Schwangerschaft und Geburt

müssen sich immer nach dem Essen übergeben) oder zu einer Tageszeit, wo Ihnen nicht übel ist. Oft sind Dragees besser verträglich und außerdem leichter zu schlucken. Und wenn selbst das ein Problem ist, könnten Sie es mit Kautabletten oder mit einem Präparat in Pulverform versuchen. Wenn Sie unter sehr starker Übelkeit leiden, verwenden Sie ein Präparat mit einem höheren Anteil an Vitamin B 6 (Ingwer hat sich ebenfalls bei Übelkeit bewährt). Vergewissern Sie sich in jedem Fall, dass das gewählte Präparat den speziellen Erfordernissen für Schwangere entspricht und keine schädlichen Zusätze (wie Heilkräuter) enthält. Hat Ihr Arzt Ihnen ein Vitaminpräparat verordnet, sprechen Sie zuerst mit ihm, bevor Sie zu einem anderen Präparat greifen.
    Bei manchen Frauen verursacht das in einem Vitaminzusatz enthaltene Eisen Verstopfung oder Durchfall. In diesem Fall wechseln Sie das Präparat, oder nehmen Sie einen nichteisenhaltigen
Vitaminzusatz und bei Bedarf ab und zu eine Eisentablette (Ihr Arzt kann Ihnen ein Präparat empfehlen, das sich im Darm anstatt im sensibleren Magen auflöst).
    »Ich esse eine Menge angereicherte Zerealien und Brot. Nehme ich zu viele Vitamine und Mineralstoffe zu mir, wenn ich noch zusätzlich ein Nahrungsergänzungsmittel einnehme?«
    M an kann auch zu viel des Guten tun, aber in diesem Fall wohl kaum. Wenn Sie neben der täglichen Nahrung, die schon eine Menge angereicherte Produkte beinhaltet, noch einen Vitaminzusatz einnehmen, führt das höchstwahrscheinlich nicht zu einer übermäßigen Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen, es sei denn, Sie benutzen darüber hinaus noch andere Präparate – was eine werdende Mutter nie ohne den Rat eines Arztes tun sollte, der über ihre Schwangerschaft Bescheid weiß. Nehmen Sie sich in Acht vor Lebensmitteln (oder Getränken), die mit mehr als der empfohlenen Tagesdosis der Vitamine A, D, E und K angereichert sind, weil diese in großen Mengen giftig sein können. Da die meisten anderen Vitamine und Mineralstoffe wasserlöslich sind, werden überschüssige Mengen, die der Körper nicht verwerten kann, mit dem Urin ausgeschieden. Das ist übrigens der Grund, weshalb Amerikaner, die ganz verrückt nach Nahrungsergänzungsmitteln sind, angeblich den teuersten Urin der Welt haben.
Müdigkeit
    »Ich bin jetzt die ganze Zeit über müde, und manchmal habe ich das Gefühl, als könnte ich den Tag nicht durchstehen!«
    S ie kommen morgens kaum aus dem Bett, schleppen sich mühsam durch den Tag und können es kaum erwarten, bis Sie abends wieder zu Hause sind und in Ihr Bett kriechen können? Wenn Ihnen der Elan fehlt – und dieser Zustand sich wohl auch nicht so bald ändern wird –, dann ist das nicht überraschend. Immerhin sind Sie schwanger. In mancher Hinsicht muss Ihr schwangerer Körper in der Ruhephase schwerer arbeiten als ein nichtschwangerer Körper bei einem Marathonlauf; nur können Sie diese Bemühungen nicht sehen.
    Was also geht in Ihrem Körper genau vor?
    Erstens wird das Versorgungssystem für Ihr Baby, die Plazenta, geschaffen, und diese Arbeit ist nicht vor Ende des ersten Trimenons abgeschlossen. Zweitens hat sich der Hormonspiegel Ihres Körpers deutlich erhöht, es wird mehr Blut produziert, der Puls ist hoch, der Blutzucker niedrig, Ihr Stoffwechsel verbrennt übermäßig Energie (sogar im Liegen), und Sie verbrauchen mehr Nährstoffe und Wasser. Obendrein muss
sich Ihr Körper an viele andere physische und emotionale Anforderungen der Schwangerschaft gewöhnen. Alles in allem ist es kein Wunder, dass Sie sich jeden Tag wie bei einem Triathlon-Wettbewerb vorkommen, bei dem Sie als Letzte (und todmüde) ins Ziel schleichen.
    Zum Glück gibt es immerhin einen Trost: Sobald die Herkulesarbeit geschafft und die Plazenta »vollkommen« ist (im 4. Monat) und Ihr Körper sich den hormonalen und emotionalen Veränderungen der Schwangerschaft angepasst hat, werden Sie wieder mehr Energie verspüren.
    Bis dahin betrachten Sie die Müdigkeit als ein Signal, dass Sie sich jetzt keinen Stress machen sollen. Also hören Sie auf Ihren Körper, und schenken Sie ihm die Ruhe, die er braucht. Mit den folgenden Tipps können Sie vielleicht etwas von Ihrem Schwung zurückgewinnen:
    Verwöhnen Sie sich. Wenn Sie zum ersten Mal schwanger sind, genießen Sie Ihre vermutlich vorerst letzte Chance, sich ohne Schuldgefühle intensiv um sich selbst zu kümmern. Haben Sie schon ein oder mehrere Kinder, werden Sie Ihre »Eigenpflege«