Schwangerschaft und Geburt
Stillen noch einige Zeit atmen. Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung nicht an den Brüsten reibt, und vermeiden Sie andere Irritationen. Wenn Ihre Brüste extrem wund sind, helfen vielleicht auch Brustschalen, die ein Luftkissen um die Brustwarze bilden.
Sorgen Sie dafür, dass die Brustwarzen trocken sind. Wechseln Sie die Stilleinlagen, sobald diese feucht geworden sind. Achten Sie auch darauf, dass die Stilleinlagen keinen Plastikrand haben, das schließt die Feuchtigkeit nur ein. Sie können nach dem Stillen auch einen lauwarm eingestellten Föhn über die Brüste schwenken (mit 15–20 Zentimeter Abstand). Eine wohltuende Maßnahme, die nur etwas schwer zu erklären ist, falls jemand hereinkommt …
Heilen Sie mit Milch. Muttermilch kann die Heilung wunder Brustwarzen unterstützen. Lassen Sie eventuelle Milchreste nach dem Stillen also einfach trocknen, anstatt sie abzuwischen. Oder drücken Sie nach dem Stillen einige Tropfen Milch aus der Brust, verteilen Sie diese auf den Brustwarzen, und lassen Sie sie trocknen, bevor Sie den BH wieder anziehen.
Pflegen Sie die Brustwarzen. Brustwarzen besitzen durch Schweißdrüsen und Hautfette einen natürlichen Schutz. Es kann aber helfen, zusätzlich eine Lanolinsalbe zu verwenden, um eingerissene Brustwarzen zu vermeiden oder zu heilen. Tragen Sie nach dem Stillen ultrareines, hypoallergenes Lanolin auf, aber vermeiden Sie Produkte auf Petroleumbasis und Vaseline sowie andere ölige Fette. Waschen Sie die Brustwarzen immer nur mit Wasser – niemals mit Seife oder Alkohol oder Feuchttüchern –, egal, ob sie wund sind oder nicht. Ihr Baby ist vor Ihren Keimen geschützt, und Muttermilch ist garantiert keimfrei.
Versuchen Sie es mit Tee. Befeuchten Sie Teebeutel mit Schwarztee mit kaltem Wasser, und legen Sie diese auf die wunden Brustwarzen. Die Wirkstoffe im Tee könnten lindern und heilen.
Behandeln Sie beide gleich. Ziehen Sie nicht eine Brust vor, weil diese womöglich weniger schmerzt und die Brustwarze nicht eingerissen ist – Sie können Ihre Brustwarzen nur abhärten, indem Sie sie benutzen. Um gute Milchlieferanten zu werden, müssen beide Brüste gleich stimuliert werden.
Wenn eine Brustwarze deutlich stärker schmerzt als die andere, stillen Sie zuerst mit der weniger empfindlichen Brust, denn Ihr Kind wird kräftiger saugen, wenn es Hunger hat. Wenden Sie diesen Trick aber nur an, solange es absolut erforderlich ist (nur über einige Tage), denn sonst wird die wunde Brust nicht ausreichend stimuliert und produziert irgendwann nicht mehr genug Milch. Wunde Brustwarzen sollten spätestens nach einigen Tagen verheilt sein – wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie eine Laktationsberaterin hinzuziehen, da Sie Ihr Baby möglicherweise falsch anlegen.
Bleiben Sie locker. Entspannung fördert den Milchfluss (und Ihr Baby wird nicht so kräftig saugen müssen), Anspannung behindert ihn.
Manchmal ist das Benutzen eines Hilfsmittels (z. B. Stillhütchen) hilfreich, sprechen Sie bitte vorher mit Ihrer Hebamme darüber. Auch ein Stillhütchen kann das Baby irritieren, es mag dann ohne Hütchen nicht mehr an der Brust saugen. Bevor Sie allerdings aufgeben, ist es sinnvoll, eine solche Maßnahme anzuwenden.
Geben Sie Acht. Bei eingerissenen Brustwarzen sollten Sie besonders auf Anzeichen für eine Brustentzündung achten (siehe unten). Sie kann auftreten, wenn Keime durch Risse in der Brustwarze in einen Milchgang geraten.
Stillen mit Hindernissen
S obald das Stillen eingespielt ist, läuft es in den meisten Fällen bis zum Abstillen problemlos. Es kann aber auch vorkommen, dass Stolpersteine auf dem Weg liegen, etwa:
Verstopfte Milchgänge . Manchmal entleert sich ein Areal der Brust nur schwer, und es kommt zu einem Milchstau. Dieser äußert sich durch einen kleinen geröteten und empfindlichen Knoten in der Brust und kann eine Infektion zur Folge haben, deshalb ist es wichtig, ihn schnell zu beseitigen. Am besten bieten Sie Ihrem Kind die betroffene Brust zuerst an, damit sie möglichst vollständig geleert wird. Wenn Ihr Baby die Brust nicht ganz leer trinkt, streichen Sie die Brust mit der Hand aus, oder pumpen Sie die restliche Milch ab. Vermeiden Sie zu eng sitzende BHs, und probieren Sie verschiedene Stillpositionen aus, um den Druck auf andere Milchgänge zu verlagern. Auch warme Kompressen vor dem Stillen und eine sanfte Massage können hilfreich sein (wenn Sie das Kinn Ihres Babys beim Stillen richtig positionieren, wird der Milchgang bestens
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