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Schwarz. Weiß. Tot.: Storys

Titel: Schwarz. Weiß. Tot.: Storys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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an Drogen geriet. Er musste zurück nach
     Pickford House, und kurz darauf wählte Mercia Hayward ihn persönlich aus, trotz seiner Proteste und flehentlichen Bitten,
     ihn zurück zu Altman zu schicken. Doch man teilte ihm nur mit, Altman wolle sich zur Ruhe setzen und schließe demnächst seinen
     Laden.
    Zu Octobers Erleichterung erzählte Jimmy Fortuin keine Einzelheiten über die Vorgänge bei den Haywards vor Nita, die ihm mit
     weit aufgerissenen Augen und voller Mitgefühl zuhörte. Ihre Wunde hatte inzwischen aufgehört zu bluten. Jimmy sagte nur so
     viel: »Die waren krank, die beiden. Sie haben mir Drogen gegeben. Und sie haben diese Partys veranstaltet … Eines Abends habe
     ich einen Streit zwischen ihnen belauscht. Da sagte Michael Hayward: ›Dirk kann uns nur noch einen besorgen …‹ Da wusste ich,
     dass Holtzhausen in der Schweinerei mit drinsteckte.«
    Jimmy musste wieder zurück nach Pickford House – zum dritten Mal. Er schlich ins Archiv und las die Akten. Er nahm mit jedem
     Mädchen Kontakt auf, das bei den Haywards untergebracht gewesen war, und erfuhr von jedem |229| dieselbe Geschichte: Missbrauch. Während der letzten Wochen seines Aufenthalts plante er sorgfältig seine weiteren Schritte:
     Er würde Geld stehlen, um Joel Altmans Geschäft zu kaufen. Und er würde sicher gehen, dass er alles über Holtzhausen und die
     Haywards in Erfahrung brachte, bevor er sie bestrafte.
    »Du hast das Geld bei der Absa in Seepunt gestohlen«, sagte October ihm auf den Kopf zu.
    »Ich habe niemandem damit geschadet«, entgegnete Fortuin.
    »Aber es ist und bleibt Diebstahl. Du wirst es zurückzahlen müssen.«
    »Wovon denn? Mit dem Laden verdiene ich nicht viel.«
    »Du wirst dir etwas überlegen müssen. Aber jetzt reden wir erst mal über die Morde.«
    »Es war kein Mord. Es war gerechte Vergeltung.«
    »Michael Haywards Selbstmord …«
    Jimmy Fortuin schüttelte den Kopf. »… war gar keiner.«
    »Du bist nach Johannesburg gefahren?«
    Er nickte. »Ja. Mir war klar, dass es bei dem ersten wie Selbstmord aussehen musste, damit die anderen beiden … Sie wissen
     schon …«
    »Du musst Mercia Haywards E-Mails gelesen haben. Bist du in ihr Büro eingedrungen? Abends?«
    »Ja.«
    »Und dabei hast du von der Swinger-Party erfahren und kurz darauf den Ersatzschlüssel ihres BMWs gestohlen.«
    »Ja.«
    »Du hast im Auto auf sie gewartet, aber wie hast du es angestellt, dass sie dich nicht gesehen hat?«
    |230| »Die Leute sehen nur das, was sie erwarten. Ich habe mich hinten im Rücksitzraum versteckt. Ganz geduckt.«
    »Holtzhausen war das leichteste Opfer.«
    »Holtzhausen war ein Schwein. Er hat uns verkauft, die vier Mädchen und mich, weil er Geld aus dem Firmenvermögen gestohlen
     hatte. Da hat er den Deal mit Hayward eingefädelt.«
    »Das wissen wir. Aber es waren nicht nur du und die vier Mädchen, sondern auch noch ein zweiter Junge.«
    »Das macht die Strafe noch gerechter«, fand Jimmy Fortuin. Dann wurde es still im Geschäft, so dass nur noch das Ticken Hunderter
     Uhren zu hören war.
    »Ich habe lange darüber nachgedacht«, begann John October wieder. »Denn was du getan hast …«
    »Aber was hätte ich denn tun sollen? Was? Wer hätte mir geglaubt? Ein Junkie aus Atlantis gegen diese reichen Weißen. Und
     selbst wenn mir jemand geglaubt hätte, was dann? Es hätte so viel auf dem Spiel gestanden, Pickford House, das alles …«
    »Mord, Jimmy. Es war Mord.«
    »Es war gerechte Vergeltung.«
    October stand von seinem Stuhl auf. »Jimmy, ich verstehe, wie wütend und verletzt du sein musst. Mir ist klar, warum du glauben
     musstest, es sei der einzige Ausweg. Aber ich habe Hoffnung. Ich weiß, du hast ein Gewissen. Ich rate dir eindringlich: Tu
     es nie wieder. Wenn du jemanden strafen willst, komm zu mir und rede mit mir. Oder rede mit Nita. Und nutze dein besonderes
     Talent zum Guten. Mach Schaden wieder gut. Gib Gestohlenes zurück. Hilf anderen Menschen. Trage deine Schulden ab. Sie sind
     hoch.«
    |231| Er legte eine Visitenkarte auf die Werkbank, schloss die Handschellen an Jimmys Fuß auf und verließ das Geschäft.
     
    Am Mittwoch bat October Mat Joubert um ein persönliches Gespräch.
    »Ich habe noch ein Jahr, Sup. Ich möchte wieder zurück in den aktiven Dienst.«
    »Oom Johnnie, sag mir nur, wohin du möchtest. Kann ich dich hier bei der Sondereinheit einsetzen?«
    »Nein, wenn es geht, möchte ich nach Mitchell’s Plain. Ich würde gern für meine Leute da

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