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Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fest gebunden, und außerdem konnte sie mit besitzergreifenden Männern wenig anfangen. Sie war nicht das Eigentum von irgendwem. In einem Spiel vielleicht, aber nicht in der Realität.
    Sie seufzte leise, als ihr auffiel, was sie gerade tat: Sie suchte nach schlechten Seiten an ihm. Er war einfach zu gut, um wahr zu sein, und ihr Instinkt warnte sie, dass da doch etwas sein musste, was sie übersehen hatte.
    Vor einem dunkelgrünen Kleid mit weitem Reifrock, das über einen hölzernen Ständer gezogen war, blieb sie stehen. Während sie das Kleid betrachtete, fasste sie einen Entschluss.
    Das viele Grübeln nahm ihr die Freude an diesem Tag und machte nur verrückt. Aurelius war ein wundervoller Mann. Also Schluss mit Bedenken und Zweifeln. Das hier war ihr Tag und er würde so gut werden, wie sie es zuließ.
    Aurelius stellte sich neben sie. „Probier das Kleid doch mal an. Es sieht sicher umwerfend an dir aus.“
    Lächelnd und mit einem warmen Gefühl im Bauch sah sie ihn an. „Gern.“ Minuten später stand sie mit einer Verkäuferin in der Umkleidekabine – die aus einem langen, quadratisch aufgehängten Stück Stoff an einer Wäscheleine auf vier Pfosten bestand – und zwängte sich in das grün schimmernde Kleid. Der Stoff lag angenehm auf der Haut. Sie fühlte sich wie eine Dame, ganz anders als in der schwarzen Lackhose.
    Aurelius sah sie mit großen Augen an, als sie vor ihn trat. In seinem Blick lag Bewunderung.
    „Kann ich das auf der Fetischparty heute Abend tragen?“
    Aurelius neigte leicht den Kopf. „Warum nicht. Ist besser als ein Hawaiihemd“, er grinste. „Und Samt ist für manche Menschen auch ein Fetisch. Wenn Grace dir noch ein paar Accessoires verpasst …“
    Erst in diesem Moment fiel ihr auf, dass das grüne Kleid vom Schnitt her dem roten Satinkleid von Grace nicht unähnlich war.
    Es gefiel ihr gut und sie musste zugeben, dass es ihr sehr gut stand.
    Zufrieden sah in den hohen Spiegel, den man einfach an einen Baum neben dem Stand gelehnt hatte.
    „Sie müssen das Kleid nehmen“, mischte sich die Verkäuferin ein. „Der grüne Farbton passt hervorragend zu ihren dunkelroten Haaren und zu ihren Augen. Ich habe noch keine Kundin gesehen, an der dieses Modell so gut aussah.“
    Ein wenig selbstverliebt drehte Amalia sich vor dem Spiegel nach links und rechts. „In Ordnung, ich nehme es.“
    Sie zog sich wieder um. Vergnügt bezahlte sie das Kleid und hängte sich anschließend bei Aurelius ein. Er wollte ihr die Tüte abnehmen, aber sie gab sie nicht aus der Hand.
    Auf der Bühne begann die Band zu spielen. Gemeinsam gingen sie auf den Platz vor der Bühne. Auch hier gab es mehrere Fressstände mit Gegrilltem und einen Wagenstand mit Bioware und vegetarischem Essen.
    Auf dem Platz standen und saßen viele Menschen, aber er war noch nicht voll. Die Band war eine der unbekannteren, und es war erst früher Nachmittag. Gegen Abend würde hier wesentlich mehr los sein.
    Eng aneinandergelehnt hörten sie der Musik zu. Amalia schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Texte über Liebe und Verlust, Seelenschmerz und das ewige Spiel zwischen Mann und Frau. Es waren fröhliche und nachdenkliche Lieder, alle in deutscher Sprache vorgetragen, von einem Sänger mit einer erstaunlich hohen Stimme, die eine sonderbare Faszination auf Amalia ausübte. Ihr schien, als würde der Sänger nur für sie und Aurelius singen.
    Aurelius holte ihnen Wein und gegrilltes Steak. Es war rührend, wie er sich um sie kümmerte.
    Sie kam sich vor wie die beneidenswerteste Frau auf diesem ganzen Platz, während sie auf seinen Hintern starrte und sich darauf freute, wieder von ihm in den Arm genommen zu werden.
    Die Stunde verging schnell, und als das Konzert vorbei war, flanierten sie erneut über den Markt. Amalia bemerkte dabei, wie Aurelius‘ Blick immer wieder sehnsuchtsvoll zwischen die Büsche wanderte. Entschlossen packte sie seine Hand fester.
    Als sie auf der anderen Seite des heidnischen Dorfes am Waldrand angekommen waren, zog sie ihn weiter mit sich.
    Er sah sie überrascht an, ließ sich aber von ihr in den Wald führen. Die lauten Stimmen hinter ihnen klangen nur noch gedämpft zwischen den Bäumen hervor. Die Sonne war weitergewandert und stand tief am Himmel. Es war angenehm warm für die Jahreszeit.
    Amalia fand einen ausgetrampelten Pfad, der so aussah, als wäre er noch nicht lange da. Sie folgte ihm ein Stück und kam auf eine Lichtung, die von hohen Bäumen umgeben war. Am Rand der

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