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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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passiert...
    „Wir sind bald da“, hörte er eine laute, herrische Stimme und versuchte zu erkennen, aus welcher Richtung sie kam.
    „Na los, aufwachen.“ Jemand rüttelte ihn unsanft. Er brauchte eine Weile um zu verstehen, was dieser jemand von ihm wollte, als es ihm wieder einfiel. Die Erinnerungen trafen ihn mit voller Wucht. Aracas riss erschrocken die Augen auf.
    „Beruhige dich, Mann“, ermahnte ihn ein Mann, der ihm gegenüber saß. Crealor... da hatte Aracas ihn gesehen. Er und der Kerl neben ihm hatten Aracas dort mitnehmen wollen, als die Höhle eingestürzt war...
    „Ich lebe noch“, murmelte Aracas.
    „Gut bemerkt“, sagte der Mann.
    Sie saßen in einer Kutsche, zumindest vermutete Aracas das, er konnte Hufgetrappel hören.
    „Was mache ich hier?“, fragte er. Es ärgerte ihn, dass er so müde klang.
    „Du könntest dich auch mal bedanken“, sagte der Mann, „immerhin haben wir dich gerettet.“
    Ohne euch wäre ich gar nicht mehr dort gewesen!
    Aracas versuchte sich zu erinnern, wie er hierhergekommen war, doch er konnte es nicht.
    Was ist mit den Anderen passiert? Solyce und Eorsén...
    Aracas schloss die Augen wieder. Er hatte versagt. Dabei hatte er geschworen, die beiden im Auge zu behalten...
    Er konnte nicht fassen, was Eorsén getan hatte. Er hatte alles zerstört, was Solyce sich so hart hatte erkämpfen müssen...
    „Mach die Augen auf. Wir sind da“, sagte der Mann wieder.
    „Wo sind wir?“, fragte Aracas benommen. Hielten die Anderen ihn für tot?
    „Schau doch aus dem Fenster.“
    Aracas warf einen Blick nach draußen und erkannte das runde, hohe Gebäude vor ihnen, dessen Spitze er nicht sehen konnte. Sie hatten ihn zurück zum Hoirn von Althalion gebracht.
    Den ganzen Weg mit der Kutsche?
    „Welcher Tag ist heute?“, wollte Aracas plötzlich wissen.
    „Montag“, bekam er als Antwort, „wir sind vor anderthalb Tagen in Crealor losgefahren.“
    Anderthalb Tage!
    „Warum?“, fragte Aracas. Er bemerkte, wie seine Stimmung noch tiefer sank.
    „Wie wir es dir bereits in Crealor gesagt haben“, sagte der Mann genervt, „der Oberste will sich mit dir unterhalten.“
    „Worüber?“, fragte Aracas missmutig.
    „Er sagte, du weißt, worum es geht.“
    Aracas schwieg übellaunig. Natürlich wusste er es. Der Oberste wollte wissen, was Aracas über die Sieben wusste. Das hatte er schon mehrmals versucht, herauszufinden. Es war Solyce gewesen, der Aracas davor gewarnt hatte, etwas zu erzählen. Dabei wusste Solyce noch mehr über die ganze Sache als Aracas. Er selbst wusste lediglich, dass Camar Angst vor ihnen hatte, und nicht einmal, warum. Warum also wollte der Oberste mit ihm sprechen?
    Die Türen der Kutsche gingen auf und Aracas wollte seinen beiden Begleitern nach draußen folgen.
    „Wir haben den Befehl“, sagte einer von ihnen ohne Vorwarnung und bevor Aracas auch nur den Mund aufmachen konnte, hatte er ihm die Hände auf den Rücken gefesselt.
    „Warum sind die nötig?“, wollte Aracas wissen und zog an den Fesseln.
    Der Mann überhörte die Frage ein wenig zu teilnahmslos. Aracas verdrehte die Augen.
    „Mitkommen“, herrschte der Zweite ihn unfreundlich an.
    Aracas sah ihm trotzig in die Augen und rührte sich nicht.
    „Na los“, sagte der Mann streng und schob ihn unsanft vorwärts.
    Aracas ließ es sich nicht anmerken, leistete aber stumm Widerstand. Er würde diesem Mistkerl von Obersten überhaupt nichts erzählen. Da müsste schon eine ganze Welt zusammenbrechen, bevor er den Mund dazu aufmachte.
    Sie führten Aracas über einen großen und bevölkerten Marktplatz, wo sie einige Blicke auf sich zogen und durch die Eingangshalle des Hoirns direkt zum Fahrstuhl, wo einer von ihnen den obersten Knopf betätigte. Die Türen glitten geräuschlos zu und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Oben angekommen durchquerten sie den langen, hohen Gang, den Aracas immer so beeindruckend gefunden hatte, und machten vor der großen Flügeltür am Ende Halt.
    Aracas starrte sie an. Er wusste, dass der Oberste ihn nie sonderlich gut leiden hatte können und fragte sich mit schlechtem Gefühl, was er mit ihm anstellen würde, wenn er nichts Sinnvolles erzählte.
    Er spürte, wie er von hinten angestoßen wurde und bewegte sich weiter auf die Tür zu, die jetzt lautlos aufschwang und den Blick auf das Büro des Obersten freigab.
    Aracas' erster, lächerlicher Gedanke war, dass der Oberste umdekoriert hatte. Ein langer Tisch nahm den gesamten Platz ein, wo vor ein

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