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Schwarze Blüte, sanfter Tod

Schwarze Blüte, sanfter Tod

Titel: Schwarze Blüte, sanfter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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Hörte auf zu feixen. »Purer Zufall. Das von dem Brand stand in einer Zeitung. Ai Wu ist nicht jedermann. Und wenn sich jemand die Mühe macht, von Hongkong nach Shanghai zu reisen, weil er von ihm engagiert wurde, dann hören wir davon. Auch Zufall.«
    Â»Ist er Ihr Klient?«
    Â»Ai Wu? Nein.«
    Â»Aber?«
    Er bewegte leicht die Schultern. »Warum soll ich um die Sache herumreden – er ist gegen Brandschäden bei einer Gesellschaft versichert, in der ein weitläufig mit mir Verwandter Interessen hat. Sagen wir es mal so.«
    Das erklärte manches. Aber nicht alles. Ich behielt allerdings keine Zeit, mir zu überlegen, auf welche Weise ich von Hsu vielleicht etwas mehr erfahren konnte. Er selbst fragte nämlich: »Wie steht es um die Sache, in der Ai Wu Sie engagiert hat?«
    Ich sagte wahrheitsgemäß: »Der Fall ist undurchsichtig. Der Mann störrisch. Ich werde auch nicht um die Sache herumreden – ich habe den Eindruck, jemand setzt ihn unter Druck. Will ihn leiden lassen. Wenn er ihn töten wollte, hätte er das schon mehrmals tun können, die Gelegenheiten waren da. Aber selbst in Shanghai war nichts zu erfahren, was den Hintergrund der Sache eventuell erhellen könnte.«
    Eugene Hsu war ernst geworden. Nickte bedächtig. »Und da dachten Sie, der gute alte Eugene Hsu könnte etwas wissen!«
    Â»Dachte ich, ja. Wir sind alte Bekannte, ich habe damit gerechnet, daß Sie mir wenigstens einen Tip geben können. Der Beruf des Privatermittlers ist mühsam, wie Sie wissen ...«
    Er überhörte das. Sagte gelassen: »Mit der Vermutung, daß ihn jemand leiden lassen will, liegen Sie richtig. Ich persönlich glaube auch, daß das so ist. Aber ich kenne nicht den Grund.«
    Â»Und die Leute?«
    Er sah mich nachdenklich an. Sagte nichts. Ich drängte: »Aus allem, was da passiert und wie es passiert, merke ich, daß Hongkonger beteiligt sein müssen. Sie haben keine Ahnung, wer?«
    Er gab zurück: »Ein einzelner Hongkonger, ja. Gratuliere. Ich wußte immer, daß Sie Ihr Honorar wert sind.«
    Â»Sie kennen ihn? Den Hongkonger?«
    Â»Sagen wir, ich hörte etwas.«
    Ich wartete ein bißchen, fragte dann: »Warum?«
    Er sah mich offen an. Zuckte die Schultern. »Das weiß ich nicht. Wenn es Ihnen hilft – selbst der Betreffende, soweit ich es erkenne ... ich meine den Helfer ... weiß es nicht. Er operiert, ohne die Hintergründe zu kennen.«
    Das war eine Menge. Ich konnte es ihm als wahr abnehmen. Eugene Hsu war von einer kaltschnäuzigen Ehrlichkeit, sobald kein Schaden für ihn in Sicht war. Wenn er mehr gewußt hätte, würde er mir das gesagt haben. Und dazu, daß er nicht wünsche, darüber zu reden.
    Â»Kann ich mit dem Mann sprechen?«
    Er schüttelte den Kopf. Drückte auf einen Klingelknopf, der rief eine Sekretärin herbei. »Noch eine Limonade?«
    Ich dankte. Er beauftragte die Bürovenus, ihm noch einen Whisky zu bringen.
    Bis sie damit anrückte, schwiegen wir beide.
    Nachdem sie hüftenschwingend verschwunden war, faßte ich langsam Mut und riskierte die Frage: »Jemand aus Ihrer Familie, ich meine im weitesten Sinne?«
    Â»Im sehr weiten Sinne, ja.«
    Â»Dienstleistung?«
    Er trank. Sagte dann, als habe er nicht zugehört: »Ich hatte gedacht, der Glen Moray ist herzhafter. Werde nächstes Mal doch wieder den Bruichladdich kaufen. Der hat diese Spur von Seetanggeschmack ... haben Sie den mal ohne Wasser getrunken? Ohne Eis? Eher in der Temperatur, in der Cognac am besten schmeckt ...?«
    Ich verstand. Sagte: »Nein.« Und dann: »Ich will keinen Streit mit Ihnen oder Ihrer Familie. Sie wissen das. Ich lege niemanden herein. Das wissen Sie auch. Nur – ist Ihnen bei dieser Sache irgend etwas zu Ohren gekommen, das mir helfen könnte, mein Honorar bei Ai Wu einigermaßen ehrlich zu verdienen?«
    Er grinste. Gab sich keine Mühe, es zu verbergen: »Ich verstehe Sie, Mister Lim Tok. Aber in diesem Falle weiß ich wirklich nicht mehr, als ich Ihnen gesagt habe. Bis auf die eine Sache ... dem Mann, der aus Hongkong stammt. Wie Sie ganz richtig vermuten, fiel auf, daß sein ... nun, sagen wir mal, der Herr, der sich von ihm helfen läßt, nachdem er sich mit ihm traf, ein Taxi nahm. Zum Kings Park. Wenn Ihnen das hilft, meinen Familienfreund zu vergessen ...«
    Wo war mir letztlich eine

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