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Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn ein Klanmitglied Rene angreift. Und ich bin ab diesem Moment keines mehr. Verstoß mich.“
    „Was?“ Gracias Stimme drohte, sich zu überschlagen. „Bist du wahnsinnig geworden?“
    „Ich habe keine Zeit. Der nächste Flug nach Berlin geht in zwanzig Minuten, und ich werde an Bord sein.“
    „Du kannst nicht ...“
    „Verstoß mich oder lebe mit den Konsequenzen. Amalia und ich gehören zusammen. Wenn sie stirbt, stirbt auch ein Teil von mir.“
    Gracia schwieg einen Augenblick. „Es wird nichts nutzen. Rene wird deine Verstoßung nicht anerkennen. Sie wird den Anlass zum Krieg mit Freude begrüßen.“
    „Das ändert nichts an meiner Entscheidung.“
    Als Gracia antwortete, war ihre Stimme hasserfüllt. „Also gut. Ich verstoße dich. Du bist aus dem Klan verbannt und sollst getötet werden, sobald einer der unseren dich ergreift. Du hast dich in eine Menschenfrau verliebt, in ein Stück Vieh, das nicht mal deine Anwärterin ist, denn selbst das war nur gespielt, nicht wahr? Nicht einmal das Ritual hättest du bis zum Ende durchgezogen! Du liebst dieses Weib und missachtest ihretwegen meine Befehle. Sie ist dein Untergang, und ich werde ihn besiegeln.“
    Aurelius lächelte. Das war Gracia, wie er sie kannte: emotional und aufbrausend. „Wünschst du mir trotzdem Glück, ihr Leben zu retten?“
    „Fahr zur Hölle!“ Gracia legte auf.
    Er steckte das Handy weg, drehte sich um und verließ die Halle.
    Hoffentlich tat Rene, was sie immer tat, und spielte eine Weile mit ihrem Opfer. Er musste Amalias Leben retten. Alles andere hatte keine Bedeutung mehr.

B ERLIN
    Amalia erwachte, als das Flugzeug zur Landung ansetzte. Von Rene, Marut und Kamira eskortiert betrat sie das Flughafengebäude. Dort kamen sechs weitere Verbündete von Rene auf sie zu und brachten sie zu einer wartenden Limousine.
    Die Fahrt verlief schweigend. Wie das Anwesen des Klans in Frankfurt, lag auch der Hauptsitz von Rene ein Stück von der Stadt entfernt. Er befand sich an einem großen See und war von außen als Hotelanlage getarnt. Sie vermutete, dass es in diesem Komplex keine Hotelgäste gab, nur Vampire und Werwölfe. Hinter dem See schloss sich ein Wald an.
    Rene wirkte wie die Ruhe selbst. Sie öffnete Amalia zuvorkommend die Tür der Limousine und wartete, bis sie ausgestiegen war. Was hatte Rene vor? Warum gab sie sich freundlich? Hatte der goldene Adler sie beeindruckt, oder steckte etwas anderes dahinter?
    Sie betraten ein hübsches, weißes Haupthaus, gingen zu einem Fahrstuhl und fuhren beängstigend tief hinab. Amalia hatte einen unangenehmen Druck auf den Ohren. Als sich die Fahrstuhltüren öffneten, wurde eine Halle sichtbar, die sie in dieser Größe niemals unter der Erde erwartet hätte. Es war ein mächtiger Empfangsraum mit eigener Rezeption.
    Eine langhaarige Blondine sah zu ihnen und winkte herüber.
    Rene führte Amalia an der Rezeption vorbei, in einen Prunkraum, der drei Fenster hatte. Hinter den Fenstern lagen riesige Aquarien, die beleuchtet waren, und in denen sich farbenprächtige Meerwasserfische und Kraken tummelten. Im Gegensatz zum Prunksaal des Tribunals in Frankfurt war an diesem Ort alles modern eingerichtet. Futuristische Stühle, die nur aus Metall zu bestehen schienen, sahen unangenehm hart aus.
    Amalia starrte fasziniert auf eine der Scheiben, hinter der ein Blauring-Krake im Wasser trieb. Zahlreiche Korallen wuchsen an einem künstlichen Riff.
    „Faszinierend, nicht?“ Rene lächelte. „Ich tauche gern, und wenn ich es gerade nicht ans Meer schaffe, gehe ich in die Becken. Ich gehöre zu den Vampiren, die sehr lange ohne Sauerstoff auskommen.“
    Amalia drehte sich zu ihr um. „Kann ich Kim sehen?“
    „Ich lasse sie holen. Setz dich.“ Es war keine Bitte, sondern ein Befehl. Rene zeigte auf einen der unbequem wirkenden Stühle, und Amalia nahm Platz.
    Kamira und Marut verließen den Raum. Amalia starrte auf den weißen Marmorboden, der nur an ausgewählten Stellen von schwarzen Blumenornamenten bedeckt wurde.
    Sie atmete tief ein und nahm all ihren Mut zusammen. „Ich möchte, dass Kim aus dieser Sache herausgehalten wird.“
    Rene seufzte. „Das wird schwer möglich sein.“
    „Ich weiß, dass du es möglich machen kannst.“
    Die Augen der Vampirfürstin verengten sich. „Du bist für mich lediglich ein Mittel zum Zweck. Warum sollte ich auf deine Gefühle Rücksicht nehmen?“
    „Weil du meine Hilfe brauchst.“
    Rene stand auf und trat an das Fenster an der Längsseite des

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