Schwarz und Weiss (German Edition)
wollen?“, fragte Val, „ihr seid keine Gefahr für uns und es ist allen klar, dass ihr Solyce zurück haben wollt.“
„Das alles macht keinen Sinn“, murmelte Eorsén.
„Doch, das tut es“, korrigierte Val.
„Wo sind Camar und Solyce?“, fragte Aracas, „wenn du hier bist, können sie auch nicht weit sein...“
„Ich bin gesprungen“, sagte Val, „vor ein paar Minuten war ich noch auf einem Schiff. Ich habe sogar mit Solyce geredet.“
„Verdammt, warum spielst du hier den Doppelagenten?“, rief Eorsén laut, „ich wette, Camar weiß nicht, dass du hier bist!“
„Richtig“, sagte Val, „aber meine Gründe gehören mir.“
„Stimmt es, dass du ein Hellseher bist?“, fragte Eorsén höhnisch.
„Möglich.“
„Das reicht mir nicht als Antwort.“
„Ich kann den Tod vorhersagen.“
„Gut, wann werde ich sterben?“, fragte Eorsén wütend.
„So funktioniert das nicht.“
„Ist auch egal. Sag uns nur, was ihr vorhabt.“
Val sah ihn an. „Du weißt, dass wir die Sieben nicht am Leben lassen können.“
„Soll das heißen, ihr verfolgt Livian?“, erkundigte sich Aracas kühl.
„Nein.“
„Wen verfolgt ihr dann?“
„Ich habe schon genug gesagt. Die anderen werden mich bereits vermissen.“ Val drehte sich um und wandte sich zum Gehen.
„Was sollte das?“, rief Eorsén ihm hinterher, aber er drehte sich nicht um. „Warum warst du hier?“, versuchte er es noch einmal, aber Val verschwand ohne ein weiteres Wort im Wald.
Eorsén wandte sich Aracas zu. „Woher weiß Val von Lynnox?“
„Er hat doch gesagt, dass er es ihm selbst gesagt hat“, sagte Aracas nachdenklich.
„Aber das glaube ich nicht.“
„Ich frage mich eher, was dieser Val vorhat.“ Nachdenklich sah er zum wolkenverhangenen Himmel.
„Er sagte, er kann die Sieben nicht am Leben lassen“, äffte Eorsén Val nach, „als ob...“
„Warte!“, sagte Aracas plötzlich.
„Was?“
„Was, wenn das ein Hinweis war?“
„Wie meinst du das denn?“
„Er sagte, sie verfolgen nicht Livian, aber sie verfolgen jemanden. Was ist, wenn sie einen weiteren der Sieben gefunden haben?“
„Wenn ja, hilft uns das gar nichts.“
„Du bist doch sonst immer so optimistisch.“
„Ja“, sagte Eorsén, „aber denkt doch mal darüber nach. Wir wissen, dass sie den Zweiten gefunden haben könnten. Wir wissen, dass sie Livian in Ruhe lassen. Wir wissen, dass Val uns nicht die gesamte Wahrheit gesagt hat und wir wissen, dass Lynnox ein verfluchter Idiot ist. Wir wissen weder, wo Val jetzt hin ist, noch wo Camar oder Lynnox sind, von Solyce ganz zu schweigen.“
„Val erwähnte ein Schiff. Sie sind auf einem Schiff.“
„Aber wohin fahren sie?“, fragte Eorsén, „sei ehrlich zu dir selbst. Wir wissen gar nichts.“
Caez riss die Abteiltür auf und betrat die Kabine, zurück zu Tony, Resa und Livian. Im Arm hielt er eine Schüssel mit Wasser.
„Du hättest ruhig sagen können, dass du dir etwas zu trinken holst“, schnappte Resa.
„Tut mir Leid“, sagte Caez, „das ist nicht zum Trinken. Ich brauche es für meine Erklärung.“
„Jetzt beeil dich aber. Wir platzen alle vor Neugier.“ Resa rutschte auf ihrer Bank zur Seite, um Caez Platz zu machen.
„Ich hatte eigentlich gedacht, dass Solyce dir etwas erzählt hat“, murrte Caez in Richtung Resa, „immerhin hat er dich nach Philophsis geholt.“
„Nein, hat er nicht.“ Resa sah zu Boden. „Ich habe ihn ein paar Mal gefragt, aber er sagte nur, dass ich sie sowieso nicht benutzen könnte.“
„Solyce mochte die Magie noch nie.“ Caez zuckte die Schultern und stellte die triefende Schüssel auf den Tisch.
„Was soll das Wasser?“, fragte Livian.
„Alles zu seiner Zeit“, sagte Caez und setzte sich zu Resa, „jetzt fange ich erst einmal an. Ich habe vorhin schon gesagt, dass es mehrere Arten der Magie gibt.“
Tony, Resa und Livian nickten.
„Genau“, fuhr Caez fort und kramte ein Stück Papier und eine zerknickte Schreibfeder aus seinem Mantel, „es sind drei.“ Caez zeichnete ein Dreieck auf das Papier. „Dabei kommt es darauf an, wie du die Magie verwenden kannst. Man kann die Magie auf einen Punkt konzentrieren...“, er schrieb das Wort 'Konzentration' an die Spitze des Dreiecks, „oder ihre Form manipulieren, damit sie dir gehorcht.“ Er schrieb 'Manipulation' an die rechte Ecke des Dreiecks.
Tony, Resa und Livian sahen in an und verstanden nichts.
„Keine Sorge“, beruhigte Caez sie, „es ist nicht so
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