Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia
tat es nicht nur, weil Grace es von ihm erwartete – er konnte in diesem Augenblick nicht anders. Die nackten Körper der beiden Frauen machten ihn rasend. Am liebsten hätte er sie beide genommen, doch er wusste, dass er Grace nicht haben durfte. Es war ein Deal, eine Vereinbarung mit Darion. Es war eine Abmachung, die ihn nie gestört hatte, und die ihn im Grunde auch jetzt nicht störte. Trotzdem kam er nicht umhin, zuzugeben, dass Grace eine Schönheit war. Ein verdorbener Engel. Eine Hexe, so anmutig wie eine Göttin.
Immer wieder drang er tief in Amalia ein, die ihm entgegen kam.
„Gut so, Kleines“, flüsterte er. „Beweg dich.“
Grace lächelte ihn verzückt an. Ihre Hände hatten sich in Amalias rotem Haar vergraben und Aurelius hoffte inständig, dass seine Anführerin nicht die Kontrolle verlor und Amalia das Genick brach. Genug Kraft hatte sie dazu.
„Stöhn für uns“, befahl Grace, während sie Amalia an sich presste.
Amalia machte einige zaghafte Laute.
Grace‘ Lächeln wurde breiter. „Durch den Mund, Täubchen, und lauter.“ Sie hielt Amalia die Nase zu, dass diese lecken und zugleich um Atem ringen musste. Schnell keuchte sie und versuchte, sich gegen Grace‘ Griff zu wehren.
„Lauter“, befahl Grace, ohne sie loszulassen. „Du genießt es, wie ich sehe.“
Tatsächlich drängte sich Amalia Aurelius mehr entgegen, als er es verlangte. Sie schien ihn noch tiefer in sich fühlen zu wollen.
Grace ließ ihre Nase los. Amalia stöhnte inzwischen so laut, dass sie mit Sicherheit auf dem Flur zu hören war.
Die Vampirin lächelte zufrieden. „Und dabei nicht vergessen, weiterzulecken“, ermahnte sie und gab Amalia einen Klaps auf den Hinterkopf.
Aurelius begann, ebenfalls zu stöhnen. Leise und verhalten, aber genug, um Grace zufriedenzustellen, die breitbeinig über ihm und Amalia stand.
Er und Grace sahen sich an. Es war ein Machtkampf, wie sie ihn lange nicht mehr ausgefochten hatten. Grace war die Ältere von ihnen und Aurelius wusste, dass er diesen Kampf wie jedes Mal verlieren würde. Und doch war da ein Wissen in ihm, das dafür sorgte, sich nicht unterlegen zu fühlen. Als sei eigentlich er der Stärkere und als verzichte er auf seinen Triumph.
Aurelius stieß in Amalia, die noch lauter wurde und nun fast schrie. Auch das war ungewöhnlich. Es schien ihr zu kommen, ohne dass einer der Vampire es ihr erlaubt hatte. Normalerweise würde Grace sie dafür züchtigen, doch die Vampirin war ganz in Aurelius vertieft. Ihr Atem wurde schneller. Sie zeigte ihr wahres Gesicht, spitze Eckzähne und dämonische Züge. Ihre Augen funkelten rötlich.
Aurelius wandte den Blick ab. Er musste nicht in Grace‘ Gesicht sehen, um zu wissen, dass sie lächelte.
„Sie ist so geil zu nehmen“, presste Grace hervor, als habe sie in seine Gedanken gesehen. „Langsam verstehe ich dich. Vielleicht sollten wir sie nach dem Ritual nach Frankfurt mitnehmen. Als Lustsklavin. Wäre das nicht wie in alten Zeiten? Eine Sklavin nur für dich, mich und Darion?“
„Das wäre großartig“, brachte Aurelius hervor. Er spürte, wie es ihm kam und zum ersten Mal seit Jahrzehnten fühlte er sich dabei schmutzig.
Grace lachte und stöhnte, presste Amalias Gesicht noch fester gegen sich. Auch Amalia kam. Sie keuchte seinen Namen und verdrehte ihre Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war.
Kaum dass Grace ihren Höhepunkt erreicht hatte, trat sie einen Schritt zurück. Sie ließ Amalias Kopf los wie ein unbrauchbares Spielzeug.
„Nett. Leider war unser Spiel ein wenig kurz, aber die Zeit drängt. Wir sehen uns später.“
Aurelius ließ sie gehen. Langsam zog er sich aus Amalia zurück. Wie immer fand er kaum Spuren von Samen. Diese biologische Funktion seines Körpers war schon vor langer Zeit reduziert worden.
Er packte Amalia, drehte sie zu sich um und schloss ihre unnatürlich verdrehten Augen mit der Hand.
„Es wird alles gut“, flüsterte er so leise, dass Grace es selbst dann nicht hören konnte, falls sie noch hinter der Zimmertür lauschte. Seine Zunge fuhr über die Wunde an Amalias Hals. Der Speichel schloss die winzigen Einschnitte und linderte die Schwellung.
Amalia zuckte in seinen Armen als würde sie träumen.
„Aurelius …“, flüsterte sie. Die Augen ließ sie geschlossen.
„Ich bin da.“ Er zog sie an sich und verbarg sein Gesicht an ihrem. Seine Hand umschloss den silbernen Anhänger, den sie an einer Kette um den Hals trug. Den Anhänger, den er Marie einst
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