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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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Hand auf das vorgegebene Feld und sie fuhren nach oben.
    „Was soll das denn?“, fragte Caez verwundert, als sie ganz oben angekommen waren. Es war dunkel im Gang. Keine einzige Lampe leuchtete und es war still. Nur der Schein, der aus dem Fahrstuhl drang, spendete etwas Licht.
    „Hm“, machte Caez nachdenklich und schritt durch den Gang. Er klopfte an die Tür des Obersten, erhielt aber keine Antwort. Er drückte die Klinke herunter. „Abgeschlossen“, verkündete er, „genau wie alle Türen hier.“
    Er ging wieder zurück zum Fahrstuhl. „Ist Yuastan etwa auf Reisen?“, fragte er sarkastisch, „egal, fahren wir in die Eingangshalle und fragen, wo er steckt.“
    Also fuhren sie nach unten. Im Gegensatz zu der Dunkelheit im obersten Stockwerk herrschte hier das gewöhnliche, geschäftige Treiben.
    Caez vergeudete keine Zeit und ging eilig zum Empfangsschalter, an dem eine junge Frau saß.
    „Entschuldigung, können Sie uns sagen, wo wir den Obersten finden?“, fragte er sie freundlich.
    „Er ist in seinem Büro, so wie immer“, antwortete sie kurz angebunden.
    „Dort waren wir schon“, erwiderte Caez, „aber er war nicht da. Es war niemand da.“
    „Das kann nicht sein, tut mir Leid“, sagte sie leicht überfordert.
    „Doch, er hatte so etwas erwähnt“, meldete sich plötzlich die Frau am Nebenschalter zu Wort, „er sagte, er wolle in den Versammlungsraum.“ Sie wandte sich an Caez. „Sehen Sie doch mal im zwölften Stock nach, die zweite Tür am Ende des Ganges.“
    „Gut, danke“, sagte Caez.
    „Was will er denn im Versammlungsraum?“, fragte Resa misstrauisch, als sie außer Hörweite waren.
    „Vielleicht hat er eine Versammlung“, kicherte Caez, aber er klang nicht so, als würde er es glauben.
    Sie stiegen wieder in den Fahrstuhl und fuhren in Stock Nummer Zwölf.
    „Das ist doch schon besser“, meinte Tony, als sie den hell beleuchteten Gang betraten.
    „Freu dich besser nicht zu früh“, murmelte Resa, „vielleicht ist er gar nicht da...“
    Sie gingen den Gang entlang, vorbei an den vielen Türen und Fenstern, die den Ausblick auf eine dichte Nebelwand boten.
    „So sieht es hier jeden Tag aus“, meinte Caez, als sie auch schon die besagte Tür erreichten. Caez wollte gerade anklopfen, als laute Stimmen heraus drangen.
    „...nicht geplant!“ Caez hielt in der Bewegung inne und legte den Finger an die Lippen. Tony spitzte die Ohren und sie warteten.
    „Wir müssen ihn finden!“ Das war unverkennbar Yuastans Stimme.
    „Es ist zu spät. Wir können nichts mehr tun.“ Eine zweite Stimme, vollkommen ruhig und gelassen. Tony sah in die Runde, aber niemand schien sie zu kennen.
    „Jetzt ist mein einziger Hinweis weg!“, fluchte Yuastan mit lauter Stimme, sodass man ihn problemlos verstehen konnte.
    „Es gibt andere Wege“, beruhigte ihn die zweite Stimme bestimmt.
    „Und die wären?“, blaffte Yuastan.
    „Wir warten“, sagte der Mann ruhig, „dies ist nicht der Zeitpunkt für überstürztes Handeln.“
    „Ich weiß, ich weiß.“
    „Ich werde mich ein wenig umhören“, erklärte der Fremde, „vielleicht bringe ich etwas in Erfahrung.“
    Man hörte Stühlerücken. Erschrocken machte Caez einen Schritt rückwärts. Wie Tony sah er sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, aber es gab keine. Sie alle erstarrten, als die Tür aufging. Sie hielten den Atem an, aber es war nur der Rücken eines Mannes im Türrahmen zu sehen. „Sie warten noch etwas, bis ich unten bin“, sagte der Mann, dem die zweite Stimme gehört hatte, „dann fällt es nicht auf, dass wir beide hier waren.“
    Er schloss die Tür hinter sich und trat in den Gang. Caez, Tony, Resa und Livian taten, als wären sie eben erst eingetroffen und schlenderten bemüht lässig den Gang hinunter.
    Die Tür fiel schwer ins Schloss.
    „Ihr müsst gar nicht so unschuldig tun“, sagte der Mann und stellte sich ihnen in den Weg.
    „Was meinen Sie damit?“, versuchte es Caez wenig überzeugend.
    Der Mann lachte leise. „Ihr wisst genau, was ich damit meine. Aber macht euch keine Sorgen.“ Er zwinkerte. „Ich bin bestens über euch informiert.“
    „Wer sind Sie überhaupt?“, fragte Resa und musterte ihn von oben bis unten. Er war etwa Anfang dreißig, hatte braunes Haar, dunkle, grüne Augen und trug eine silberne Kette um den Hals.
    „Ich bin nicht euer Feind“, sagte der Fremde mit leiser Stimme, „und ich würde mich freuen, wenn wir uns irgendwann noch einmal treffen und unterhalten

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