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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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Todesursache ist damit nicht verbunden. Die Gerichtsmediziner sind sich unschlüssig, woher die Wunden stammen. Aber Schmerzen muss sie gehabt haben. Für Scientology wird auch dieser Tod eine interne Erklärung finden, die den übrigen Mitgliedern vermittelt wird. Denn schließlich stirbt man nicht in Scientology, sondern der Thetan
verlässt den Körper, also alles gut, die Betroffene wird sich danach irgendwann einen neuen Körper suchen und ihren Weg zur Rettung des Universums fortsetzen können. Bei der Todesart wird ihr Thetan mit dem neuen Körper wohl sehr schnell in das Reinigungsprogramm müssen, denn schließlich ist der durch den körperlichen Tod befreite Thetan durch die Todesart mit Medikamenten und Auspuffabgasen verunreinigt. Wir werden es nie erfahren.

Kampf den Drogen
    Das klingt erst einmal nach Parolen von politischen Parteien: Kampf den Drogen, Kampf der Kriminalität. Bei dem Stichwort, man wolle eine Welt ohne Geisteskrankheit, wird es für die nichtscientologische Welt schon schwieriger, fortschrittliches Gedankengut zu erkennen.
     
    Alle drei Begriffe, Drogen, Kriminalität und die Bekämpfung von Geisteskrankheit bedürfen von außen betrachtet der Übersetzung aus dem scientologischen Gedankengebäude. Innerhalb des Systems, in den Köpfen der gedrillten Mitglieder machen die Parolen einen Sinn. Also gibt es auch Teilorganisationen, die ein vermeintliches soziales Engagement vorgaukeln und natürlich darüber den aktiven Scientologen des Gefühl vermitteln, die erlernten, verinnerlichten Lehren und Zielrichtungen können in die Tat umgesetzt werden.
    Der Anti-Drogen-Kampf hat verschiedene Gesichter. In der Werbebotschaft »Was ist Scientology?« liest es sich so:
»Die örtlichen Scientology-Kirchen etablieren und beaufsichtigen Anti-Drogen-Projekte, denen sich dann einzelne Scientologen anschließen.« Das klingt doch wirklich nach sozialem Engagement. Ein neueres - nach Angaben der Organisation seit 1993 bestehendes Programm - mit dem Namen »Lead the Way« bindet auch Kinder in die Propagandamaschinerie mit ein. Es werden zwischen sechs und 13 Jahre alte Kinder zu »Marshals für Drogenfreiheit« ernannt, die einen Schwur leisten müssen. Unter anderem beinhaltet dieser Schwur, dass den eigenen Familien und den Freunden zu helfen ist, ein drogenfreies Leben zu führen.
    Dazu muss man wissen, dass der Begriff »Drogen« im scientologischen Sprachgebrauch von der US-amerikanischen Definition »drugs« abgeleitet wird, also im weiteren Sinne Medikamente. In der Außendarstellung wird auf das Verständnis von Drogen in der nichtscientologischen Welt abgezielt. Wenn die zu verteilenden Werbebroschüren sich zu Heroin, Kokain, LSD, aber auch Alkohol äußern, ist es leichter, Menschen anzusprechen und zu gewinnen. Als durchaus werbewirksam hat sich eine Kampagne erwiesen mit dem Namen: »Sag nein zu Drogen, sag ja zum Leben«. Unter diesem Namen wurden auch in Deutschland Vereine gegründet. Wird offenkundig, dass hinter den vermeintlich aufklärerischen Aktivitäten dieser Vereine Scientology Menschen zu überzeugen versucht, ist die Organisation sehr schnell dabei zu erklären, dass zwar Scientologen diese Aktion ins Leben gerufen haben und auch Scientologen mitarbeiten, aber die Gesamtorganisation nichts damit zu tun habe. Eine häufig wiederkehrende Argumentation, wenn kritische Fragen gestellt werden.

    Lässt sich jemand von den Werbebotschaften beeindrucken, wahrscheinlich mit den besten Absichten, wird er schnell lernen, dass er nicht einfach einer Gruppe beigetreten ist, die sich um Drogenmissbrauch kümmert. Der Weg führt in die Organisation und dort in das Kurssystem, in dem dann vermittelt wird, was unter dem Stichwort verstanden wird, eine Welt ohne Drogen zu schaffen.
    Der für jeden einzelnen Scientologen zu absolvierende Weg, sich der Befreiung von jeglicher Art »belastender« chemischer Substanzen zu widmen und die Reinwaschung à la Hubbard zu absolvieren, ist ideologisch eingebettet. Die Probleme von Gesellschaften und damit der Welt haben einen entscheidenden Ursprung, so die Theorie, den Konsum von Drogen, sprich Medikamenten. Unter der Überschrift »Für eine drogenfreie Zivilisation« wird in dem Propagandabuch »Was ist Scientology?« von der Kopfschmerztablette ausgehend ein Schreckensszenario des Untergangs der Welt formuliert, gegen den es nur eine Lösung gibt, die Erkenntnisse des L. Ron Hubbard. Angst machen vor Medikamenten, bei Scientology klingt es gerade

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