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Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Titel: Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Cook
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aus diesem Grund auch jetzt noch von der WTG geächtet.
    Oder könnte es sein, dass die WTG bei einer Offenlegung dieses Tatbestands eine weitere Gefahr für ihre Glaubwürdigkeit befürchtet? Schließlich behauptet die Gesellschaft eine ungebrochene Existenz einer von Gott erwählten leitenden Körperschaft seit dem Tod von Jesus Christus bis in die Gegenwart. Ist es möglich, dass Gott sich im Falle Conley so gründlich geirrt haben konnte, dass er einen „Abtrünnigen“ zum Führer seines Volkes ernannte?
    Russell konnte diese Trennung von Conley nur gelegen kommen. Trotz eines vorübergehenden Engpasses, in dem die Produktion von Druckschriften wegen des Ausbleibens von dessen Spenden zunächst zurückgefahren werden musste, entwickelte sich das Geschäft mit der religiösen Literatur in dieser Zeit in den Vereinigten Staaten weiterhin positiv, was sich auch vorteilhaft für die Wachtturmgesellschaft auswirkte.
    Ein Geschäft, das in seiner vermutlich einzigartigen Kombination einer Religionsbewegung mit dem Wirtschaftsunternehmen eines Verlags und verbundener Unternehmungen fortan nur noch von ihm, Charles Taze Russell, kontrolliert wurde.
    Ein Unternehmen, das bereits unter seiner Leitung in andere Erdteile expandierte und florierte.
    Aber wie sollte der zunehmende Wohlstand bei anhaltendem Wachstum zukünftig verwaltet und legitimiert werden?
    Wie sollte man mit den immer reichlicher eingehenden Spendeneinnahmen umgehen und weiterhin glaubwürdig dem Anspruch, eine wohltätige Organisation zu sein, gerecht werden?
     

Russells früher Reichtum - eine Legende?
    Der junge Russell sei ein scharfsinniger Geschäftsmann gewesen, der schon in jugendlichen Jahren ein beträchtliches Vermögen angehäuft habe. Dieses Geld habe er genutzt, um die Bewegung der ernsthaften Bibelforscher ins Leben zu rufen und die Herausgabe ihrer Publikationen zu finanzieren. Er wolle „dem Herrn“ mit seiner ganzen Habe dienen und seinen ganzen Besitz für das Werk der Verkündigung einsetzen. Charles habe seinen frühen Wohlstand in erster Linie seiner kaufmännischen Begabung zu verdanken gehabt. Mit elf Jahren sei er von seinem Vater, dem dieses Talent nicht verborgen geblieben sei, zu seinem Geschäftspartner ernannt worden. Den Vertrag über die Partnerschaft der Beiden habe Charles sogar selbst aufgesetzt. In enger Kooperation von Vater und Sohn sei eine Kette von Herrenbekleidungsgeschäften in der Umgebung von Pittsburgh entstanden, die erfolgreich operierten.
    „Der junge Charles war offenbar ein guter Geschäftsmann. Schon mit 11 Jahren war er Teilhaber in dem florierenden Herrenbekleidungsgeschäft seines Vaters geworden. Charles vergrößerte das Geschäft und leitete schließlich selbst eine Reihe von Läden.“ 151
    Russell habe seine Laufbahn als Vollzeitprediger im Jahr 1877 im Alter von 25 Jahren begonnen. Er sei jetzt als Pastor Russell bekanntgeworden und sei von Stadt zu Stadt gereist, um für seinen Glauben zu werben. Seine Anteile am gemeinsamen Geschäft mit seinem Vater – fünf Zweigniederlassungen – habe der junge Charles für ungefähr 300.000 US$ 152 verkauft, was einem heutigen Wert von mehr als fünf Millionen US$ entsprechen würde. Diese Summe habe Russell, so wie er auch selbst später vor Gericht argumentierte, zur Verbreitung der „frohen Botschaft“ in das Werk des Herrn investiert.
    Soweit die Verlautbarungen der Wachtturmgesellschaft und die vorherrschende Meinung in den meisten biografischen Veröffentlichungen zum Thema Russell und bei den heutigen Zeugen Jehovas. Die offizielle Version in den veröffentlichten US-Biografien zu den Geschäften des jungen Charles klingt dagegen eher zurückhaltend und bescheiden:
    „Russell verkaufte Herrenhemden, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, bis er seine erste Versammlung gründete.“ 153
    War der junge Russell tatsächlich etwa doch nicht so wohlhabend, wie die WTG heute behauptet?
    Nachforschungen in Gerichtsarchiven und in verschiedenen Eintragungen der Stadt Pittsburgh Testamente, Daten aus Volkszählung von 1870 (s. Anhang) stützen die Vermutung, dass es der Familie Russell in dieser Zeit nicht so gut ging, wie man zunächst meinen könnte.
    Nach der Erhebung der Volkszählung waren zu diesem frühen Zeitpunkt weder sein Vater noch Charles religiös engagiert und die Räume für ihr Bekleidungsgeschäft waren nur angemietet. Joseph L. Russell hatte keinerlei Grundbesitz und gab sein persönliches Vermögen mit 2.000 US$ an. 154 Die

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