Schwarz
organisieren?
Vater
»Diese Nachricht wurde eine Woche vor der Safarireise der Pohjalas abgeschickt«, sagte Paranoid frohlockend.
Kati Soisalo legte die Stirn in Falten. »Pohjalas Frau hat wirklich einen sehr nervösen Eindruck gemacht, als ich bei ihr zu Hause war. Es sah fast so aus, als sei Matti Pohjala nur dabei gewesen, um sicherzustellen, dass seine Mutter nichts Unüberlegtes sagt.«
Ihr schien etwas einzufallen. Sie suchte im Internet rasch eine Telefonnummer heraus, tippte sie in Paranoids Handy ein und drückte es ihm in die Hand.
»Find heraus, wo Matti Pohjala jetzt ist.«
Der junge Mann schaute sie verdutzt an und konnte gerade noch rechtzeitig nach dem Telefon greifen, bevor Matti Pohjala sich meldete.
»Einen schönen Sonnabendnachmittag wünsche ich, spreche ich mit Matti Pohjala? Ich rufe vom finnischen Direktmarketing an. Wir haben gerade ganz unglaublich günstige Angebote bei Zeitungsabos. Sie haben doch einen Augenblick Zeit?«
»Danke nein, ich bin im Ferienhaus …«
Paranoid kam nicht einmal mehr dazu, ihm weiszumachen, dass er gern später noch einmal an ihn herantreten würde. Pohjala hatte das Gespräch schon beendet.
»Ich mache einen Besuch bei Salme Pohjala, beschäftige du dich weiter mit Ukkolas Festplatte«, sagte Kati Soisalo und zog sich im Gehen die Jacke über.
28
Sonnabend, 9. Mai
Jukka Ukkola hielt sich nicht nur für gutaussehend, sondern auch für unerbittlich, scharfsinnig, effizient und vor allem für kaltblütig. Aber was zu viel war, war zu viel, auch für ihn. Die KRP ermittelte, wie die Globeguide-Steuerungssysteme verschwunden waren, wie die Abschussrampe von Wartsala in den Libanon gelangt war, wie Otto Mettälä zu Tode gekommen und Pertti Forslund mitsamt seinem Haus verbrannt war, und sie untersuchte den möglichen Mordanschlag auf Leo Kara und den Tod von Katarina Kraus. Sibirtek hing mit all dem zusammen, und seine Aufgabe bestand darin, Sibirtek und seine Hintermänner mit allen Mitteln zu schützen. Und nun verlangte auch noch der SIS, dass geklärt wurde, welche Rolle Sibirtek spielte.
Ukkola saß in der morgendlichen Besprechung im Beratungsraum des Stabes der KRP und fürchtete, dass Rami Sund und Markus Virta diesmal etwas herausgefunden hatten. Sie leiteten alle Ermittlungen, die mit Sibirtek zusammenhingen. Und lange konnte er seine Untergebenen nicht mehr von den Sibirtek-Spuren ablenken.
Kriminalinspektor Virta kam in seiner Zusammenfassung langsam, aber systematisch voran. »Otto Mettälä beging Selbstmord, wenn auch die Art des Vorgehens ziemlich … eigenartig erschien. Alles spricht für Selbstmord, die technischen Untersuchungen und vor allem Mettäläs bösartiger Krebs. Dieses japanische Messer …«
»Ein
Yoroi-doshi
«, warf Ukkola ein.
»… ist keineswegs selten. Die werden überall in der Welt verkauft, und man bekommt sie auch in Finnland. Mettälä hat sich allerdings nicht mit Stichwaffen beschäftigt und war auch kein Sammler.«
Ukkola nickte. »Vielleicht ist es ein Werbegeschenk oder ein Souvenir von einer Japanreise.«
Der kleine Virta richtete den Oberkörper auf, streckte sich undgähnte laut. »Die Ermittlungen im Bestechungsfall, was den Verkauf von Fahrzeugen der Fennica AG an den kroatischen Staat betrifft, sind bald so weit, dass geprüft werden kann, ob Anklage erhoben wird. Gegen den Geschäftsführenden Direktor Veli-Pekka Valo und den Abteilungsleiter Ilpo Takala haben wir fast lückenlose Beweise. Wir wissen auch, wie die verschwundenen Globeguide-Steuerungssysteme aus Finnland in den Sudan geliefert wurden. Jetzt muss mit Interpol zusammen noch geklärt werden, ob einer von den Fennica-Direktoren beteiligt war, als das Verschwinden der Systeme arrangiert wurde, welche Rolle Sibirtek spielt und mit wem aus der Führungsetage von Fennica Sibirtek verhandelt hat, als das Globeguide-Projekt entwickelt wurde.«
»Mit Otto Mettälä natürlich, du Hornochse«, dachte Ukkola, sagte aber: »Mit diesen Globeguide-Systemen können wir uns auch später noch eingehend beschäftigen, die findet in Afrika eh keiner mehr, nicht mal der Teufel. Wir müssen uns zuerst um die Verbrechen der letzten Tage kümmern.«
Jetzt war Kriminaloberkommissar Rami Sund, der übermüdet aussah, an der Reihe. »Pertti Forslunds Tod war ein Unfall. Bei der Ermittlung der Brandursache und bei der Untersuchung vor Ort fand sich nichts Unklares. Brandauslöser waren Kerzen, die in Forslunds Schlafzimmer umgefallen sind. Nach
Weitere Kostenlose Bücher