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Schwanzgesteuert? Band 1

Schwanzgesteuert? Band 1

Titel: Schwanzgesteuert? Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Der Kuss belebt mich, erregt und berauscht mich. Wieder wünsche ich mich irgendwohin, wo es eine weiche Unterlage gibt, damit ich mich mit Jack darauf wälzen kann.
    „Donnatello“, raunt er und löst sich kurz von mir, „Träume ich?“
    Ich kneife ihm in den Arm.
    „Hey, das tut weh“, beschwert sich Jack.
    „Kein Traum“, raune ich, küsse seine Nase, die Wangen und wieder diese leckeren Lippen.
    „Und – wie geht es weiter?“, fragt er atemlos in der nächsten Kusspause.
    „Du bedeckst dich züchtig, folgst mir zum Fluchtauto und dann fahren wir zu mir, um …“ Ich wackle mit den Brauen und Jack lacht leise, ein Laut, der mir sehr gut gefällt. Überhaupt gefällt mir Jack so gelöst noch besser, als vorher.
    „Das geht nicht. Ich muss den Wagen zurückbringen und dann …“, erklärt er, kommt aber nicht weit, da ich ihn wieder küsse.
    „Dann tu das und kommt danach wieder her. Ich will keine Sekunde mehr auf dich verzichten.“ Ich werde noch fester an Jacks Brust gedrückt, dann löst er sich von mir und bückt sich nach der Latzhose.
    Nachdem wir unsere Kleidung in Ordnung gebracht haben, räumt Jack noch ein wenig auf, um danach mit mir an der Hand den Raum zu verlassen. Franjo grinst wissend  und zwinkert mir zu. Ich ignoriere ihn, wende mich Jack zu und stelle mich auf Zehenspitzen, um ihm einen letzten Kuss zu verpassen.
    „Bitte beeil dich“, raune ich.
    „Klar. Und du machst bitte noch mehr Erdbeereis, ich habe was mit dir vor“, flüstert Jack, küsst mich auf die Stirn, dreht sich um und ich glotze seinen Arsch an, während er davongeht.
    „Heißer Typ“, kommentiert Franjo, der hinter mich getreten ist.
    Ich seufze und scheuche den Kerl zurück hinter den Tresen.
    „Pronto, ich brauche Erdbeereis“, rufe ich. Mein Herz springt im Kreis und klatscht in die imaginären Hände.
     
    Seit diesem Tag hat diese Eissorte eine besondere Bedeutung für mich – und Jack. Ja, er ist immer noch bei mir.
     
    ENDE

Eisdiele, die Zweite
    Franjo, der Kellner aus dem Eiscafé ‚Al Ferro‘, vielleicht schon bekannt aus ‚Eis macht heiß‘, wird von Anton belagert. Der Kerl scheint sich in ihn verguckt zu haben, denn er erscheint fast jeden Tag und himmelt ihn an. Franjo ist genervt und steht so gar nicht auf den leicht vierschrötig wirkenden Mann, aber dann verändert sich so einiges …
     
    Ich stöhne genervt auf, als sich schon wieder dieser Klempner an einem der Tische gegenüber meinem Arbeitsplatz niederlässt. Anton, so heißt der Kerl, steht mir seit dem Umbau der WC’s auf den Zehen. Im übertragenen Sinne natürlich, denn bislang hat er sich mit schmachtenden Blicken zufriedengegeben und sitzt einfach nur da, um mich anzuhimmeln.
    Er ist nicht hässlich, aber nicht mein Typ. Ich mag zwar breite Kerle mit Muckis, aber im Kopf sollten sie auch etwas haben, wenn es mehr als ein Fick werden soll. Manchmal – zugegeben – wenn es besonders juckt, überlege ich schon, ob ich ihn mal ranlassen soll, aber dann kehrt die Vernunft zurück. Ich will mal etwas Längeres als nur einen One-night-stand, eine Beziehung mit allen Höhen und Tiefen.
    Okay, ich bin erst dreiundzwanzig und eher der durchgeistigte Typ. Ich mag Diskussionen über Literatur – und dabei denke ich nicht an Groschenheftchen a lá Jerry Cotton oder Schlimmeres – sondern an Hermann Hesse oder sogar Goethe. Ja, ich mag Gedichte – manchmal – wenn ich in der richtigen Stimmung bin. Außerdem passe ich schon rein äußerlich nicht zu diesem Anton. Während er ganz der kraftstrotzende Handwerker ist, bin ich fast grazil und finde, dass ich, mit den feinen Gesichtszügen und den langen Haaren, die ich meist mit einem Zopfgummi bändige, als Denker durchgehe. Genau: Ich glaube, unterschiedlicher geht‘s nicht mehr.
    „Hey Franjo, bekomme ich einen Espresso?“, mischt sich Anton in meine Gedanken.
    „Klar, sofort“, rufe ich in geschäftsmäßigem Tonfall mit dem passenden Lächeln.
    Als ich den Espresso zu Anton bringe, zwinkert er mir zu und geht so weit, eine Hand auf meinen Hintern zu legen. Oha, Sturmangriff. Ich bringe mich außer Reichweite.
    „Lass das“, zische ich und funkle ihn an.
    „Mensch, Franjo. Stell dich doch nicht so an“, murrt Anton, „Ich steh‘ auf dich. Warum können wir uns denn nicht mal treffen?“
    Dabei guckt er so treuherzig, dass ich seufzen muss. Eigentlich – wenn ich mal außen vorlasse, dass es nicht passt – ist er ganz attraktiv. In diesem Moment kommt auch noch

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