Schwarzbuch Banken und Finanzvertriebe - so schützen Sie sich vor fiesen Tricks
Aufschläge von 40 oder gar 50 Prozent verlangt
werden. Und die fließen natürlich als Provision und Handelsgewinn in die
Taschen der Veranstalter.
Tipp: Wenn Gold, dann richtig
Wenn Sie in Gold investieren wollen, sollten
Sie entweder auf physisches Gold in Form von Barren oder offiziellen Münzen
setzen, die Sie bei Ihrer Hausbank erwerben können, oder Sie kaufen Anteile
an börsennotierten Goldfonds. Diese Fonds werden in der Fachsprache als
„Exchange Traded Fund (ETF)“ bezeichnet. Gold-ETFs kaufen entsprechend dem
Anlegerguthaben Goldbarren, die üblicherweise in den Hochsicherheitstrakten
der Zentralbanken wie etwa im berühmten Fort Knox in den USA eingelagert
sind.
Vorsicht ist auch bei Diamanten geboten, die bekanntermaßen „a girl’s best friends“ sind. Aber damit sind sie noch lange nicht die
passenden Freunde für renditeorientierte Kapitalanleger. Dennoch versuchen
unseriöse Finanzverkäufer immer wieder, mit angeblichen
„Anlagediamanten“ Anleger in das Diamanten-Investment zu locken. Verheißen wird dabei Wertstabilität und eine vermeintlich erstklassige
Ersatz währung in Krisenzeiten.
Doch selbst wenn es sich um Qualitätsdiamanten handelt, ist ein
späterer Verkauf
Diamanten sind schwieriges Geschäft
oft mit Verlusten verbunden, da Juweliere Edelsteine nur mit
Einkäufer-Abschlag erwerben. Außerdem fällt bei jedem Kauf und Verkauf noch
Mehrwertsteuer an, so dass die Hoffnung auf Handelsgewinne für
Pr iv atleute von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Aber meistens kommt es noch schlimmer, weil sich die fachlich
unbedarften Anleger auf die Angaben unseriöser Anbieter verlassen und sie statt
des aufgeschwatzten Diamanten in Topqualität einen minderwertigen Diamanten
erworben haben – und solche drittklassigen Steine bringen beim Verkauf
allenfalls einen winzigen Bruchteil des völlig überhöhten Verkaufspreises.
Die lange Tradition der Abzocke
mit Ramschaktien
Schon das Aktieninvestment als solches bringt genügend Nervenkitzel mit sich und ist für Anleger alles andere als
langweilig. Doch nicht nur an der Börse, sondern auch am grauen Kapitalmarkt
sind Aktien begehrte Objekte – in letzterem Fall weniger für den Investor
als vielmehr für skrupellose Abzocker.
Wie so oft bei unseriösen Finanzgeschäften werden auch hier die
Opfer häufig mit dem Zauberwort „Geheimtipp“ geködert. Es soll dem Anleger
suggerieren, dass er jetzt ganz exklusiv in eine Aktie investieren kann, deren
Gewinn in den kommenden Wochen alle Rekorde brechen wird.
Solche Spielchen finden gern in Börsenbriefen statt. Dort
werden von selbst ernannten „Aktiengurus“
Informationen von sogenannten Aktiengurus
nicht nachprüfbar
oftmals exotische Aktien von Unternehmen empfohlen, die
angeblich kurz vor dem internationalen Durchbruch stehen und sich schon bald
zu wahren Kursraketen entwickeln sollen. Das sind Informationen, deren
Wahrheitsgehalt Sie praktisch nie durch eine zweite Quelle nachprüfen
können, weil solche Unternehmen nicht von renommierten Analystenhäusern
beobachtet werden.
Was dann in aller Regel passiert, wird im Börsenjargon als
„Scalping“ bezeichnet. Das bedeutet nichts anderes, als dass dem Opfer das
Fell über die Ohren gezogen wird. Wenn die scheinbar exklusive Meldung
veröffentlicht wird, hat sich deren Urheber schon längst zu Billigpreisen
mit Wertpapieren des Unternehmens eingedeckt. Weil es meist um wenig
gehandelte Titel geht, treiben die nun einsetzenden Käufe der gutgläubigen
Anleger
Manipulierte Höhenflüge nur von kurzer Dauer
den Kurs tatsächlich in die Höhe. Das funktioniert wenige
Tage oder vielleicht auch Wochen – eben so lange, wie immer neue
Aktionäre in der Hoffnung auf weitere Kursgewinne einsteigen. Diese kurze
Hochphase nutzt der Urheber der Meldung, um sich mit sattem Gewinn von
seinen Aktien wieder zu trennen. Wenn anschließend die Kurse wieder
einbrechen, hat jener sein Schäfchen schon längst im Trockenen, und die
hoffnungsvoll eingestiegenen Neuaktionäre bleiben auf den Verlusten
sitzen.
An dieser Stelle sei darüber hinaus in aller Deutlichkeit vor den
Risiken des Telefonhandels oder des Aktienvertriebs außerhalb der Börse über
private Finanzvermittler gewarnt.
Vorsicht vor Aktienve rt rieb außerhalb der Börse
Die Händler sind keine Börsenmakler, sondern zumeist kleine
Wertpapierhäuser, die Aktien von Unternehmen kaufen und verkaufen, die nicht an
den Börsen gelistet sind. Grund dafür ist, dass das
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