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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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dem er und Val sich in einigen weiteren Städten nach der Familie Mael umhörten.
    Solyce hatte Val schon von Anfang an angemerkt, dass er etwas verheimlichte, aber mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Val lief in der Welt herum und tötete Leute? Schwer vorstellbar.
    Ich finde das gar nicht so abwegig, gab die Stimme ihre Meinung dazu ab. Schon allein deswegen hätte Solyce Val verabscheuen können. Er hatte dafür gesorgt, dass die Stimme wieder redete und nachdem sie diese Stadt, in der Val diesen Menschen umgebracht hatte, verlassen hatten, war Val wieder in sein gewohntes Schweigen verfallen.
    Trotzdem wusste Solyce, dass er keine andere Wahl hatte. Wenn er Camar loswerden wollte, musste er so viel wie möglich über seine Stärken und Anhänger erfahren.
    Halte dir deine Freunde nah, aber deine Feinde näher, sagte die Stimme dramatisch.
    Solyce hoffte nur, dass er dabei war, das Richtige zu tun. Er hatte nicht vermutet, dass Camars Anhänger so, nun ja, normal waren.
    Als es dunkel wurde und es noch immer keine Neuigkeiten gab, verkündete Val: „Komm mit.“ Und ohne Solyce weiteres mitzuteilen, nahm er ihn an der Schulter und sie sprangen. Als sie angekommen waren, fragte Solyce wütend: „Kannst du mir vorher wenigstens sagen, wo wir hingehen?“
    „Schau dich doch um“, sagte Val.
    Solyce tat wie geheißen und erkannte die Halle von Arisáns Haus.
    „Was wollen wir hier?“, erkundigte er sich.
    „Auf die anderen warten“, meinte Val.
    Solyce fragte sich, wie lange das wohl dauern mochte. Schließlich fragte er: „Du musst mir das mit den Toten in deinem Kopf nochmal erklären.“
    „Noch sind sie nicht tot“, korrigierte Val, „wenn ich sie sehe, haben sie noch sieben Minuten auf dieser Welt...“
    „Warum ausgerechnet sieben? Diese Zahl läuft uns andauernd über den Weg...“
    „Das ist einfach Philophsis“, sagte Val kurz angebunden, „ändern können wir daran nichts. Aber ich dachte, du wolltest etwas über meine Gabe wissen?“
    „Sicher“, murrte Solyce. Wie konnte er es nur Gabe nennen, Gesichter von Menschen zu sehen, die zum Tode verurteilt waren?
    „Ich kann dir einige Beispiele nennen“, schlug Val vor.
    „Äh“, sagte Solyce, „ich glaube es wäre besser, wenn...“
    „Gerade eben sehe ich eine Frau, mittleres Alter, blond und grüne Augen. Und dazu einen Mann, etwas älter und keine Haare.“
    „So genau wollte ich es gar nicht wissen“, meinte Solyce niedergeschlagen.
    „Aber du wolltest etwas wissen.“
    „Ja. Zum Beispiel an dem Tag, als du mich in dieser Bar abgeholt hast. Wussten die Leute da von deiner...Gabe?“
    „Sie hatten eine Vermutung.“
    „Na dann.“
    Val schwieg. „Aber ich sehe nur Menschen, die keines natürlichen Todes sterben“, sagte er dann.
    „Was gehört alles nicht zu einem natürlichen Tod?“, fragte Solyce.
    „Mord, Unfall, Krankheit, eben alles, woran nicht das Alter schuld ist.“
    „An manchen Krankheiten ist das Alter schuld.“
    „Jedenfalls zählen sie dazu.“
    Von da an sagte Val nichts mehr, und Solyce fragte auch nichts, er wollte nicht noch mehr Details erfahren, vor allem, wenn es um tote Menschen ging.
    Schließlich ertönte ein leises Rauschen.
    „Das müssen die anderen sein“, sagte Val.
    Kurz darauf kamen Arisán, Seylen und Malou herein, alle mit nassen Haaren und triefender Kleidung.
    „Verdammter Regen!“, meckerte Malou, „jetzt sind meine Haare...“
    „Lass doch die Haare“, warf Seylen mies gelaunt ein und sie verstummte beleidigt.
    „Wie lange seid ihr schon hier?“, wandte sich Arisán an Val und Solyce, „ich habe erst gerade eben die Nachricht bekommen, dass jemand in meinem Haus ist...“
    „Nicht lange“, sagte Val.
    „Und? Habt ihr etwas herausgefunden?“
    „Nein.“
    Arisán starrte ihn an. „Warum seid ihr dann schon zurück?“
    „Wie seht ihr denn aus?“, ertönte eine Stimme hinter Arisáns Rücken und Miani kam herein, dicht gefolgt von Preia.
    „Nass“, erklärte Seylen knapp, „nicht alle haben das Glück, im warmen Westen zu sein...“
    Auf Mianis Gesicht erschien ein Grinsen.
    „Hört auf zu reden und erklärt mir, was ihr schon hier zu suchen habt!“
    Sie alle fuhren erschrocken herum und sahen in Camars Gesicht.
    „Es war meine Idee“, sagte Val. Camar sah ihn lange an. „Komm mit.“
    Val folgte ihm nach draußen und schloss die Tür.
    Solyce und die anderen schwiegen, bis sie zurückkamen. Sie waren höchstens eine Minute weg gewesen.
    „Erzählt, was ihr

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