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Schwarz wie Samt

Schwarz wie Samt

Titel: Schwarz wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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gebildet. Warum sollte er sein Studium nicht in Berlin beenden?
    Ich machte noch einmal den Versuch, ihn zu überzeugen: „Salman ich liebe dich, ich möchte mit dir zusammen leben, egal, was meine Familie dazu sagt.“
    „Du würdest es nicht aushalten“, antwortete er nach kurzem Überlegen.
    „Sie werden alles tun, uns zu trennen und ich bin nicht so stark, wie du denkst!“
    Seit ich ihn im Krankenhaus hatte liegen sehen, wusste auch ich, dass Salman kein Kämpfer war. Er ging lieber den leichteren Weg und vielleicht war es für ihn noch zu früh, über eine gemeinsame Zukunft mit mir nachzudenken. Schließlich hatte er seine kleine Familie verloren, wenn ich diesen Gedanken auch immer von mir wegschob. Seine Augen waren wie verschleiert, als würden sie mich gar nicht sehen. Ich würde noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, doch die Zeit lief mir davon. In drei Tagen würden wir über 5000 Kilometer voneinander entfernt sein und was konnten schon Briefe bewirken, wenn ich es nicht einmal hier schaffte, ihn umzustimmen. Ich war sehr deprimiert und die Zeit arbeitete gegen mich.
    Der Tag meiner Abreise kam schneller, als ich gedacht hatte und die zermürbenden Streitereien mit meiner Mutter hatten mir zugesetzt. Ich musste ihr versprechen, Salman von Berlin aus nicht anzurufen. Ich war froh, als ich endlich im Flugzeug saß und Afrika hinter mir lassen konnte. Selbst die Weihnachtsfeiertage, die wir wie immer sehr festlich begangen hatten, waren für mich eine einzige Qual gewesen. Mein Vater hatte mir eine wunderschöne diamantbesetzte Uhr geschenkt. Dieses Geschenk würde mich immer an diese schwierige Zeit erinnern.
    Dass ich Salman nicht überzeugen konnte, mit mir zu gehen, wertete ich als meine persönliche Niederlage. Das war schlimmer als alles andere, aber ich würde versuchen, ihn noch umzustimmen und wenn ich selbst nach Kairo fliegen musste. Jetzt, wo er wieder frei war, würde ich ihn nicht noch einmal verloren geben.
    Es war Ende Dezember und in Berlin war tiefster Winter. Es gab viel Schnee und ich war gar nicht darauf vorbereitet und trug Riemchensandaletten und einen leichten Sommermantel. Der Taxifahrer, der meine Koffer einlud, konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken, als er meine Aufmachung sah. Ich musste selbst lachen über so viel Dummheit. Nicht einen Moment hatte ich daran gedacht, dass es in Deutschland noch kalt war, und meine Mutter, die mich sonst an solche Dinge erinnerte, hatte aus Prinzip nichts zu mir gesagt. Sie hatte mich nicht einmal zum Flughafen gebracht.
    Als ich die „Grüne Oase“ betrat, kam mir Frau Koch entgegen. Sie war überrascht, mich schon wieder zurück zu sehen. Ich begrüßte Sie und sagte: „Was soll der viele Schnee hier, ich bin nur an Sonnenschein gewöhnt?“ Sie sah mich mit ihren grauen Augen traurig an und antwortete: „“Wenn es nur der Schnee wäre!“ Ich hatte eine andere Begrüßung erwartet und fragte erschrocken nach, was denn los sei. Frau Koch bat mich, mich mit ihr in die Lobby zu setzen. Dann sprudelte es aus ihr heraus:
    „Der Ivan wohnt in deinem Bungalow! Er hat sein Zimmer im Hotel seit Wochen nicht mehr betreten. Außerdem hat er dein Auto zu Schrott gefahren. Es steht hinten im Hof und ist noch nicht wieder repariert.“
    Ich war zunächst sprachlos.
    „Warum haben Sie mich in Nairobi nicht informiert?“, fragte ich etwas ungehalten. Frau Koch machte ein schuldbewusstes Gesicht, aber dann sagte sie leise:
    „Er hat mir gedroht, dass ich entlassen werde, wenn ich auch nur ein Wort an dich oder deine Eltern richte.“ Ich sah sie ungläubig an. Was ging hier vor? Die sonst so selbständige und sicher auftretende Frau Koch ließ sich von Ivan derart einschüchtern. Wie konnte er ihr mit Kündigung drohen, die allein ich aussprechen konnte? Die ganze Sache fand ich reichlich verworren. Ich sagte zu Frau Koch nur:
    „Ich werde die Angelegenheit klären, da dürfen sie sicher sein.“ Dann stand ich auf und ging zu meinem Häuschen. Die Haustüre war offen und ich ging hinein. Im Wohnzimmer lagen Kleidungsstücke und Zeitschriften verstreut und in der Küche türmten sich schmutzige Tassen und Gläser. Dann hörte ich von oben Geräusche. Ich ging zur Treppe, aber da stand schon Ivan auf dem oberen Treppenabsatz, nur mit einem Morgenmantel bekleidet. Er rief überrascht:
    „Arven, du bist schon hier, wir haben dich erst am Wochenende erwartet!“ Er tat so, als wäre es das natürlichste von der Welt, dass er in meinem

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