Schwarzbuch Banken und Finanzvertriebe - so schützen Sie sich vor fiesen Tricks
Weil Sie
Wertverluste nicht einfach aussitzen können, indem Sie das Geld nochmals
fünf Jahre liegen lassen, steht auch hier die Sicherheit ganz klar im
Vordergrund. Bei der Verfügbarkeit kommt es darauf an, ob der Zeitpunkt der
Investition fest eingeplant ist oder ob Sie innerhalb eines bestimmten
Zeitrahmens darauf zugreifen möchten.
Altersvorsorge. Der
langfristige und stetige Aufbau von Kapital soll dabei helfen, dass Sie
damit später einmal Ihre Rente aufbessern können. Kurzfristige Verfügbarkeit
ist in der Regel nicht notwendig. Die Sicherheit der Anlage sollte im Lauf
der Zeit stetig zunehmen oder von vornherein auf ein klar begrenztes
Anlagerisiko abgestimmt werden.
Vermögensbildung. In diese Rubrik fallen die Geldanlagen und Sparpläne, die nicht für die
Reservenbildung, das A ns chaffungssparen oder die Altersvorsorge
notwendig sind. Hier können Sie im Rahmen Ihrer persönlichen
R isik oneigung auch eine höhere Schwankungsintensität in Kauf nehmen, weil dieses Guthaben nicht von vornherein zweckgebunden ist. Gleichwohl sollten Sie auf Flexibilität achten, um bei einer Veränderung der Marktverhältnisse schnell reagieren und Ihre Anlagen umschichten zu
können.
Nun gilt es noch, diese vier Kategorien in die richtige Rangfolge zu
bringen, damit Sie nicht am falschen Ende mit der Geldanlage beginnen.
(Spar-)Reihenfolge beachten!
So würde Ihnen der langfristige Vermögensaufbau mit Aktienfonds
wenig nützen, wenn Sie dringend eine Anschaffung finanzieren müssen, keine
Liquiditätsreserve haben und die Börse tief im Minus steckt.
Daher lautet die Reihenfolge:
Die Liquiditätsbildung hat absoluten Vorrang.
Mit einem ausreichenden finanziellen Polster können Sie bei ungeplanten
Anschaffungen teure Raten- oder Dispokredite vermeiden und damit hohe
Zinskosten einsparen. Je nach Haushaltsgröße und Anspruch sollten zwei bis
vier Netto-Monatsgehälter auf der hohen Kante liegen.
Mit dem Anschaffungssparen beginnen Sie, wenn
die L iq uiditätskasse gefüllt ist. Erstellen
Sie am besten wie ein Unternehmen einen Investitionsplan für die
kommenden vier bis fünf Jahre und richten Sie frühzeitig Sparpläne ein. Auch
hier ist die Vermeidung von teuren Ratenkrediten das primäre Ziel.
An dritter Stelle steht die Altersvorsorge.
Staatliche Fördermittel wie Riester-Zulage oder Steuervergünstigungen bei
der betrieblichen Altersvorsorge helfen Ihnen beim Vermögensaufbau. Auch das
selbst genutzte Eigenheim oder die finanzielle Vorsorge für eine spätere
Ausbildung der Kinder sind in diese Kategorie einzuordnen.
Der freie Vermögensaufbau steht – auch
wenn er die größte Angebotsvielfalt an Finanzprodukten mit sich
bringt – an letzter Stelle auf der Prioritätenliste.
Tipp: Altersvorsorge hat Vorrang
Beim Umsetzen dieser Reihenfolge
sollten Sie darauf achten, dass zumindest bis einschließlich zur
Altersvorsorge keine längere „Trockenzeit“ herrscht. Wenigstens für
staatlich geförderte Anlagemodelle wie das Riester-Sparen sollte noch
Geld übrig sein. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie sich überlegen,
bei welchen geplanten Anschaffungen Sie Ihre Ansprüche herunterschrauben
können und ob die Möglichkeit besteht, durch Ausgabenkürzungen –
siehe Haushaltsbuch – mehr finanziellen Freiraum für die
Altersvorsorge zu schaffen.
Der dritte Schritt: Kümmern Sie
sich nur um die wichtigen Finanzprodukte
Die schlechte Nachricht zuerst: Am deutschen Markt gibt es
schätzungsweise mehr als 10.000 Finanzprodukte, die Privatanlegern angeboten
werden – eine unüberschaubareMasse, die selbst
Experten nicht mehr überblicken können.
Ignorieren und selektieren
Und nun die gute Nachricht: 99 Prozent davon können Sie
schlicht und einfach ignorieren. Vielleicht hätten Sie mit irgendeinem Exoten
gute Gewinne gemacht. Aber viel wahrscheinlicher ist, dass Sie damit Geld
verloren hätten. Also ist es für die meisten Verbraucher am einfachsten, alles
links liegen zu lassen, was sie nicht wirklich brauchen. Damit sind Sie schon
bei der Kernfrage angelangt: Welche Finanzprodukte sind für Sie sinnvoll?
Zahlungsverkehr und Liquidität
Jeder Haushalt braucht ein Girokonto und die Möglichkeit,
Geldautomaten zu nutzen und bargeldlos zu zahlen. Damit benötigen Sie auf jeden
Fall eine EC-Karte – die praktisch bei jedem Girokonto dabei ist – und
je nach persönlichem Bedarf eventuell noch eine Kreditkarte.
Weil die allermeisten Girokonten keine Guthabenzinsen
bri ng en, sollten Sie Ihre
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