Schwangerschaft und Geburt

zunächst sehr viel über Sie wissen wollen. Bereiten Sie sich auf dieses Gespräch gut vor, indem Sie in Ihren persönlichen Unterlagen nachschlagen oder Ihren Hausarzt anrufen, um Ihr Gedächtnis über folgende Fakten aufzufrischen: Ihre persönliche Krankengeschichte (chronische Leiden, frühere schwere Krankheiten oder Operationen, bekannte Allergien einschließlich Arzneimittelunverträglichkeiten); Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine, Mineralstoffe, pflanzliche Mittel usw.) oder Arzneimittel (rezeptfrei oder verordnet), die Sie jetzt noch einnehmen oder zur Zeit der Befruchtung eingenommen haben; Krankengeschichte Ihrer Familie (Erbkrankheiten, chronische Krankheiten, Risikoschwangerschaften); Ihre gynäkologische Geschichte (Alter bei der ersten Periode, Dauer Ihres Zyklus, Regelmäßigkeit Ihrer Periode); Ihre Geburtengeschichte (vorangegangene Lebendgeburten, Fehlgeburten, Spontanaborte) sowie der Verlauf vorausgegangener Schwangerschaften und Entbindungen. Ihr Arzt wird Sie auch zu Ihrer sozialen Geschichte (wie Alter und Beruf), zu Ihren Gewohnheiten (Ernährung, Trinken, Rauchen, Sport, Einnahme von weichen Drogen) und zu anderen Faktoren in Ihrem Leben befragen, die sich auf Ihre Schwangerschaft auswirken könnten (Informationen über den Kindsvater oder den ethnischen Hintergrund).
    Körperliche Untersuchung. Ihr Gesundheitszustand wird generell eingeschätzt. Untersucht werden Herz, Lunge, Brust und Bauch; der Blutdruck wird gemessen, und das Ergebnis wird als Basiswert für den Vergleich bei späteren Untersuchungen festgehalten; Größe und Gewicht werden eingetragen (vor der Schwangerschaft und jetzt, falls die Zahlen schon differieren); Arme und Beine werden auf Ödeme und Krampfadern überprüft und als Basiszustand für den Vergleich mit späteren Untersuchungsergebnissen notiert; die äußeren Geschlechtsorgane werden untersucht, danach folgt die innere Untersuchung der Vagina und des Muttermundes mithilfe eines Spiegels (Speculum); Untersuchung Ihrer Organe und Ihres Beckens mit beiden Händen (mit einer Hand in der Vagina und einer auf dem Unterleib) und möglicherweise auch durch Rektum und Vagina; Einschätzung der Größe und Form Ihres Beckens (durch das Ihr Baby schließlich nach draußen will).
    Beachtung Ihrer gesamten Gesundheit
    E s überrascht nicht, dass eine regelmäßige ärztliche Betreuung in Form von Vorsorgeuntersuchungen großen Einfluss auf den Schwangerschaftsverlauf hat. Frauen, die während der Schwangerschaft regelmäßig einen Arzt aufsuchen, haben gesündere Babys, es kommt seltener zu Frühgeburten oder anderen ernsthaften Problemen.
    Obwohl Ihre Fürsorge als Schwangere mit dem Bauch beginnen sollte, sollte sie dort aber nicht enden. Vermutlich werden Sie auf keinen Fall versäumen, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen (das lohnt sich schon deshalb, weil Sie dann den Herzschlag des Kindes hören können!), aber werden Sie auch daran denken, sich um den ganzen Körper zu kümmern?
    Damit Sie die ganzen neun Monate hindurch gesund bleiben, behalten Sie den Überblick über Ihre gesamte Gesundheitsvorsorge. Gehen Sie zum Zahnarzt, und lassen Sie Ihre Zähne reinigen und durchchecken; die meisten Zahnbehandlungen, insbesondere prophylaktische Maßnahmen, können während der Schwangerschaft bedenkenlos durchgeführt werden und damit Komplikationen verhindern. Suchen Sie Ihren Internisten, Ihren Hausarzt oder einen Spezialisten auf, wenn Sie chronisch krank sind oder andere medizinische Probleme haben, die überwacht werden müssen (sorgen Sie dafür, dass Ihr Frauenarzt über alle Behandlungen Bescheid weiß). Und, wenn nötig, gehen Sie zum Allergologen. Zwar werden Sie jetzt wohl kaum mit einer Desensibilisierung beginnen, aber möglicherweise gibt es alternative Behandlungsmethoden, denn immerhin atmen Sie jetzt für zwei.
    Wenn während der Schwangerschaft neue gesundheitliche Probleme auftauchen, ignorieren Sie sie nicht, auch wenn Sie vor lauter Schwangerschaftssymptomen kein Land mehr sehen. Besprechen Sie alle Probleme mit einem Facharzt (auch wenn sie Ihnen harmlos erscheinen – wie z. B. ständige Halsschmerzen oder chronische Kopfschmerzen), denn Ihr Baby braucht eine möglichst gesunde Mutter.
    Eine ganze Testbatterie. Einige Tests werden routinemäßig bei allen Schwangeren durchgeführt, einige nur unter bestimmten Umständen. Im Allgemeinen umfasst die erste Vorsorgeuntersuchung folgende Tests:
Bluttest zur Bestimmung von Blutgruppe, Rhesusfaktor und