Schwangerschaft und Geburt
verstärkt sich während der Schwangerschaft und nach der Geburt auch die Hormonproduktion des Vaters. Obwohl Ihr Körper nicht genug weibliche Hormone produziert, damit Ihnen Brüste wachsen, reicht die Menge aus, um einen kleinen Bauch wachsen zu lassen, Sie beim Anblick Ihres Lieblingsburgers zum Würgen zu bringen oder sich mitten in der Nacht Gurken aus dem Kühlschrank zu holen (oder alles zusammen). Diese hormonellen Schwankungen sind kein Zufall oder ein Zeichen für den verdrehten Humor von Mutter Natur. Sie sind vielmehr dazu bestimmt, Sie auf natürliche Weise mit Ihrer Vaterrolle vertraut zu machen. Sie werden nicht nur aufs Windelwechseln vorbereitet, sondern auch darauf, mit den bevorstehenden Veränderungen fertig zu werden. Zeigen Sie Ihr Mitgefühl, indem Sie das Abendessen zubereiten und die Toilette schrubben; arbeiten Sie Ihre Ängste auf, indem Sie mit Ihrer Partnerin und mit Freunden, die schon Väter sind, darüber sprechen; fühlen Sie sich weniger ausgeschlossen, indem Sie sich mehr an der Schwangerschaft und an der Geburtsvorbereitung beteiligen.
Seien Sie versichert, dass alle Symptome, die während der Schwangerschaft auftreten, schon kurz nach der Geburt wieder verschwinden, auch wenn andere sich vielleicht erst später zeigen. Und seien Sie nicht beunruhigt, wenn Sie während der Schwangerschaft Ihrer Frau kein einziges Mal unter Übelkeit oder Schmerzen leiden. Ist Ihnen morgens nicht übel und nehmen Sie nicht an Gewicht zu, bedeutet das nicht, dass Sie nicht mit Ihrer Frau mitfühlen und sich mit ihr identifizieren oder dass Sie nicht zum Ernährer taugen – es bedeutet nur, dass Sie eine andere Möglichkeit gefunden haben, Ihre Gefühle auszudrücken. Denn genau wie jede werdende Mutter ist auch jeder werdende Vater verschieden.
Sich ausgeschlossen fühlen
»Seit meine Frau schwanger ist, habe ich das Gefühl, als hätte ich damit überhaupt nichts zu tun.«
V iele werdende Väter fühlen sich ausgeschlossen, und das überrascht nicht. Schließlich bekommt die werdende Mutter die ganze Aufmerksamkeit (von Freunden, von der Familie, vom Arzt). Sie ist diejenige, die eine körperliche Bindung zum Baby hat (und der Bauch ist der Beweis). Sie wissen zwar, dass Sie Vater werden, haben aber in dieser Hinsicht noch nicht viel aufzuweisen.
Aber keine Sorge. Nur weil die Schwangerschaft nicht in Ihrem Körper stattfindet, heißt das nicht, dass Sie nicht daran teilhaben können. Warten Sie nicht, bis Sie aufgefordert werden. Ihre Partnerin muss jetzt an vieles denken (und sich vieles von der Seele reden), und es liegt bei Ihnen, jetzt in das Spiel einzusteigen.
Sagen Sie Ihrer Partnerin, dass Sie sich ausgeschlossen fühlen, und bitten Sie sie, Sie an der Schwangerschaft teilhaben zu lassen. Vermutlich ist ihr gar nicht bewusst, dass sie Sie von der Schwangerschaft ausschließt, oder vielleicht glaubt sie, Sie interessierten sich nicht besonders dafür.
Aber denken Sie daran, der beste Weg, sich nicht ausgeschlossen zu fühlen, ist, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich zu engagieren. Sie können Folgendes tun:
Begleiten Sie Ihre Partnerin möglichst regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen (und auch zur Geburtsvorbereitung und zu den Terminen bei der Hebamme). Sie wird die moralische Unterstützung zu schätzen wissen, und Sie haben Gelegenheit, die Anweisungen des Arztes mit eigenen Ohren zu hören (auf diese Weise können Sie ihr helfen, die Anweisungen besser zu befolgen – und sie daran erinnern, falls sich die Schwangerschaftsvergesslichkeit bei ihr bemerkbar macht). Außerdem können Sie alle Fragen stellen, die Sie auf dem Herzen haben. Bei den Arztbesuchen werden Sie auch einen Eindruck davon bekommen, welch wundersame Veränderungen im Körper Ihrer Partnerin vor sich gehen. Und das Beste von allem: Sie werden gemeinsam diese bedeutenden Meilensteine erleben (den Herzschlag des Kindes hören, die winzigen Gliedmaßen auf dem Ultraschall sehen).
Tun Sie so, als wären Sie schwanger. Sie müssen zwar nicht in einem T-Shirt mit der Aufschrift »Baby an Bord« bei der Arbeit erscheinen oder literweise Milch trinken. Aber Sie können sich als echter Kumpel erweisen, indem Sie mit Ihrer Partnerin gemeinsam Sport treiben (das wird auch Ihrem Körper guttun), auf Alkohol verzichten (dann wird es ihr viel leichter fallen, abstinent zu bleiben), sich gesund ernähren (zumindest in ihrer Gegenwart) und mit dem Rauchen aufhören (und zwar dauerhaft, denn auch Passivrauchen
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