Schwangerschaft und Geburt
dem Spülschwämmchen, mit dem Sie den Pfirsich abwaschen wollen (und der schon seit drei Wochen auf der Spüle liegt)? Haben Sie daran gedacht, was sich in dieser Zeit dort alles eingenistet haben könnte? Und das Brettchen, auf dem Sie den Pfirsich schneiden wollen – ist das nicht dasselbe, auf dem Sie am Abend zuvor das Hühnchen zerteilt haben, bevor es in den Ofen gewandert ist? Wenn es um sichere Ernährung geht, muss man nicht nur auf die Chemierückstände in Lebensmitteln achten. Eine viel unmittelbarere – und nachweisbare – Gefahr sind die kleinen Mikroorganismen, Bakterien und Parasiten, die sie womöglich verunreinigen. Schön sehen sie nicht aus (und sind auch nur unter dem Mikroskop zu erkennen), diese fiesen Bazillen, die vom leichten Bauchweh bis zu ernsthaften Erkrankungen alles auf Lager haben. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen und höchstens ein leichtes Sodbrennen nach Ihrer nächsten Mahlzeit riskieren wollen (eine ausgewachsene Magen-Darm-Grippe ist das Letzte, was eine werdende Mutter gebrauchen kann), dann kaufen, kochen und essen Sie mit Umsicht und Verstand.
Lieber wegschmeißen, wenn Sie nicht sicher sind. Das ist das Motto Ihrer gesunden Schwangerschaftsernährung. Und das gilt für sämtliche Speisen, bei denen auch nur der leiseste Verdacht besteht, dass sie verdorben sein könnten. Halten Sie sich an das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Packung.
Lassen Sie beim Einkaufen die Finger von Fisch, Fleisch und Eiern, die nicht in einem Kühlregal oder auf Eis gelagert werden. Verwenden Sie keine undichten Gläser oder Gläser, die beim Öffnen nicht »plop« machen, oder Konservendosen, die rostig sind oder aufgebläht oder sonst wie beschädigt aussehen. Waschen Sie Dosendeckel vor dem Öffnen ab (und waschen Sie auch den Dosenöffner immer wieder in heißem Spülwasser oder im Geschirrspüler).
Waschen Sie sich die Hände, bevor Sie rohes Fleisch, Fisch oder Eier berühren. Wenn Sie sich geschnitten haben, tragen Sie bei der Essenszubereitung Gummi-oder Plastikhandschuhe. Und denken Sie daran, dass Sie die Handschuhe entweder wegwerfen oder ebenso oft waschen müssen wie Ihre bloßen Hände.
Sorgen Sie dafür, dass die Arbeitsflächen und die Spüle in der Küche sauber sind. Dasselbe gilt für die Schneidebrettchen (die Sie in heißem Seifenwasser oder in der Geschirrspülmaschine waschen sollten). Geschirrtücher müssen häufig gewaschen und Spülschwämmchen ausgewechselt werden (waschen Sie sie täglich in der Geschirrspülmaschine, oder legen Sie sie für ein paar Minuten in die Mikrowelle), denn sie könnten Bakterien beherbergen.
Essen Sie warmes Essen warm und kaltes Essen kalt. Essensreste sollen rasch in den Kühlschrank und vor dem weiteren Verzehr gut erhitzt werden. (Verderbliche Speisen, die länger als zwei Stunden draußen gestanden haben, am besten wegschmeißen.) Essen Sie keine tiefgefrorenen Speisen, die aufgetaut und dann wieder eingefroren worden sind.
Messen Sie die Innentemperatur Ihres Kühlschranks, sie sollte höchstens 5 °C betragen. Die Temperatur in der Tiefkühltruhe sollte idealerweise ungefähr -18 °C betragen, auch wenn nicht alle diese Leistung bringen.
Tauen Sie Tiefgefrorenes am besten im Kühlschrank auf, wenn genug Zeit zur Verfügung steht. Wenn Sie in Eile sind, verschließen Sie die Speisen in eine wasserdichte Plastiktüte, die Sie in kaltes Wasser tauchen (Wasser alle 30 Minuten auswechseln). Tauen Sie Lebensmittel niemals bei Zimmertemperatur auf.
Marinieren Sie Fleisch, Fisch oder Geflügel im Kühlschrank, nicht auf der Arbeitsplatte. Schütten Sie die Marinade nach Gebrauch weg, da sie möglicherweise gefährliche Bakterien enthält. Wollen Sie die Marinade noch zu einem Dip oder einer Soße verarbeiten oder zum Begießen verwenden, nehmen Sie etwas davon auf die Seite, bevor Sie Fleisch, Geflügel oder Fisch hinzufügen. Benutzen Sie bei jedem Begießen einen frischen Löffel oder Pinsel, damit die Marinade nicht mit Bakterien in Berührung kommen kann, oder braten Sie das Bratgut einfach ein paar Minuten länger, bevor Sie es neu bepinseln.
Essen Sie Fleisch, Geflügel und Fisch weder roh noch halb gar, wenn Sie schwanger sind. Fleisch und Fisch sollten mindestens bei auf 71 °C und Geflügel auf 74 °C erhitzt werden. Allgemein gilt: das Bratenthermometer immer in die dickste Stelle des Bratguts stechen und nicht in die Nähe von Knochen, Fett oder Knorpel. Bei Geflügel ins dunkle Fleisch stechen.
Essen Sie keine weich gekochten
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