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Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Danke“, flüsterte sie.
    „Nun komm schon!“ Mai war bereits an der Tür zum Schwimmsaal. „Wenn wir uns nicht beeilen, sind die Oberen zurück.“
    Amalia folgte ihr in den Gang hinaus. Sie durfte sich frei im Anwesen bewegen und tat es nur deshalb so selten, weil sie die anderen Vampire fürchtete. An Mais Seite fühlte sie sich sicher.
    Mai brachte sie in einen Gebäudetrakt, den sie noch nicht kannte, und sie fuhren in einem kleinen Aufzug in den fünften Stock. Von dort aus führte eine Treppe nach oben zu einer Holztür, die auf eine Plattform führte.
    Amalia trat an die Brüstung und sah hinunter. Weit entfernt lag die Dunstglocke, unter der sich Frankfurt verbergen musste. Sie glaubte, einzelne Türme und Häuser ausmachen zu können. Direkt vor ihnen lagen Wälder und kleinere Berge. Sie schloss die Augen und saugte gierig die frische Luft ein.
    „Beeil dich“, forderte Mai sie auf. „Und sprich möglichst leise. Ich halte an der Tür Wache. Wenn ich dir zuwinke, brich das Gespräch sofort ab und versteck das Handy.“
    „Okay.“ Nervös zog Amalia das Telefon heraus. Sie wollte wählen und erstarrte. Kim hatte angerufen. Nicht nur ein Mal, sondern mindestens dreißig Mal. Ob ihre Freundin vermutete, dass ihr etwas zugestoßen war?
    Hastig wählte sie die Nummer. Kim ging sofort dran. Sie klang verängstigt. „Amalia?“
    „Ja“, flüsterte Amalia. „Ich bin es. Es geht mir gut. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen.“
    Kim schluchzte auf. „Amalia, ich ... es tut mir so leid.“
    Sie war verwirrt. Das Gespräch entwickelte sich anders, als sie erwartet hatte. „Was redest du? Was tut dir leid?“
    Es folgte eine kurze Pause, dann erklang eine Stimme, die dafür sorgte, dass sich sämtliche Härchen auf Amalias Körper aufstellten.
    „Hallo Seelenblut. Wir hatten noch nicht das Vergnügen. Nenn mich Rene.“
    „Ich erinnere mich an dich“, hauchte Amalia fassungslos. „Was ... Was hast du mit Kim gemacht?“
    „Bislang noch nichts. Deine Freundin ist in Berlin und genießt meine Gastfreundschaft. Ob sie leben oder sterben wird, liegt ganz allein bei dir. Ich bin nicht an ihrem Tod interessiert, weißt du, aber ich will wissen, wo Laira ist.“
    „Lass Kim da raus.“ Amalia hatte Mühe, leise zu sprechen. Rote Punkte tanzten vor ihren Augen. Am liebsten hätte sie Rene gepackt und mit eigenen Händen getötet. „Kim hat damit nichts zu tun!“
    „Bedaure, aber das Leben ist nun einmal nicht so, wie sie es dir im Fernsehen eingetrichtert haben, meine Kleine. Ich lasse Kim gehen, sobald ich dich habe. Falls Aurelius und Gracia dir erzählt haben, ich sei ein Ungeheuer, dann glaub ihnen nicht. Ich habe nicht vor, dich zu töten. Im Gegenteil. Außer Kims Leben biete ich dir eine Million und ein schickes Feriendomizil auf einer Insel deiner Wahl. Alles, was du tun musst, ist einen Weg aus dem Anwesen in Frankfurt zu finden. Komm morgen Mittag zur Zeil. Sagen wir, um sechzehn Uhr fünfzehn. Es gibt dort ein Kino, dessen Damentoilette im zweiten Stock ein Fenster hat. Du kommst an dieses Fenster und öffnest es. Den Rest erledigen wir. Und kein Wort zu Aurelius oder einem der anderen.“
    „Ich kann nicht ...“
    „Willst du, dass Kim stirbt?“
    Amalia biss die Zähne aufeinander. „Ich ... ich werde da sein.“
    „Das rate ich dir. Ansonsten hast du deine Freundin heute zum letzten Mal gesprochen.“ Rene legte auf.
    Amalia starrte das Handy an und fühlte sich wie betäubt. Wie war Rene an Kim geraten? Hatte sie die Buchung in Leipzig überprüft? War das nicht letztlich gleichgültig? Ihre beste Freundin war ihretwegen ins Kreuzfeuer geraten. Sie schluckte. Sie musste mit Aurelius reden. Vielleicht konnten sie zusammen einen Plan entwickeln, Kim zu befreien. Egal, was Rene sagte, sie wusste nur zu gut, wie wahnsinnig die Vampirin war. Rene würde ihr weder Geld noch ein Feriendomizil geben.
    Nein. Sie schüttelte den Kopf. Auch das war falsch. Rene hielt sich an ihr Wort. Sie würde Amalia das Geld geben, sie höchstpersönlich zu diesem Domizil fliegen und sie dort samt dem Geld lebendig begraben. Sie brauchte sich keine Hoffnungen zu machen. Rene wollte nicht, dass irgendjemand außer ihr erfuhr, wo Lairas letzte Ruhestätte lag. Früher oder später würde sie sie töten. Aber konnte sie Kim für ihr Leben opfern? Aus ihren Augenwinkeln liefen Tränen.
    „Amalia, was ist?“ Mais Stimme klang von der Tür her. „Bist du fertig?“
    Sie schluckte und wischte sich

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