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Schwarzbuch ÖBB

Titel: Schwarzbuch ÖBB Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Weiss Hans
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noch die Pensionssicherungsbeiträge der ÖBB -Pensionisten und die normalen Pensionsbeiträge der ÖBB -Beschäftigten in der Höhe von 10,25 Prozent des Bruttogehalts. Wie viel Geld im Einzelnen dadurch zusammenkommt, ist nicht bekannt. Insgesamt ist es eine Summe von 416 Millionen Euro.
    Der Staat muss allerdings noch 1,651 Milliarden Euro dazulegen, damit die Pensionskosten der ÖBB -Beamten abgedeckt werden.
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ÖBB-Märchen
    Die ÖBB versuchen immer, das Pensionsproblem entweder zu leugnen oder zu beschönigen. Und scheuen nicht davor zurück, falsche Zahlen zu verwenden oder Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Zwei Beispiele:

1.
Aus Anlass des Jubiläums »175 Jahre Eisenbahn für Österreich« druckten die ÖBB ein Plakat in Form eines Weihnachtskalenders mit dem Titel: »Die ÖBB-Märchenstunde«. Da wurden zehn Argumente von ÖBB-Kritikern vorgestellt und als »Märchen« entlarvt. Das Problem bei dieser ÖBB-Märchenstunde: Die von den ÖBB verwendeten Zahlen widersprachen sich selbst.
    Zu den ÖBB-Frühpensionen hieß es etwa: »2010 und 2011 ist es gelungen, das durchschnittliche Pensionsalter jeweils um ein Jahr anzuheben. Aktuell liegt es bei 54,3 Jahren. … ASVG-Beschäftigte scheiden mit ca. 54 Jahren aus dem Erwerbsleben aus.«
    Diese Behauptung der ÖBB ist falsch und schon allein deshalb unglaubwürdig, weil bereits im nächsten Satz für ASVG-Beschäftigte die Zahl 58 genannt wird. Was gilt nun: 54 oder 58?

2.
Auf der ÖBB-Homepage wendet sich Generaldirektor Christian Kern direkt an die »Kundinnen und Kunden« und schreibt: »Die Komplexität der ÖBB macht es nicht immer leicht, Fakten von Unterstellungen, Vorurteile von Realitäten zu trennen.« Dann behauptet Kern, dass ÖBB-Pensionisten nicht immer mehr Zuschüsse brauchen. Die Statistik zeigt das Gegenteil: ÖBB-Pensionisten kosten den Staat Jahr für Jahr immer mehr Geld – siehe Tabelle »Staatliche Kosten für ÖBB-Beamtenpensionen« .
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Im siebten Himmel
    Das Schlaraffenland schlechthin stellt die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau dar – aber nicht für die dort Versicherten, sondern für die ehemals dort Bediensteten. Bei dieser Versicherung sind aber nicht die rund 28.000 ÖBB -Beamten versichert, sondern die etwa 13.500 ganz normalen ÖBB -Bediensteten mit ASVG -Versicherung.
    Welche Privilegien die pensionierten Bediensteten der Eisenbahner-Versicherung genießen, hat der Rechnungshof Anfang 2013 aufgezeigt. Neben der normalen ASVG -Pension erhielten sie eine Zusatzpension in der Höhe von 30.261 Euro pro Jahr. Das ergab im Durchschnitt eine Pension von 44.100 Euro im Jahr.
    Dieser Betrag liegt höher als das durchschnittliche Gehalt – 42.400 Euro – eines aktiv Beschäftigten dieser Versicherung. Wer Wert auf eine satte Pension legt, sollte sich also um eine Anstellung bei dieser Versicherung bewerben. Die Untersuchung des Rechnungshofes hat außerdem ergeben, dass pensionierte weibliche Bedienstete der Eisenbahner-Versicherung insgesamt weit höhere Pensionssummen erhalten als männliche. Im Durchschnitt erhält eine Frau im Lauf ihrer gesamten Pensionszeit 1,5 Millionen Euro, ein Mann jedoch nur 1,1 Millionen.
    Verglichen mit dem, was normale Bundesbeamte während der Pensionszeit erhalten, sind diese Summen jeweils doppelt so hoch. Einfach himmlisch.
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Drei Beispiele, wie ÖBB-Beschäftigte ihre Privilegien verteidigen
1.
Im vergangenen Jahr reichte ein ÖBB-Bediensteter beim Obersten Gerichtshof eine Klage ein. Er will erreichen, dass die Pensionsreform von 2003 rückgängig gemacht wird und er ohne Abschläge bereits mit 52 Jahren statt erst mit 59 in Pension gehen kann. Der Fall liegt nun beim Verfassungsgerichtshof und wird vermutlich nach der Nationalratswahl im September 2013 entschieden werden.
    Die Eisenbahner-Gewerkschaft spricht bereits von einem »Etappensieg«. Entscheiden die Richter im Sinne des ÖBB-Mitarbeiters, sind weitere 18.000 bis 19.000 Eisenbahner davon betroffen und können ohne Abschläge in Frühpension gehen. Damit würden die Pensionskosten für den Staat dramatisch ansteigen.

2.
Als die Tageszeitung Die Presse einen Bericht über diese Klage schrieb, gab es dazu im Internet-Forum eine heftige Diskussion. Forumsteilnehmer »Helmut« schrieb: »Ich arbeite 35 Jahre als Lokführer, habe in dieser Zeit jedes Monat 15,8 Prozent Pensionsversicherungsbeitrag bezahlt, um vier bis fünf Prozent mehr als ein

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