Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)
ihren einmal eingeschlagenen Kurs und ihre, dem Januskopf entsprechende Doppelstrategie, verlustfrei durchzuhalten. Der Preis für ihre Rigorosität war und ist hoch. Größere Abgänge in den Reihen ihrer Zeugen waren unvermeidbar und nachvollziehbare Begründungen für die rigoros gehandhabten Ausschlüsse werden offenbar immer schwerer gefunden.
Kritische Beobachter vermuten inzwischen, dass in den vergangenen Jahrzehnten annähernd ebenso viele – vor allem jüngere - Zeugen die Organisation verlassen haben oder ausgeschlossen wurden, wie Neuzugänge aufgenommen werden konnten.
Ist das Vertrauen auch bei den bislang treuen und standhaften älteren Zeugen erst einmal erschüttert, weil sie dieses zweite, so sorgsam im Verborgenen gehaltene Gesicht des Januskopfes dennoch gesehen und richtig gedeutet haben, wird das, was der WTG bislang am meisten am Herzen liegt, nämlich ihr Geschäft, zukünftig noch mehr in Mitleidenschaft geraten und langfristig vielleicht einmal ganz zum Erliegen kommen.
Im Gegenzug würden dafür viele aufrichtige und liebe Mitmenschen, die Gott und seinem Sohn Jesus Christus dienen wollen, aus einer modernen Abart der Sklaverei eines materiellen Geistes befreit.
Wäre das nicht die Linie, die Jesus Christus vorgezeichnet hat, als er sagte, dass wir „die Wahrheit erkennen und diese Wahrheit uns freimachen würde?“ 242
Anhang
Auszug der gerichtlichen Aussage von Hayden C. Covington 1954
Beweise des Anklägers im Fall Douglas Walsh gegen The Right Honorable James Latham Clyde, Scottish Court of Sessions, November 1954, Seiten 347-348, zitiert in Raymond Franz: Auf der Suche nach christlicher Freiheit, S. 24 – 26
F.: Ist es nicht unbedingt notwendig, wahrheitsgemäß in religiösen Dingen zu reden?
A.: Ja, sicher.
F.: Gibt es Ihrer Ansicht nach in einer Religion Raum für eine Änderung der Auslegung der Heiligen Schrift von Zeit zu Zeit?
A.: Es gibt allen Grund für eine Änderung der Auslegung der Heiligen Schrift, wie wir sie sehen. Unser Blick wird klarer, weil wir sehen, wie sich mit der Zeit die Prophetie erfüllt.
F.: Sie haben -entschuldigen Sie das Wort- falsche Prophetie verbreitet?
A.: Wir haben - ich glaube nicht, dass wir falsche Prophetie verbreitet haben; es hat da Aussagen gegeben, die waren irrig, so würde ich es ausdrücken, und unangebracht.
F.: Ist es bei der heutigen Weltlage ein höchst wichtiger Aspekt, zu wissen, ob der Prophetie eine konkrete Bedeutung gegeben werden kann, wann Christi zweites Kommen stattfand?
A.: Das ist es, und wir sind immer bestrebt gewesen zu sehen, dass wir die Wahrheit haben, ehe wir uns äußern. Wir stützen uns auf das bestmögliche uns zur Verfügung stehende Material, können aber nicht warten, bis wir vollkommenes Wissen haben. Wenn wir das nämlich täten, dann könnten wir nie etwas sagen.
F.: Lassen Sie uns den Faden etwas weiterspinnen. Dass das zweite Kommen des Herrn im Jahr 1874 stattfand, war als etwas verbreitet worden, dem alle Mitglieder der Zeugen Jehovas zu glauben hatten?
A.: Damit kenne ich mich nicht aus. Sie sprechen da über etwas, von dem ich nichts weiß.
F.: Sie haben Mr. Franz‘ Aussage mitbekommen?
A.: Ich habe Mr. Franz‘ Angaben gehört, aber ich kenne mich mit dem, was er darüber sagte, nicht aus. Deshalb kann ich nicht mehr darauf erwidern als Sie, der Sie gehört haben, was er gesagt hat.
F.: Lassen Sie mich bitte aus dem Spiel.
A.: Was ich im Gerichtssaal gehört habe, ist die Quelle meiner Kenntnis.
F.: Sie haben die Literatur Ihrer Bewegung studiert?
A.: Ja, aber nicht die gesamte. Ich habe nicht die sieben Bände der „Schriftstudien“ studiert und auch nicht das, was sie jetzt über 1874 erwähnen. Ich kenne mich da ganz und gar nicht aus.
F.: Nehmen Sie als von mir gegeben an, es sei von der Gesellschaft verbreitet worden, Christi zweites Kommen fände 1874 statt.
A.: Unterstellt, es sei so, dann ist das eine hypothetische Feststellung.
F.: War das Veröffentlichung falscher Prophetie?
A.: Es war Veröffentlichen falscher Prophetie, es war eine falsche Aussage oder eine irrige Aussage über die Erfüllung von Prophetie, die falsch oder irrig war.
F.: Und das hatte von der Gesamtheit der Zeugen Jehovas geglaubt zu werden?
A.: Ja, sie müssen nämlich verstehen, dass wir in Einheit sein müssen; wir können keine Uneinigkeit haben, wo eine Menge Leute alle möglichen Wege gehen. Von einer Armee wird erwartet,
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