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Schwarzbuch Banken und Finanzvertriebe - so schützen Sie sich vor fiesen Tricks

Schwarzbuch Banken und Finanzvertriebe - so schützen Sie sich vor fiesen Tricks

Titel: Schwarzbuch Banken und Finanzvertriebe - so schützen Sie sich vor fiesen Tricks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
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vollem Umfang
berücksichtigt?
    Problematische Produkte
    Nicht nur bei den Verkaufsmethoden findet sich immer wieder ein
ähnliches Strickmuster, sondern auch bei bestimmten
Finanzprodukten. Da gibt es vergleichsweise unproblematische Anlagegattungen wie
Tages- und Festgeldkonten, Ratensparpläne oder Sparbriefe, mit denen recht
selten Schmu getrieben wird. Auf der anderen Seite tauchen immer wieder ähnlich
konzipierte Anlageprodukte auf, wenn es Ärger mit Banken oder
Finanzdienstleistern gibt.
    Etliche der hier genannten Kapitalanlagen wurden bereits im
Zusammenhang mit konkreten Streitfällen erwähnt. An dieser Stelle finden Sie
nochmals in aller Kürze eine Auflistung der Produktkategorien, bei denen Sie
äußerste Vorsicht walten lassen sollten.
    Klar: Nicht jeder Anbieter der aufgeführten Produkte ist unseriös.
Aber die Wahrscheinlichkeit,
    Empfohlene Produkte lassen Schlüsse auf
Seriosität des Beraters zu
    dass sie hier entweder an halbseidene Anbieter geraten oder die
Produkte sich im Nachhinein als weitaus riskanter als erwartet entpuppen, ist
vergleichsweise hoch.
Geschlossene Fonds. Die Beteiligungsmodelle des grauen Kapitalmarkts, bei denen Sie in
Immobilien oder unternehmerische Aktivitäten investieren sollen, bergen
grundsätzlich ein sehr hohes Verlustrisiko. Erschwerend kommt hinzu, dass
kaum staatliche Aufsicht vorhanden ist, die Kosten wenig transparent gemacht
werden und hohe Vertriebsprovisionen das Chancen-Risiken-Verhältnis
drastisch verschlechtern. Generell sollten Sie von solchen Kapitalanlagen
die Finger lassen.
Anlagezertifikate. Meist werden Zertifikate von Banken ge strickt, um schnell auf einen modischen
Anlagetrend auf springen und den Kunden entsprechende
Anlageprodukte verkaufen zu können. Vor allem bei komplexen
Konstruktionen ist es für Laien kaum noch nachvollziehbar, ob als
Lohn für die eingegangenen Risiken auch eine angemessene Rendite
geboten wird. Anlagezertifikate sind Modeerscheinungen, auf die Sie ohne Not
verzichten können.
Fondsgebundene
Versicherungen. Diese Anlageform nützt ausschließlich dem
Verkäufer, der in den komplizierten Konstruktionen hervorragend jede Menge
Kosten ver st ec ken kann. Wenn Sie schon in
Fonds investieren wollen, sollten Sie ganz einfach und
direkt Investmentfondsanteile kaufen – am besten bei einer
Direktbank oder einem Di sc ountbroker, wo Ihnen der
Ausgabeaufschlag ganz oder teilweise erlassen wird.
Außerbörsliche
Wertpapiere. Egal ob Aktie, Genussschein oder Anleihe: Wenn ein
Wertpapier nicht von einem renommierten Herausgeber stammt und ganz
offiziell an der Börse gehandelt wird, sollten Sie es auf gar keinen Fall
kaufen. Die Erfahrung zeigt, dass die Investoren im außerbörslichen Markt
viel öfter ihre Wertpapiere in den Wind schreiben mussten und allenfalls in
Ausnahmefällen eine gute Rendite erzielen konnten.
Wettgeschäfte. Sogenannte Derivate wie Optionsscheine oder Termingeschäfte bergen stets das
Risiko des Totalverlustes. Zwar ist die Versuchung groß, gegen den Markt zu
wetten und im Glücksfall das große Los zu ziehen. Aber es ist wie im Lotto:
Die allermeisten verlieren Geld, und nur ganz wenige sind auf der
Gewinnerseite.
    Tipp: Auf den Inhalt schauen, nicht aufs
Etikett
    Häufig verwenden Banken und andere
Finanzanbieter andere Begriffe, um den Anlegern zu suggerieren, dass es
sich um sichere Kapitalanlagen handelt. So gab es bereits
„Schatzbriefe“, die in Wirklichkeit Anlagezertifikate waren und mit den
Bundeswertpapieren überhaupt nichts zu tun hatten. Achten Sie daher in
erster Linie auf den Aufbau des Produktes und nicht auf den Namen. Und
im Zweifelsfall gilt: Unterschreiben Sie keinen Vertrag, wenn Sie den
Inhalt nicht hundertprozentig verstanden haben.
    Bewahren Sie Ihre Eltern vor
Finanzhaien
    Schon im Kapitel „Beraten und verkauft“ wurde die besondere Gefahr
angesprochen, in der sich Senioren als Anleger befinden. Ein vergleichsweise hohes Geldvermögen auf der einen Seite und ein hoher Respekt
vor den „Finanzfachle ut en“ der Banken auf der anderen Seite ergeben
bei ihnen häufig eine unglückselige Kombination.
    Dass skrupellose Finanzverkäufer hochriskante und vollkommen
unpassende Anlageprodukte an Senioren verkaufen können, wird durch einen typisch
deutschen Faktor begünstigt – nämlich der hohen
    Geld sollte kein Tabu-Thema sein
    Hemmschwelle, mit anderen übers Geld zu sprechen. Das betrifft
häufig sogar die eigene Familie, wo selbst im Schadensfall gegenüber den

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