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Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Titel: Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Cook
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ersten Präsidenten kennt, noch um seine Verdienste während des schwierigen Gründungsprozesses etwas weiß.
    „Eine ganz besondere Entdeckung (in den Archiven des Hauptquartiers der Organisation in Brooklyn, Anm. der Verfasser) war, dass William H. Conley, ein Banker in Allegheny, Pennsylvania – und nicht Charles Taze Russell – der erste Präsident der Watch Tower Association, von 1881 war. Dies war ein aufregender Fund, da niemand im Hauptquartier wusste, dass Conley der erste Präsident war oder dass Russells Vater, Joseph, der erste Vizepräsident und Charles Sekretär und Schatzmeister war .“ 155
    Russell hatte lediglich einen Brief von Conley in einer Ausgabe seines Zion’s Watchtower im Jahre 1894 veröffentlicht, in dem er Conley als einen ehemaligen Angehörigen seines früheren Bibelstudienkreises in Allegheny vorstellte. Kein Wort von dessen herausragender Rolle in den Anfängen der Wachtturmorganisation.
    Warum aber folgt die Gesellschaft noch heute dem zweifelhaften Vorbild Russells und räumt ihrem eigentlichen Gründer nicht wenigstens jetzt den Platz in ihrer Geschichtsschreibung ein, der ihm gebührt? Hat man Angst, dass die bisherige offizielle Darstellung von Russells frühem Reichtum und seiner Opferbereitschaft umgeschrieben werden müsste?
    Im Unterschied zu der fast erfolgreich geglückten Tilgung des Namens Conley aus der Geschichtsschreibung der Wachtturmgesellschaft sind hinsichtlich des behaupteten frühzeitigen Reichtums von Russell schon zu dessen Lebzeiten Zweifel lautgeworden. Einige seiner Kritiker, darunter sogar ein „Geistgesalbter“ aus der eigenen Organisation, gingen in ihrer Darstellung sogar soweit, dass sie behaupteten, dass Russell die Gründung der Aktiengesellschaft und die Herausgabe weiterer Druckschriften in der „Post-Conley Ära“ mit dem Geld seiner späteren Frau Maria, zusammen mit anderen aus seiner Verwandtschaft zusammengeborgten Beträgen, finanziert habe.
    Die letztere Annahme, Maria betreffend, könnte insoweit zutreffend sein, als Russell erst mit dem ersten, von ihm und seiner Frau 1886 gemeinsam geschriebenen und verlegten Buch „The Divine Plan of the Ages“, „Der göttliche Plan der Zeitalter“ in den folgenden Jahren einen Durchbruch erzielen konnte.
    „Bis zu seinem Tod im Jahr 1916 wurden von diesem Buch mehr als 4,8 Millionen Exemplare verkauft. Es wurde von diesem Buch gesagt, dass es, mehr als irgendein anderes Einkommen das Fundament für den Reichtum der Wachtturmorganisation bildete.“ 156
    Denkbar ist daher, dass Russell bei der Trennung von seiner Frau das durch den Verkauf gemeinsam erwirtschaftete Vermögen zurückdatierte und als seine eigene Einlage, stammend aus dem Verkauf seiner Geschäftsanteile deklarierte, um nicht mit ihr den gemeinsam erwirtschafteten Zugewinn teilen zu müssen.
    Seine Version, dass er dieses Geld bereits frühzeitig besaß und damit das „Werk des Herrn“ finanziert habe, stieß daher bei seiner Frau auf weit gehendes Unverständnis und die Frage, wie er es geschafft haben soll, mehr als eine Viertelmillion US$ in dieser vergleichsweise kurzen Zeitspanne auszugeben, wurde Gegenstand eines heftigen Streits zwischen ihm und Maria. Maria Russell hatte im Jahr 1897 gerichtlich eine gesetzliche Trennung von ihrem Mann beantragt und Russell tat offenbar alles ihm Mögliche, um eine Abfindung und angemessene Unterhaltszahlungen an seine Frau zu vermeiden.
    In dieser Zeit entstand seine noch heute von der WTG kolportierte Version seiner gewollten Armut, da er sein gesamtes Vermögen in das „Werk des Herrn“ investiert habe und seiner Frau nach seinem Tod nur 200 US$ hinterlassen konnte.
    Russell sagte vor Gericht aus, dass er sein Vermögen von ca. 317.000 US$ in die Gesellschaft für den frommen Zweck eingebracht habe und ansonsten über keine darüber hinausgehenden Geldmittel verfüge. Mehr als 40 US$ Unterhalt monatlich könne er an seine Frau keinesfalls zahlen.
    Dieser Standpunkt blieb allerdings nicht unwidersprochen. Die Anwälte von Maria Russell ließen sich weder durch das selbstbewusste Auftreten von Russell noch von dessen pastoralem Erscheinungsbild beeindrucken. Sie hatten monatelang Untersuchungen angestellt und hielten ihm vor, dass die bereits erwähnte Firma United States Investment Company, die Firma von der Russell später behauptete, niemals etwas mit ihr zu tun gehabt zu haben, tatsächlich das gesamte Vermögen von ihm und seinen Grundbesitz verwaltete.
    Sein

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