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Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Titel: Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Cook
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Russell soweit, dass er die der Tower Publishing Company durch den Vertrieb entstandenen und von der WTG nicht gezahlten Außenstände sogar mit einer sechsprozentigen Zinsforderung belastete. 147
    Da Russell sowohl die Wachtturmgesellschaft als auch die Unternehmungen wie die Tower Publishing kontrollierte, konnte er in der Praxis Geschäfte mit sich selbst machen, was vermutlich der eigentliche Zweck seiner Konzeption war. Er konnte die Kapitalflüsse zwischen seinen Firmen in jede von ihm gewünschte Richtung lenken. Und diese war in jenen Jahren wahrscheinlich vorbestimmt: Die Kapitalflüsse gingen in aller Regel von der Wachtturmgesellschaft in die in seinem Besitz befindlichen Unternehmungen.
    Eine Kontrolle, die diesen Namen verdient hätte, gab es nicht. Keiner von seinen Minderheitsmitgesellschaftern hätte es wagen können, eine Abrechnung von ihm zu verlangen oder gar Kritik wegen seiner Ausgabenpraxis zu äußern.
    Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre es ihm wie Russels Frau Maria ergangen, die von ihm mehr Mitspracherechte in geschäftlichen Dingen gefordert hatte und die von ihm daraufhin im Gegenzug als Frauenrechtlerin „Suffragette“ 148 gebrandmarkt wurde. Russell zufolge habe sie sich als seine Gegnerin erwiesen, die es auf seine Zerstörung, bzw. auf die seines Werkes, abgesehen habe.
    Gegnerschaft zu ihm bedeutete nach dem Russellschen Verständnis, dass man sich den Horden Satans angeschlossen hatte. Und so etwas führte und führt, wie die Praxis der WTG bis in die heutige Zeit zeigt, zum unmittelbaren Ausschluss aus der Gemeinschaft. Dies bei gleichzeitiger Diskreditierung der Motive des Betreffenden, dem von vornherein alle ehrbaren Gründe für sein Verhalten abgesprochen werden.
    Kein Wunder also, dass Kritikern des Autokraten Russell innerhalb der Organisation jeder durchschlagende Erfolg versagt blieb und Russell mit seiner „cleveren“, allerdings für ein „religiöses Unternehmen“ auch anrüchigen Geschäftspraxis, ungestört fortfahren konnte.
    Im Ergebnis liefen seine Finanztransaktionen immer auf dasselbe Ergebnis hinaus: Die bei der Wachtturmgesellschaft eingegangenen Spenden wurden anteilig in Geschäftseinnahmen der Russell Firma Tower Publishing Company oder in die der anderen verbundenen Unternehmungen umgewandelt, deren Reingewinne ihm, dem Inhaber, nach seiner Entscheidung persönlich zufließen konnten - wenn er es so wollte.
    Eine Umwandlungspraxis von Spendengeldern in Geschäftseinnahmen, die in veränderter Form offenbar noch heute von der WTG betrieben wird.
    Es kann daher wohl kaum verwundern, wenn es im Jahr 1882 vermutlich wegen des geschäftstüchtigen Verhaltens von Russell zu einer heftigen Kontroverse zwischen ihm und dem ersten Präsidenten der Wachtturmgesellschaft und Vorläufers der später von Russell registrierten Watchtower Bible and Tract Society Inc., William H. Conley (1840-97), kam.
    Was von der Wachtturmgesellschaft totgeschwiegen wird und ein Zeuge Jehovas daher auch nur in seltenen Fällen weiß, ist die Tatsache, dass Russell nicht der erste Präsident der Wachtturmgesellschaft war und von daher ebenso wenig für sich in Anspruch nehmen konnte, ihr Gründer im Jahr 1881 gewesen zu sein.
    Wie noch heute im Handelsregister von Pittsburgh nachgelesen werden kann, war Conley dieser Mann. Er war ein erfolgreicher und vermögender Geschäftsmann und Banker, der mit einer eigenen Mehrheitsbeteiligung von 3.500 Dollar an der ersten 1881 149 gegründeten Wachtturmgesellschaft mit einer Kapitalausstattung von 5.000 Dollar auch deren erster Präsident 150 wurde.
    Der Vater von Charles T. Russel, Joseph Russell, war mit einer Einlage von 1.000 Dollar beteiligt und wurde zum ersten Vizepräsidenten berufen. Sein Sohn selbst wurde mit einer Beteiligung von „nur“ 500 Dollar zum Sekretär und Finanzdirektor der Vorläuferin der Wachtturmaktiengesellschaft ernannt.
    Lange währte diese Zusammenarbeit jedoch nicht. Nach den ersten Meinungsverschiedenheiten trat schon kurze Zeit später der endgültige beschriebene Bruch zwischen Conley und Russell ein. Nach diesem Zeitpunkt nahm Conley keinerlei größere Spenden mehr vor. Er trennte sich von Russell, zumal er auch dessen Auffassung von der „unsichtbaren Wiederkunft “ von Jesus Christus sowie einige andere seiner Lehren nicht akzeptieren wollte.
    So betrachtet könnte man bei Anlehnung des derzeitigen Maßstabs der Organisation sagen, dass ihr erster Präsident ein Abtrünniger wurde. Vielleicht wird er

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