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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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Schwächegefühl, Magen-Darm-Störungen.
    Von der Ideologie abgeleitet, dass frühere Medikamenteneinnahmen ausgewaschen werden sollen, ist klar, dass während der Teilnahme am Programm keine Medikamente eingenommen werden dürfen.
     
    Was macht nun ein Mensch, der sich über eine persönliche Bekanntschaft Scientology genähert hat und die ersten Schritte gegangen ist, wie z. B. im Kommunikationskurs? Um ihn herum Personen, die permanent begeistert sind und deutlich machen, dass sie ihre empfundenen Fortschritte nur durch Scientology erreicht haben, die Person selbst aber wegen Krankheit Medikamente einnehmen muss. Ab wann glaubt man daran, dass zum Beispiel auch Epilepsie durch die Methoden, sprich Hubbard’sche Technologie, heilbar ist? Das kann durchaus schnell passieren, denn jeder kranke Mensch hat wohl die Sehnsucht, endlich die Krankheit zu überwinden, auch die bisher nach medizinischer Forschung nicht heilbare. Dubiose Anbieter mit Heilungsversprechen gibt es viele. Bei Scientology sind die Heilungsversprechen eingebettet in eine Gesamtorganisation. Umgeben von Opfern zu überzeugten Tätern mutierten Menschen. Diese Menschen sind einander zugewandt,
glauben an sich und an den persönlichen Erfolg, jedenfalls behaupten sie das. Wie sollten sie auch nicht, Zweifel dürfen sie nicht äußern, erst recht nicht jemandem gegenüber, der relativ frisch geworben ist. Springt dieser womöglich ab, weil er medizinisch verordnete Medikamente einnehmen muss, schadet das dem gesamten Team. Also besteht immer die Gefahr, dass spätestens beim Reinigungsprogramm Medikamente abgesetzt werden. Bei einer Frau, die unter Epilepsie leidet - das wird jedem einleuchten, außer er ist Scientologe - muss das zu Problemen führen. Wie mühsam es sein kann, ein von Scientology angeworbenes junges Menschenkind wieder davon zu überzeugen, dass es keinen Weg an der Medikamenteneinnahme vorbei gibt, haben Familien erfahren, die aufmerksam waren und ihr Familienmitglied vor größerem Schaden bewahren konnten, weil sie sich Rat holten und Schritt für Schritt das junge Familienmitglied wieder zurückholten. Zurückholten aus der Scientology-Welt, zurückholten zu Ärzten, die die drohenden Auswirkungen durch die Absetzung der Medikamente noch rechtzeitig abwenden konnten. Die Verantwortung bei gesundheitlichen Schäden hätte die Scientology-Organisation abgelehnt. Denn nach ihrer Lehre ist der Einzelne verantwortlich und niemals die handelnden Personen in der Organisation oder gar die vermittelte Ideologie.
    Wenden sich Angehörige in ihrer Not auch noch an die Presse oder an ein Familiengericht, um Aufmerksamkeit für die Zustände in der Organisation zu erreichen, müssen sie darauf gefasst sein, dass der scientologische Teil der Familie sie auch noch beschimpft oder versucht einzuschüchtern. Denn gerät eine der Praktiken in die Kritik, sind die Auslöser
dafür zuständig, dieses wieder in Ordnung zu bringen. Gelingt dieses nicht, droht ihnen die interne Rechtssprechung via Ethik-Offizier.
    In der bisher umfassendsten wissenschaftlichen Studie über gesundheitliche und rechtliche Risiken bei Scientology, die die Bayerische Landesregierung in Auftrag gegeben hat, werden Vorkommnisse dokumentiert, die sehr deutlich machen, welchen Einfluss die Weisungen und das Verhalten der einzelnen Scientologen bei krankheitsbedingten Auffälligkeiten haben.
     
    Also ein nicht nur für den Geldbeutel riskanter Weg, die scientologische persönliche »Erleuchtung« zu erlangen.

Der Thetan verlässt den Körper
    Scientologen sterben, wie alle Menschen. Einige früher, andere später. Über Todesfälle und vor allem die Art des Todes dringt eher selten etwas in die Öffentlichkeit. In einem langen Gespräch mit einer ausgestiegenen Scientologin berichtete diese, dass sie während ihrer Zeit in der Eliteeinheit Sea-Org in Clearwater/Florida die Aufgabe hatte, die Todesfälle in Scientology aufzulisten und herauszubekommen, ob von den Verwandten Schwierigkeiten zu erwarten seien oder nicht. Die Bestätigung eines solchen Dienstpostens, der sich Tag für Tag statistisch und menschlich mit Todesfällen zu befassen hat, ist in den Schriften nicht belegt. Nur, warum sollte sie aus ihrer Zeit in der Sea-Org darüber berichten, wenn sie es nicht getan hätte? Eigentlich könnte die
Organisation ja auch relaxt mit Todestatsachen umgehen. Allerdings kursieren im Internet ziemlich lange Listen von verstorbenen Scientologen, und die Vermutungen

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