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Schwarzbuch Bundeswehr - Überfordert, demoralisiert, im Stich gelassen -

Titel: Schwarzbuch Bundeswehr - Überfordert, demoralisiert, im Stich gelassen - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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durch mangelnde Sicherheit für nicht wenig Aufregung, aber zweitens: Was passiert beim Ausfall des Fahrzeugs, wenn ein Soldat gezwungenermaßen den Dingo verlassen muss? Soll er sich dann erst umziehen?
    Auch auf die Nachfrage nach der extrem wichtigen Montagevorrichtung für ein Maschinengewehr am Fahrzeug WOLF wird die ganze Wahrheit verschwiegen: »Es trifft zu, dass es für die Fahrzeuge des Typs WOLF keine offiziell genehmigte Montagemöglichkeit für MG 3/ MG 4 sowie Granatmaschinenwerferaufnahmen gibt. Durch die wehrtechnische Dienststelle 91 in Meppen ist eine technische Realisierung, bedingt durch die Gefahr der Verletzung des Kraft- sowie des Beifahrers durch eigene Waffenwirkung, verworfen worden.«
    Was sind das nur für Experten, die noch nicht einmal eine solche Kleinigkeit zu lösen imstande sind? Also werden immer wieder Eigenkonstruktionen der Soldaten an den Fahrzeugen vom Typ WOLF angeschweißt. Zu Schaden ist weder jemand beim Basteln noch im Einsatz gekommen! Außerdem haben auch andere Nationen dieses Fahrzeug – mit hochmodernen Aufnahmen für diverse Waffensysteme –, und auch dort hat man noch von keinen Unfällen »durch eigene Waffenwirkung« gehört.
    Eine zweite vertrauliche
    Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage vom 20. Februar 2007
    der Bundestagsabgeordneten Hoff, Homburger, Stinner und anderen aus der Fraktion der FDP , die dem Autor im Wortlaut vorliegt, betrifft das Thema » CSAR -Fähigkeiten« der Bundeswehr. Darunter versteht man bewaffnete Such- und Rettungsdienste innerhalb der Truppe (Combat Search and Rescue = CSAR ), die sowohl Soldaten wie auch deutsche Staatsbürger in Krisenregionen suchen, retten und evakuieren, sollten sie gefangen genommen, entführt oder auf andere Weise in ihrer Existenz bedroht werden. Die CSAR -Kräfte sind wie der Rettungswagen nach einem schweren Unfall – keiner kann auf ihn verzichten, ein Soldat schon gar nicht, denn die Wahrscheinlichkeit eines Notrufes steigt bei ihm im Verhältnis zum normalen Bürger um ein Vielfaches.
    Eine Anmerkung: Um den Lesefluss bei der Lektüre von Regierungsäußerungen nicht zusätzlich zu erschweren, werden im Folgenden die Originalfragen und die Antworten der Regierung auf diese Fragen direkt aufeinander folgen. Fragen stellen die Abgeordneten aus dem Verteidigungsausschuss, Antworten geben die Vertreter der Regierung – und alles, was der Autor dazu zu sagen hat, wird durch kursive Schrift gekennzeichnet.
    Zunächst eine Vorbemerkung der Fragesteller: »1996 wurde in Diepholz eine CSAR -Kerngruppe der Bundeswehr aufgestellt … Mittlerweile nach Holzdorf verlegt, sollen dort Material und Einsatzverfahren für CSAR -Operationen erprobt und geübt werden. Zudem stellt Deutschland innerhalb der NATO seit 2003 die ›lead nation‹ (die Führungsnation oder auch diejenigen, die bei so einem Projekt die Führungsrolle übernehmen) für die Projektgruppe › CSAR ‹ dar. Aber erst mit der Einführung des NH 90 CSAR , voraussichtlich ab 2011, bekommt die Bundeswehr ein geeignetes Lufttransportmittel. Nach Informationen der Fragesteller verfügt Deutschland bis dahin, nach inzwischen über zehn Jahren Arbeit, noch immer nicht über eigene geeignete CSAR -Fähigkeiten.«
    Frage: »Wie sieht der derzeitige Planungsstand der CSAR -Kerngruppe der Bundeswehr aus?«
    Antwort: »Zur Kompensation von Programmverzögerungen beim Waffensystem NH 90 haben die Hubschrauberbesatzungen der CSAR -Kerngruppe bereits auf dem Waffensystem Bell UH -1D CSAR -Verfahren erarbeitet, in nationalen und internationalen Übungen angewandt, mit Partnernationen abgestimmt und weiterentwickelt.«
    Die Soldaten üben auf einem Hubschrauber ein Verfahren, das sie später einmal auf einem anderen Hubschraubertyp einsetzen sollen, denn der Hubschrauber, auf dem sie es üben, fliegt dort nicht, wo das Verfahren zur Anwendung kommen soll. Das üben die Soldaten überall auf der Welt, nur nicht dort, wo ihre Kameraden im Einsatz sind.
    Frage: »Wann wird die Bundeswehr über eine Anfangsbefähigung, eine Grundbefähigung und eine Zielbefähigung CSAR verfügen?« Wann ist das System einsatzbereit?
    Antwort: »Nicht vor 2014.«
    Frage: »Trifft es zu, dass die Bundeswehr zurzeit über keine eigenen CSAR -Fähigkeiten verfügt?«
    Antwort: »Ja.«
    Frage: »Wie sehen Planungen für den Fall aus, dass die Bundeswehr CSAR -Fähigkeiten akut benötigt?«
    Antwort: »Die Bundeswehr ist bei ihren Einsätzen grundsätzlich in ein

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