettwäschewechseln oder ein Matratzenkauf.
Pumpen Sie keine Milch ab, um damit ein Auslaufen zu verhindern. Abpumpen bringt das Leck nicht unter Kontrolle, im Gegenteil: Je mehr Ihre Brüste stimuliert werden, desto mehr Milch produzieren sie, und desto öfter laufen sie aus.
Versuchen Sie, das Überlaufen der Brüste zu stoppen. Wenn das Stillen gut eingespielt ist und Ihre Milchproduktion sich eingependelt hat, können Sie versuchen, ein Auslaufen der Brust zu stoppen, indem Sie die Brustwarzen eindrücken (vielleicht nicht gerade auf der Straße) oder Ihre Arme gegen die Brüste halten, wenn Sie spüren, dass gleich Milch ausfließen wird. In den ersten Wochen sollten Sie solche Maßnahmen aber vermeiden, denn der Milchfluss könnte gestört und ein Milchgang verstopft werden.
Stillen und Medikamente
Viele Medikamente sind für Stillende unbedenklich, viele andere sind es nicht, und mit dem Rest ist die Wissenschaft noch beschäftigt. Aber genau wie in der Schwangerschaft sollten Sie mit Ihrem Arzt und dem Kinderarzt sprechen, bevor Sie (rezeptpflichtige oder frei verkäufliche) Medikamente einnehmen, und jeden Arzt, der Ihnen ein neues Medikament verschreibt, wissen lassen, dass Sie stillen. Am besten nehmen Sie Medikamente nach dem Stillen, damit Sie vor der nächsten Stillmahlzeit so weit wie möglich abgebaut sind.
Wunde Brustwarzen
E mpfindliche Brustwarzen können das Stillen zu einem unerfreulichen und frustrierenden Erlebnis werden lassen. Zum Glück dauert es bei den meisten Frauen aber nicht lange, bis die Brustwarzen abgehärtet sind und Stillen zu einem völlig schmerzfreien Vergnügen wird. Einige Frauen aber – besonders jene, deren Babys einen außergewöhnlich starken Saugreflex haben oder die ihr Neugeborenes falsch angelegt haben – leiden länger unter wunden und eingerissenen Brustwarzen. Sie können Folgendes tun, um die Beschwerden zu lindern:
Legen Sie Ihr Baby richtig an. Achten Sie darauf, dass das Kind die richtige Haltung hat und Ihrer Brust zugewandt ist . Variieren Sie die Stillpositionen, damit bei jeder Stillmahlzeit eine andere Seite des Warzenhofs zusammengedrückt wird.
Lassen Sie Luft an die Brustwarzen (zu Hause, versteht sich). Lassen Sie wunde oder eingerissene Brustwarzen nach dem
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