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Schwarz. Weiß. Tot.: Storys

Titel: Schwarz. Weiß. Tot.: Storys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Begebenheit inspiriert,
     natürlich mit einer dicken Schicht Fiktion darüber. Dies ist die Geschichte hinter der Geschichte:
     
    Ich habe Loxton am Dienstag, den 7. Dezember 2004 entdeckt. Rein zufällig.
    Meine erste Bekanntschaft mit dem Landstrich der Bo-Karoo schloss ich im Jahr 2000, als ich im Rahmen meiner Recherchen zu
Das Herz des Jägers,
dem Buch, in dem Tobela Mpayipheli auf dem Motorrad von Kapstadt nach |244| Lusaka hetzen muss, die Schotterstraßen nördlich von Beaufort-Wes mit dem Motorrad erkundete. Die Nuweveldberge waren für
     mich eine Offenbarung – die spannende Geomorphologie, die weite, atemberaubende Landschaft und die kurvigen, unbefestigten
     Straßen.
    Als ich einige Jahre später im Auftrag von BMW Motorrad das jährliche Treffen für die GS-Kunden zu organisieren hatte, stand
     die Bo-Karoo ganz oben auf meiner Liste der Gegenden, die ich dafür in Betracht zog. (Bei der GS-Reihe handelt es sich um
     Reise-Enduros, die in der Wildnis ebenso zu Hause sind wie auf Asphaltstraßen.)
    Eine der großen Herausforderungen der Treffen, die unter dem Namen GS Challenge bekannt sind, bestand in der Auswahl des richtigen
     Platzes für das Basislager. Die Kriterien waren streng: Der Ort musste weit von der »Zivilisation« entfernt liegen, ansprechend
     und interessant sein und ein typisches Lokalkolorit besitzen. Andererseits musste er auch die Infrastruktur bieten, um mehrere
     hundert Motorradfahrer mit Zeltunterkünften, zwei kräftigen Mahlzeiten am Tag und einer warmen Dusche nach einem langen, harten
     Tourentag zu versorgen.
    Und so machte ich mich Anfang Dezember 2004 mit dem Motorrad auf den Weg nach Beaufort-Wes, um eine solche Basis zu suchen.
     Zwei Tage lang erkundete ich das Gebiet zwischen diesem kleinen Ort und Victoria-Wes und erkannte, dass die Straßen genau
     das boten, was wir uns unter den Routen für die Teilnehmer vorgestellt hatten. Aber kein Ort und keine Farm schien mir als
     Hauptquartier geeignet. Bis ich am 7. Dezember über den Jagerspas fuhr und Kurs auf Loxton nahm.
    |245| Das Dorf selbst war eine wundervolle Überraschung – eine kleine Oase zwischen den felsigen Hügeln, mit saftig grünen Birnbäumen
     und Tannen entlang der Straße, Schiefergräben, in denen das Wasser glitzerte, und einer schönen alten Kirche mitten im Ortskern.
     Still, ruhig und idyllisch. Bei der Landwirtschaftsgenossenschaft erzählte man mir dann von Jakhalsdans, der Geisterfarm zehn
     Kilometer außerhalb von Loxton. Und da wusste ich, dass ich meine Basis gefunden hatte.
    Im Juli 2005 verbrachte ich zusammen mit meinem Freund Jan du Toit drei Wochen dort, um die Routen der GS Challenge zu planen,
     wobei wir über 10 000 Kilometer auf den Karoostraßen zurücklegten und das besondere Privileg hatten, die Einwohner des Dorfes
     näher kennenzulernen. Damals verliebte ich mich hoffnungslos, und zwei Jahre später erwarb ich schließlich Eigentum in Loxton,
     wo wir seitdem regelmäßig die Wochenenden und den Urlaub verbringen.
    Doch der größte Gewinn unseres dortigen Aufenthalts waren die Geschichten. Durch seine Abgelegenheit und die interessanten
     Charaktere, das anspruchsvolle Klima und die außergewöhnliche Landschaft sowie die Tradition des Geschichtenerzählens, die
     sich quer durch alle Bevölkerungsgruppen zieht, stellt die Bo-Karoo eine reiche Quelle an Überlieferungen wahrer Begebenheiten
     dar, die häufig interessanter sind als die spannendste Fiktion.
    Eine dieser Geschichten erzählt von Ebie van Wyck und Nicole Pesch.
    2006 hörte ich sie zum ersten Mal, während des alljährlichen Boeresport-Tanzes, denn es war Nicole, die uns an |246| jenem Abend in ihrem exotischen Deutsch-Afrikaans willkommen hieß. Als ich mich vorsichtig nach ihrer Herkunft erkundigte,
     erzählten uns unsere Tischgenossen mit der gewohnten Bereitwilligkeit ihre Geschichte: wie Ebie, ein Jungbauer von der Farm
     Juriesfontein, einem deutschen Mädchen von Kapstadt aus eine Mitfahrgelegenheit angeboten hatte, wie sie sich ineinander verliebt
     und schließlich geheiratet hatten.
    Diese Geschichte behielt ich lange im Hinterkopf, und oft spielte ich das typische Schriftstellerspiel »Was wäre, wenn …«
     damit. Bis mich die Zeitschrift
Huisgenoot
2008 um einen Fortsetzungs-Kurzroman bat.
    Vor der Veröffentlichung gab ich
Karoonacht
Ebie und Nicole zu lesen, und sie hatten nichts dagegen, dass ich die Geschichte weiterspann. Doch die große Überraschung
     folgte, als Ebie mich fragte:

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