Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia
Lichtung stand ein Paar, das offensichtlich ganz ähnliche Gedanken hatte, wie sie auch. Die dunkelblonde Frau hatte eine schwarze Satinbluse an, die aufgeknöpft war und kleine, gebräunte Brüste zeigte. Sie trug eine schwarze Lederhose. Der Mann stand hinter ihr und drückte sich an sie – er schien sich an ihr zu reiben. Die Frau blickte auf und sah Amalia mit schwarzbraunen Augen herausfordernd an.
Amalia wollte zurückweichen, doch Aurelius hielt sie fest.
„Gehen wir lieber“, sagte sie heiser.
„Warum? Wir stören sie nicht.“ Aurelius zog sie an sich und küsste sie.
Amalia versteifte sich. „Ich … ich kann das nicht. Nicht vor anderen.“ Wenn sie allein gewesen wären, hätte sie sich vielleicht getraut, aber mit dieser Situation hatte sie nicht gerechnet.
„Klar kannst du das.“ Aurelius drehte sie um, sodass sie die Frau und den Mann sehen konnte. Beide blickten interessiert zu ihnen, ohne voneinander abzulassen. Aurelius Hände glitten unter das schwarze, durchsichtige Spitzenoberteil und schoben den glänzenden BH-Stoff zur Seite. Die kleine blonde Frau sah aufmerksam zu, wie ihre vollen Brüste entblößt wurden.
Gefangen zwischen dem Wunsch, sofort zu verschwinden und der Faszination der Situation, war es ihr nicht möglich, sich zu bewegen. Aurelius präsentierte sie. Er führte sie vor und machte sie zu einem Lustobjekt. Besonders der Blick des fremden Mannes brannte auf ihrer Haut. Sie spürte Scham und gleichzeitig Lust. Es war eine Lust, wegen der sie sich schlecht fühlte, obwohl sie wusste, dass sie es nicht musste. Das Paar gegenüber schien zu genießen, was Aurelius mit ihr tat.
„Aurelius …“ Sie war überrascht, dass ihre Stimme überhaupt nicht ablehnend, sondern eher wie die Bitte klang, weiterzugehen. Und Aurelius ging weiter. Er öffnete den Reißverschluss ihrer Hose und glitt mit seinen Fingern direkt auf ihre Klitoris. Ihre Wangen glühten.
Das Gefühl, bloßgestellt zu sein, ließ sie erschaudern und Aurelius’ Finger in ihrer Hose weckten eine neue, bislang ungekannte Gier. Das fremde Paar stand keine fünf Meter von ihnen entfernt. Aurelius hatte dieselbe Position eingenommen wie der andere Mann. Während die Finger seiner rechten Hand begannen, sie zu massieren, glitt seine Linke über ihren Bauch zu ihren Brüsten. Amalia spürte, wie ihr Widerstand mit seinen Berührungen schmolz. Sehnsüchtig schmiegte sie sich an ihn.
„Wie würde es dir gefallen, wenn ich dich an den Typen da drüben ausleihe?“, flüsterte er in ihr Ohr. „Wenn ich dich ganz zu meiner Lustsklavin machen würde, um dir zu befehlen, mit wem du schläfst und mit wem nicht?“
„Du bist verrückt“, entgegnete sie heiser. Gleichzeitig spürte sie, wie sehr der Gedanke – wie unmöglich er auch war – das Pochen in ihrem Schoß verstärkte. Sie stellte sich vor, hinüberzugehen und vor Aurelius‘ Augen mit diesem anderen Kerl zu schlafen. Er sah lange nicht so gut aus wie Aurelius, war ein wenig untersetzt und hatte ein weit ausdrucksloseres Gesicht. Aber es war ja auch nicht sein Körper, der sie reizte. Es war das Wissen, dass Aurelius sie geschickt hatte und ihr zusehen würde. Dass er ihr vielleicht sogar sagen würde, was sie zu tun hatte.
„Das würde ich nie tun. Niemals.“
„Er könnte den Preis für dich ohnehin nicht bezahlen“, murmelte er, während seine Lippen über ihr Schulterblatt strichen und ihre Brust beben ließen. „Nach Geld sieht er nicht aus. Trotzdem macht dich der Gedanke an, oder?“
Amalia sah fasziniert zu, wie die fremde Frau zu zucken begann. Sie stöhnte leise und drohte zu stürzen. Der Mann hielt sie fest, während sie vor den Augen von Amalia und Aurelius zu ihrem Höhepunkt kam. Ihr Gesicht verzerrte sich, wirkte wie eine sonderbare Grimasse, kaum noch attraktiv. Trotzdem war es ein faszinierender Anblick.
Aurelius Finger glitten tiefer, stießen zwischen ihre feuchten Schamlippen und penetrierten sie schamlos. „Du würdest zu den beiden gehen, wenn ich es wünschen würde. Du würdest dich ihnen hingeben, auf einen einzigen Wink meiner Hand.“
Amalia entzog sich seiner Hand und drehte sich mit heißem Gesicht zu ihm um. „Jetzt gehst du zu weit.“
„Es ist nur ein Gedankenspiel. Entspann dich.“
„Trotzdem. Auch wenn es nur ein Gedankenspiel ist: Du glaubst, dass du Macht über mich hast?“
„Ich weiß es.“
„Du weißt überhaupt nichts!“ Wütend wandte sie sich von ihm ab. „Bleib ruhig weiter hier stehen und
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