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Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Titel: Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Cook
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heute über der Wachtturmgesellschaft zu schweben scheint und immer dann sichtbar in Erscheinung tritt, wenn es um Fragen nach ihren Finanzen und Bilanzen geht.
    Spätestens dann macht die WTG die Türen ihrer vorgeblichen Auskunftsbereitschaft zu. Offenbar eine übernommene Tradition aus vergangenen Zeiten.
    Eine Beschäftigung mit diesem Thema würde die Brüder und Schwestern von dem eigentlichen Zweck ihres Daseins als Christen ablenken, sagt die Gesellschaft zur Begründung und meint damit den Predigtdienst. Außerdem stehe sie ja auch unter der direkten Führung und Leitung von Jesus Christus und von daher könne auch kaum von ihr erwartet werden, dass sie unvollkommenen „weltlichen“ Menschen gegenüber Rechenschaft über ihre Finanzoperationen und Ausgaben ablege.
    Auch nicht gegenüber ihren Mitchristen der „zweiten Klasse“, also denjenigen Mitverbundenen, die nicht vom Geist für eine Mitregentschaft im Himmel ausgewählt worden sind. Und das ist der weitaus größte Teil der Zeugen Jehovas.
    Nur eine verschwindende Minderheit von derzeit 8.000 bis 9.000 Brüdern und Schwestern dürfen diese „himmlische“ Erwartung hegen. Aber selbst ihnen, dem Rest der "Geistgesalbten", der nicht der kleinen Gruppe der leitenden Körperschaft der Gesellschaft in Brooklyn angehört, werden die finanziellen Geheimnisse nicht offenbart.
    Darüber hinaus hat auch diese privilegierte Gruppe keine Mitsprache- oder Mitwirkungsmöglichkeit bei der Geschäftspolitik der WTG. Selbst über ein passives Informationsrecht, wie man bei diesem besonderen Status meinen könnte, verfügt sie nicht.
    Tatsächlich mitregieren und mitbestimmen dürfen sie nach dem Willen der Organisation erst im Himmel. Ist das auch der Wille Gottes, wenn es denn überhaupt stimmt, dass er sie bereits während ihres „irdischen Laufes“ für diese herausgehobene Funktion ausgewählt und berufen hat? Und warum ist eigentlich keine Schwester in dem Entscheidungsgremium der Zeugen vertreten, wo doch ansonsten gepredigt wird, dass Gott seine Auswahl unter beiden Geschlechtern trifft und Männer und Frauen ihre Lebenserfahrungen gleichermaßen in ihre künftige Funktion als Könige und Priester in der himmlischen Regierung einbringen können?
    Ist es möglich, dass unvollkommene Menschen in den göttlichen Ratschluss eingegriffen haben? Dass diese Form einer Diskriminierung eventuell sogar auf die Vorbehalte Russells gegenüber dem weiblichen Geschlecht zurückgeht?
    Noch heute hat die WTG das Russellsche Rollenverständnis von Frauen und dessen Auffassungen gegenüber Frauenrechtlerinnen im Grundsatz beibehalten 158 und verwehrt ihnen in ihrer Organisation jegliche Ämter und Lehrvorrechte in der Wahrheit. Russell duldete keinen weiblichen – allerdings auch keinen männlichen - Partner auf Augenhöhe. Er wollte allein schalten und walten, offenbar vor allem bei den Finanzen seiner Gesellschaft.
    Wo waren denn eigentlich zu seiner Zeit die von der Wachtturmgesellschaft heute so oft beschworenen Vertrauten, Mitbrüder und anderen Angehörigen des frühen „treuen und verständigen Sklaven“, die als „Klasse“ die Geschicke der „Herde Christi“ leiten sollten?
    Die Antwort ist denkbar einfach: Entgegen allen anders lautenden Behauptungen der Wachtturmorganisation gab es zu Russells Zeiten keine leitende Körperschaft, die sich aus verschiedenen Brüdern zusammensetzte. Russell allein war es, der, so wie auch seine späteren zwei Nachfolger, als Präsident der Wachtturmgesellschaft agierte und kontrollierte. So entschied, wie er es für richtig hielt und dabei keinem Kontrollgremium gegenüber Rechenschaft abzulegen hatte.
    Sicherlich gab es im Verlauf der Jahrzehnte für die WTG viele Gelegenheiten, sich von den Machenschaften und Praktiken Russells zu distanzieren und einen „christlicheren“ Neuanfang zu machen. Sich ehrlich und offen mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und sich auf den eigentlichen Zweck ihres Daseins, dem Predigen der Lehren von Jesus Christus, der vorgelebten Nächstenliebe und der Bibelunterrichtung der Mitmenschen zu konzentrieren, statt auf die Maximierung und Verheimlichung der Macht und des Profits ihrer Gesellschaft.
    Zwar entschied sich die Führung der WTG schon unter ihrem nächsten Präsidenten für einen anderen Kurs. Aber dieser verfolgte auch keine christlichere Zielsetzung, wenn man das so bezeichnen will, sondern stand einer solchen Absicht sogar diametral entgegen. Totschweigen, unter den Teppich

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